Die Gnade der späten Geburt schützt nicht vor der Verantwortung, sich die Gräueltaten des Nazi-Regimes immer wieder mahnend und demütig ins Gedächtnis zu rufen. Generationen von Deutschen, die nach dem Zweiten Weltkrieg geboren wurden, sind so aufgezogen worden – bis heute. Die Demut ging soweit, dass es einem Tabu gleich kam, Deutsche in heimischen Produktionen als Kriegshelden zu feiern. In Filmen von internationalem Rang (Der Untergang, Das Boot, Sophie Scholl) dominierte stets die kollektive Schuldigenrolle des Landes. Galt es, einen deutschen Helden zu ehren, übernehmen dies meist Amerikaner wie Steven Spielberg in Schindlers Liste oder jüngst Bryan Singer in Operation Walküre. Doch die Zeiten ändern sich. Der deutsche Oscar-Preisträger Florian Gallenberger erinnert in seinem solide inszenierten, pathosreichen Kriegsdrama „John Rabe“ an den titelgebenden vergessenen Nazi-Helden, der...
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