„Ricky, ist das eine Comic-Figur?“, fragt Vater Paco seine Stieftochter Lisa, die sich diesen Namen für ihren kleinen Bruder wünscht, während beide im Krankenhaus darauf warten, dass das Baby geboren wird. Der Zuschauer fragt sich schon nach der ersten Szene von François Ozons Tragikomödie mit Fantasy-Touch ebenfalls: Wer ist Ricky? Und warum gesteht seine Mutter Katie einer Sozialarbeiterin unter Tränen, dass sie sich nicht im Stande fühlt, ihren Sohn selbst aufzuziehen? Ricky soll in eine Pflegefamilie, da er „schwierig“ sei, sein Vater Katie verlassen hat und die finanzielle Situation der alleinerziehenden Mutter ziemlich ausweglos ist. Das klingt nach Sozialdrama, doch Ozon überrascht nach etwa der Hälfte des Films mit einer Wendung, die „Ricky“ in eine völlig andere Richtung manövriert. Unerwartet und unkonventionell überzeugt der im Wettbewerb der 59. Berlinale erstaufgeführte Film...
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