Wie ein anständiger Weltuntergang auszusehen hat, darüber herrscht nicht nur zwischen den Agenten theistischer Religionen seit je her Uneinigkeit. Auch das Kino sucht unermüdlich nach Wegen, Endzeitvision auszufeilen und abzugrenzen. In der Regel heißt das, sie zu maximieren. Noch opulenter ("2012"), noch hoffnungsloser ("The Road"), noch fundamentalistischer ("The Book of Eli") - die Apokalypse als Bühne des Dramas, des Spektakels. Mit "Valhalla Rising" geht der dänische Autorenfilmer Nicolas Winding Refn einen entscheidenden Schritt weiter, indem er Endzeiterwartungen als Phantasma im Angesicht des nahenden Todes begreift. Apokalypse bedeutet hier nicht die Explosion der Welt, sondern die Implosion wahnhafter Geister. Dass Refn sein Konzept als brutale Wikinger-Mär inszeniert, macht den Film nicht zugänglicher. "Valhalla Rising" ist kein unterhaltsamer Historien-Schwerttanz, sondern el...
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