Bei einem Blick auf die aktuelle TV-Landschaft kommt man nicht umhin, zahlreiche Sendeformate zu erspähen, die in erster Linie den Voyeur im Zuschauer ansprechen. Ohne Rücksicht auf Privatsphäre werden die Protagonisten hier bei Partnerfindung sowie Stil-, Familien- und Schuldnerberatung von der gnadenlosen Kamera verfolgt. Doch meist geben die Menschen für ihre 15 Minuten Ruhm im Nachmittagsprogramm erschreckend gern freizügig Einblick in intimste Wünsche, Gedanken und Empfindungen. Regisseur Gus Van Sant (Elephant, Paranoid Park, Milk) nahm bereits 1995 mit seiner bitterbösen Mediensatire „To Die For“ den Fernsehdrang des gemeinen Bürgers sowie den medialen Moralverfall aufs Korn. Mit Suzanne Stone schuf er dabei eine durchtriebene Hauptfigur, die aufgrund ihrer Verbissenheit im Gedächtnis des Zuschauers hängen bleibt.
Schon im Kindesalter ist sich Suzanne Stone (Nicole Kidman) aus...
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