Zum Beginn: Chris D Àmico ist aus dem 89er Jahrgang. Also hat er während Kick Ass schon die Zwanziger Marke überschritten. Dafür, dass er im Film wie 15 aussieht, aber 17 ist, ist dies ein kleiner, erwähnenswerter Nebenfakt.
Kick-Ass ist der komödiantischer Superhelden-Film, den der dafür dazugehörende Zuschauer braucht. Was Marvel meistens durch den Mainstream bremsen wird in den Jahren darauf, nämlich frei von generischer Unterhaltung einen humorvollen Streifen zu produzieren (abgesehen von Deadpool), gelingt in der Comic-Verfilmung mit Tabu-Brüchen, die einen Zuscahuer entweder abstoßen oder zusprechen, je nach Geschmack.
Dabei fängt der Film wie eine normale Teenager-Komödie an. Aaron-Taylor-Johnson spielt Dave Lizewski, einen Teenager ungefähr im Alter der deutschen Volljährigkeit, der eher in die Gruppe der Jungs gehört, die mit Mädchen nicht so viel zu tun haben, dennoch aber eine relativ normale Jugend hat. Das dazugehörende Mädchen, in das er sich verguckt hat, sie ihn aber nicht mal bemerkt zu Anfang, darf natürlich auch nicht fehlen, ohne ein negative Bewertung damit abzugeben. Ein vergleichsweise normaler Junge, wenn man ihn mit dem Klischee-Nerd aus sonstigen Teenager-Comedys vergleicht.
Wäre da nicht das innere Verlangen ein Superheld sein. Ein WIRKLICHER SUPERHELD. Natürlich gibt es nicht wie in den Avengers-Filmen Aliens, die zu besiegen sind, aber die ernsthafte Suche nach einer entlaufenen Katze gibt dem Film im richtigen Zeitpunkt einen realitstischen Touch, sowie auch die erste Niederlage auf einem Parkplatz ihren Teil hinzufügt. Der Einstieg ist Matthew Vaughn bei seinem Hauptcharakter herrovrragend gelungen. Auch die zwei anderen Storylines, die später zusammenführen bekommen immer wieder Wasser in die Mühlen und ist auch sehr unterhaltsam. Besonders das Duo von Nicholas Cage (Damon Macready) und Chloë Grace Moretz ( Hit-Girl) ist für Freunde des abgedrehten Humors, wofür ich mich auch selber dazuschreibe, eine toller Teilsatz des Films.
Dennoch muss der Anfang den Zuschauer an die Mischung zwischen einskalten und skrupellosen Gewaltszenen und dem aufgedrehten und frechen Humor erst gewöhnen, was sich aber länger zieht, als er sollte.
Dis später zusammengeführte Hauptstory um Mark Strongs Verbrecher-Bande ist nicht langweilig, aber gerade zum Ende hin nicht Neues. Ein Villain, der erst einmal von weiter weg sich in Sicherheit wiegt und alles und jeden auf Kick-Ass schickt und später doch in seinem Büro kämpfen muss, ist nicht eine Neuerfindung vom Rad. Dennoch gibt es für eine Superhelden-Parodie an der Geschichte nichts großes auszusetzen. Nicholas Cage Charakter kriegt in einer schönen Comic-Animation eine Hintergrundgeschichte, der Film überrascht mit einer spontanen Tötungsaktion von Mark Strong und wird allgemein nicht langweilig.
Ein bisschen faul wird Vaughn mit den Action-Inszenierungen, in denen man doch manchmal meint, man hätte einen Cut im Kopf beim Zuschauen gehabt.
Doch am Ende hat man einen guten Film gesehen, der nach einem Mal anschauen durchaus wieder anschaubar ist. Dafür war der Film eine zum Anfang zu lustige Realo-Parodie auf das Superhelden-Franchise und zum Schluss hin ein unterhaltsamer,überdrehter Action-Film.