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    Damals & heute: Die Doktoren aus "Doctor Who"

    Was ist bloß aus ihnen geworden? In unserer Reihe "Damals & heute" nehmen wir uns jede Woche eine Kultserie vor, um mal zu schauen, was die Stars von einst denn inzwischen so treiben!

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    Peter Capaldi war während seiner Schulzeit in Glasgow Sänger der wenig erfolgreichen Punkband The Bastards from Hell, die sich später in The Dreamboys umbenannte. Schlagzeuger der Band war der heutige Komiker und Gastgeber der "Late Late Show" Craig Ferguson. Schon seit 1995 ist Peter Capaldi stolzer Besitzer eines Oscars für seinen Kurzfilm "Franz Kafka's It's a Wonderful Life", bei dem er auch Regie führte. Dem britischen Publikum ist Capaldi vor allem in seiner mehrfach ausgezeichneten Rolle als tobsüchtiger PR-Manager des Premierministers in der Mockumentary "The Thick Of It" bekannt. Der zugehörige Kino-Ableger "Kabinett außer Kontrolle" brachte Capaldi 2009 erneut mehrere Nominierungen und Preise ein. Seinen ersten Schritt in das "Doctor Who"-Universum tat Capaldi schon 2008, als er in der Episode "Die Feuer von Pompeji" den Römer Caecilius verkörperte. Auch Capaldis erste Hauptrolle in der Serie war nicht die des Doktors, sondern 2009 im "Doctor Who"-Spin-of "Torchwood" als Ministerialbeamter John Frobisher, der sich einer Alien-Invasion stellen muss. Am 4. August 2013 wurde Capaldi als zwölfte Reinkarnation des Doktors vorgestellt. Damit ist er nach Colin Baker der zweite Darsteller des Titelhelden, der bereits in einer anderen Rolle in der Fernsehserie zu sehen war.

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    Matt Smith wollte eigentlich Profifußballer werden, musste aber wegen einer Krankheit aufhören. Mit der Schauspielerei begann er erst 2003 im Theater und mit kleineren Fernsehrollen. Als Matt Smith 2009 als elfte Reinkarnation des Doktors vorgestellt wurde, war er nicht nur vollkommen unbekannt, sondern mit 26 Jahren auch der jüngste Schauspieler, der den Time Lord je verkörperte. Nach dem Weihnachts-Special "Die Zeit des Doktors" verließ er die Serie 2013 nach drei Staffeln. Seine Rollenangebote haben sich nach seiner exzentrischen Darstellung des Doktors drastisch verbessert. Sein nächster großer Film wird "Terminator: Genisys" und dessen beiden bereits angekündigten Sequels, in denen er eine größere Rolle innehaben wird. Im Moment dreht Smith zudem das Zombie-Kostüm-Musical "Pride and Prejudice and Zombies".

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    David Tennant ist wohl der glücklichste Whovian der Welt! Schon als Kind wollte er Schauspieler werden, um eines Tages bei "Doctor Who"- mitspielen zu dürfen. Immer schon sehr zielstrebig trat er mit 16 Jahren der britischen Schauspielergewerkschaft bei und mit 17 zog er nach Glasgow, um eine Schauspielausbildung an der Royal Scottish Academy of Music and Drama zu beginnen. In den folgenden Jahren arbeitete er sich über Theater und Fernsehfilme bis ins Kino, wo er 2005 als Barty Crouch Jr. in "Harry Potter und der Feuerkelch" auch international bekannt wurde. Die Rolle, für die David Tennant überhaupt mit der Schauspielerei begonnen hatte, wurde ihm schließlich 2005 von Showrunner Russel T Davies angeboten, mit dem er bereits an dem Fernsehdreiteiler "Casanova" zusammengearbeitet hatte. Am Set von "Doctor Who" lernte er auch die Darstellerin der "Tochter des Doktors" und reale Tochter des 5. Doktors Peter Davison Georgia Moffett kennen, die er auch sogleich heiratete. Tennant hatte die Rolle vier Staffeln lang inne, dann stieg er aus der Serie aus, um seine Traumrolle nicht zur Routine werden zu lassen. Nach seinem Ausstieg konnte sich Tennant vor Rollenangeboten kaum retten. Unter anderem spielte er den tragischen Prinzen in einer äußerst populären Theaterproduktion von "Hamlet", den alleinerziehenden Vater in der BBC-Miniserie "Single Father" und den Magier Peter Vincent im Remake von "Fright Night". Im November 2014 ist er in "Ein Schotte macht noch keinen Sommer" in den deutschen Kinos zu sehen.

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    Christopher Eccleston ist schon lange bekannt für seine Darstellung komplexer, innerlich zerrissener Charaktere in ungewöhnlichen, manchmal kontrovers diskutierten Filmen. Bekannt wurde er mit Rollen in zum Beispiel "Kleine Morde unter Freunden", "Elizabeth", "eXistenZ" und "The Others". 2003 spielte er den widergekehrten Sohn Gottes in "The Second Coming" von Autor Russel T Davies. Nachdem eben dieser Russel T Davies die Kultserie "Doctor Who" wiederbelebte, gab er 2004 bekannt, dass Eccleston der neunte Schauspieler sein würde, der den Doktor spielt. Ecclestons überlegte Exzentrik und trockener Humor machten das "Doctor Who" -Revival zum großen Erfolg, dennoch stieg Eccleston nach nur einer Staffel wegen Differenzen mit den Produzenten wieder aus. Zuletzt war Christopher Eccleston in "Thor - The Dark Kingdom" als Dunkelelf Malekith kaum wiederzuerkennen.

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    John Hurt spielte in zwei Specials der siebten Staffel die vergangene Kriegsdoktor-Version des sonst so beliebten Außerirdischen, an die sich seine Nachfolger aus gegebenem Anlass lieber nicht erinnern wollen. Seinen ersten Oscar gewann John Hurt für seine Darstellung im verstörenden Drama "12 Uhr nachts", weitere ikonische Rollen hatte er in "Alien", in dem ihm in der markantesten Szene ein Alien aus der Brust schlüpft, sowie in David Lynchs "Der Elefantenmensch", in der George-Orwell-Verfilmung "1984" sowie in "V wie Vendetta". Außerdem verkörpert er Mr. Ollivander in den "Harry Potter"-Filmen, den alten Gilliam in "Snowpiercer" sowie den Dichter (und möglichen Shakespeare-Ghostwriter) Marlowe in Jim Jarmuschs "Only Lovers Left Alive".

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    In der Zeit zwischen dem Ende der originalen "Doctor Who"-Serie 1989 und den neuen Staffeln ab 2005 gab es nur einen Fernsehfilm mit dem Time Lord. In "Doctor Who - Der Film" von 1996 regeneriert Sylvester McCoys Doktor zu Paul McGann, dem achten Schauspieler, der die Rolle übernehmen durfte. In der Mini-Episode "The Night of the Doctor" anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der Serie war der achte Doktor noch einmal kurz zu sehen, als er zum Kriegsdoktor regenerierte. Der Time Lord ist Paul McGanns mit Abstand populärste Rolle. Zumindest Fans der BBC-Serie "Luther" ist er aber auch noch als gutmütiger Anwalt Mark North bekannt.

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    Percy James Patrick Kent-Smith wurde als Mitglied der Komödiengruppe "The Ken Campbell Roadshow" bekannt, wo eine seiner Rollen ein Stuntman namens Sylvester McCoy war. Aus Spaß wurde der Name als sein tatsächlicher im Programmheft gelistet und entwickelte sich durch ein Missverständnis zu seinem Künstlernamen. 1987 übernahm er die Rolle des Doktors von Colin Baker. Seine Version des Zeitreisenden zeichnete sich anfangs durch seinen clownhaften Humor aus, wurde aber schnell viel dunkler und unmoralischer als alle seine Vorgänger. Gerüchten zufolge waren diese ungewohnt gewalttätigen, dunklen Töne in der Kult-Familiensendung der Grund, wieso "Doctor Who" 1989 von der BBC aufgegeben wurde. Sylvester McCoy tritt heute meist in Theater und Radio auf, häufig noch immer in seiner ikonischen Rolle des Doktors. Für Peter Jacksons "Herr der Ringe"-Trilogie war Sylvester McCoy die zweite Wahl für die Rolle von Bilbo Beutlin, in "Der Hobbit" ist McCoy als schrulliger Zauberer Radagast der Braune zu sehen

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    Colin Baker war der erste Doktor-Darsteller, der bereits zuvor in einer anderen Rolle in der Serie aufgetreten war. Schon ein Jahr bevor er den extravaganten sechsten Doktor verkörperte, spielte er den Timelord-Commander Maxil, der den fünften Doktor niederschoss. Colin Bakers sechster Doktor war, anders als seine Vorgänger, nicht nur positiv, sondern hatte Wutanfälle, griff Feinde mit physischer Gewalt an und war extrem überheblich und eingebildet. Diese Änderung im Ton der Serie gefiel dem damaligen Controller von BBC One eher weniger. Während Baker den Doktor darstellte gab es eine Serienpause von 18 Monaten und nach nur elf Geschichten war seine Zeit schon wieder zu Ende. Heutzutage tritt Colin Baker meist im Theater auf.

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    Peter Davison hieß ursprünglich Peter Moffet, änderte seinen Namen zu Beginn seines Studiums jedoch, um nicht mit dem Regisseur Peter Moffat verwechselt zu werden, mit dem er später mehrmals arbeitete. Schon 1978 wurde Davison als Tristan Farnon in der BBC-Serie "Der Doktor und das liebe Vieh" auch in Deutschland einem Millionenpublikum bekannt. Zwischen 1981 und 1984 verkörperte er den fünften Doktor. Seine Version des Time Lords wurde häufig auch als "Baby-Doctor" bezeichnet, da er mit 29 Jahren der damals jüngste Schauspieler war, der die uralte Kultfigur spielte. Mittlerweile wurde Davison von Matt Smith unterboten, der den elften Doktor mit nur 26 Jahren verkörperte. Aktuell gehört Davison zu den Hauptdarstellern der Krimi-Serie "Law & Order: UK".

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    Tom Baker bekam die Rolle des vierten Doktors nur drei Jahre nach Beginn seiner Schauspieler-Karriere im Jahr 1974. Von da an machte er sich die Rolle konsequent zueigen: Seine ultralangen Schals und Vorliebe für "Jelly Babies" sind noch immer sein Markenzeichen und nach sieben Jahren in der Rolle ist er das Gesicht, das am stärksten mit der Kultfigur assoziiert wird. Bei jährlichen Umfragen im "Doctor Who Magazine" wurde er nur zweimal nicht "Best Doctor". Nach den sieben Jahren in derselben Rolle fiel es Baker jedoch schwer, andere Parts zu finden, die nicht mit der Serie in Verbindung stehen. Baker spricht noch immer den Doktor in diversen Hörspielen und hatte im 50-jährigen Jubiläum einen Cameo-Auftritt als Museums-Kurator. In der Kult-Comedy-Show "Little Britain" ist er die Erzählstimme aus dem Off.

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    Jon Pertwees Schauspiel-Karriere begann wenig erfolgversprechend. Die Central School of Dramatic Arts lehnte ihn ab, an der Royal Academy of Dramatic Arts (RADA) wurde er zwar zunächst angenommen, aber nach weniger als einem Jahr der Schule verwiesen. Stattdessen ging Pertwee zum Radio, wo er als Komiker schnell bekannt wurde und auch einige Fernsehangebote bekam. 1970 übernahm er die Rolle des Doktors, mit der er bis heute in England am stärksten in Verbindung gebracht wird und in die er bis zu seinem Tod 1996 immer wieder in Theater und Radio schlüpfte. Nach "Doctor Who" wurde er noch in einer anderen Serien-Rolle populär: Als eigensinnige Vogelscheuche "Worzel Gummidge" wurde Jon Pertwee 1981 sogar vom Variety Club zur "TV-Persönlichkeit des Jahres" ernannt.

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    Als nach William Hartnells Ausstieg aus der Serie die Figur des Doktors zum ersten Mal den Schauspieler wechselte, sagte der erste Doktor selbst, dass es nur einen Mann in ganz England gäbe, der die Rolle übernehmen könne. Dies wäre Patrick Troughton, mit dem er im Film "Escape" zusammengearbeitet hatte. Leider sind viele der Episoden aus Troughtons Zeit verschollen, weil die BBC zu dieser Zeit ihre Aufnahmen nur einige Jahre aufhob. 1976 spielte Throughton den Pater Brennan im Horror-Klassiker "Das Omen". Er trat immer wieder in Jubiläums-Episoden von "Doctor Who" auf, bis er 1987 bei einer Science-Fiction-Convention in Columbus, Georgia an einem Herzinfarkt verstarb.

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    1963 plante die BBC eine Science-Fiction-Serie um einen alternden Zeitreisenden. Die Hauptrolle sollte Geoffrey Bayldon spielen. Als dieser jedoch ablehnte, wurde sie stattdessen an William Hartnell vergeben, der damals als Komödiendarsteller bekannt war. Hartnell spielte die Rolle des außerirdischen "Doktors" von 1963 bis 1966 und wurde damit so ungemein populär, dass er anschließend kaum noch andere Rollen angeboten bekam. So trat er im Kostüm des Doktors auch bei Eröffnungen und Veranstaltungen auf. Nachdem sich William Hartnells Gesundheitszustand zunehmend verschlechterte, die Serie aber immer populärer wurde, suchte man nach einer Möglichkeit, den Hauptdarsteller auszuwechseln, ohne das Konzept der Serie zu verändern. Durch "Regeneration" des Außerirdischen nach seinem Tod in einen neuen Körper hat man eine Lösung gefunden, die die Kult-Serie bis heute am Laufen hält.

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