Bei der Beziehungskomödie „Ein fliehendes Pferd“ stehen mit Regisseur Rainer Kaufmann und Romanautor Martin Walser die üblichen Verdächtigen des aktuellen deutschen Mainstream-Kinos nicht nur hinter der Kamera: Die in Langeweile erstickte Gattin eines im Pedantentum meisterlichen Vorzeigespießers erblickt durch schicksalhafte Fügung den Mann (oder besser noch: das Paar), das ihr erkaltetes Blut wieder in Wallungen bringt. Bekannte Geschichte mit vorwiegend bekannten Gesichtern wie Katja Riemann, Ulrich Noethen und Ulrich Tukur. Dass dieser Mann die eigentliche bessere Hälfte ihres Angetrauten ist, der sich all das gönnt, was jener sich verkneift, hebt die Versuchsanordnung menschlicher Beziehungen auf ein fast philosophisches Niveau. Leider vertraut Kaufmann dem Erfolg der literarischen Vorlage so blind, dass er offensichtlich keinen Blick mehr dafür hat, wie aufdringlich die Symbole wer...
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