„Lake Tahoe“, der zweite Spielfilm des mexikanischen Regisseurs Fernando Eimbcke („Duck Season“) war eine der positiven Überraschungen im diesjährigen Wettbewerb der Berlinale. Das in seiner radikalen Reduktion formal makellose Drama mit wenig Handlung und Tempo, dafür mit berückend schönen Bildern, ganz viel Atmosphäre und überraschend viel Humor kam bei Kritikern und Publikum gleichermaßen gut an. Für einen der großen Bären war der Film inhaltlich vermutlich nicht schwergewichtig und kontrovers genug, aber den Juroren des Alfred-Bauer- und des FIPRESCI-Preises war er die höchste Auszeichnung wert und das völlig zurecht.
Die Geschichte ist in wenigen Sätzen erzählt: Der 16-jährige Juan (Diego Catano) setzt das Familienauto auf der Landstraße vor dem kleinen mexikanischen Ort, in dem er lebt, gegen einen Telegrafenmasten. Ein Unterfangen, das auf dieser völlig unbefahrenen geraden Str...
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