Wahrhaftigkeit. Nichts ist wichtiger für den exzentrischen, immer das Extreme suchenden Künstler Werner Schroeter. All seine Filme wie auch all seine Theater- und Operninszenierungen prägt eben dieses künstlerische Streben nach absoluter Wahrhaftigkeit, nach einem alles andere auslöschenden Eindruck von grenzenloser Offenheit und zugleich bedingungsloser Aufrichtigkeit. Nach dem Tod von Maria Callas hat er in einem im „Spiegel“ veröffentlichten Nachruf ihren „Ehrgeiz“ beschrieben, „die wenigen grundsätzlichen menschlichen Ausdrucksmomente bis in den musikalischen und gestischen Exzess auszuleben – diese wenigen total vertretbaren Gefühle: Leben, Liebe, Freude, Hass, Eifersucht, und Todesangst in ihrer Totalität und ohne psychologische Analyse vorzutragen.“ Und genau dieser Ehrgeiz treibt auch Werner Schroeter seit mehr als 40 Jahren an. Für Psychologie ist in seinen Filmen kein Platz. De...
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