Lang ist's her, dass ich den ersten Teil von "Bad Boys" gesehen habe und ich hatte mal wieder Lust darauf. Was soll man zu diesem Film schon großartig sagen? Er unterhält einfach sehr gut und stellt eine recht anspruchslose Actionkomödie dar, bei der man gut das Hirn ausschalten und relaxen kann.
Die Story an sich ist nichts Besonderes. Es geht um zwei Cops, welche Partner und Freunde sind. Der eine ist Single, der andere verheiratet. Das typische Buddymovie eigentlich. Dann gibt es da den Bösen, der sein Geld mit Drogen machen will und die beiden Cops stellen sich natürlich in seinen Weg. Nichts, was man nicht schonmal gesehen hätte. Als gelungen empfinde ich dabei, dass man es doch mit einer Actionkomödie zu tun hat, welche ihre Komödienelemente oft sehr auslebt. So ist z.B. dieses Verwechslungsspiel zwischen Mike und Marcus gut gelungen und konnte mich gut unterhalten. Action und Komödie halten sich in etwa die Waage und machen "Bad Boys" recht abwechlungsreich. Von daher geht die dünne Story auch völlig in Ordnung und auch den ein oder anderen Logikfehler kann man so ohne Probleme übersehen.
Wichtig sind hier natürlich die beiden Hauptdarsteller, die das Buddyduo verkörpern, denn wenn einem diese Figuren nicht gefallen, kann das mit dem Film nichts werden. Martin Lawrence und Will Smith spielen allerdings beide sehr gut. Für Will Smith war "Bad Boys" ein großer Schritt auf der Karriereleiter. Die beiden harmonieren zusammen sehr gut und geben ein lustiges Duo ab. Téa Leoni ist zwar überwiegend als Eyecandy gut, konnte mich aber auch überzeugen. Joe Pantoliano spielt den immer genervten Chef ebenfalls gut und auch der Bösewicht wird von Tchéky Karyo ordentlich verkörpert. Die restlichen Darsteller spielen ebenso gut. Die Charaktere sind recht dünn, doch für eine stumpfe Actionkomödie à la "Bad Boys" reicht es vollkommen aus und soll deshalb auch nicht negativ bewertet werden.
Die Inszenierung ist ordentlich. Michael Bay versteht es einfach Action gut zu inszenieren. Dabei muss man sagen, dass hier kein großes Budget zur Verfügung stand und es deshalb auch keine Actionorgie gibt, welche man sie von Bay kennt. Die Action ist recht zurückhaltend. Zwar explodiert viel und es gibt viele Schießereien, doch findet dies alles noch in einem vernünftigen, nicht zu übertriebenden Rahmen statt. Die Atmosphäre ist recht locker und ernst geht es fast nie zu. Ständig gibt es lockere Sprüche und wenn sich Smith und Lawrence wie ein altes Ehepaar streiten, ist das schon echt amüsant.
Der Unterhaltungsfaktor ist auf jeden Fall sehr gut. Die knapp zwei Stunden Laufzeit vergehen ohne Längen und mir wurde nicht langweilig. Entweder das Geschehen ist einfach lustig oder es gibt Action zu sehen. Spannend ist das Ganze zwar kaum, aber das stört nicht. Die Freigabe ab 18 Jahren finde ich allerdings etwas übertrieben. Es gibt zwar ein paar blutige Shoot-outs, doch eine Freigabe ab 16 Jahren hätte hier gelangt. Die Effekte sind alle gut geworden. Der Score, der das Treiben begleitet, hat mir wirklich sehr gut gefallen. Er ist sehr passend ausgewählt worden und hat die stimmige Atmosphäre teilweise gut unterstützt.
Fazit: "Bad Boys" beansprucht das Gehirn nicht und lässt sich wunderbar ansehen um einfach mal abzuschalten. Lawrence und Smith agieren gut und harmonieren zusammen, die Inszenierung ist gelungen, die Action stimmt und der Score ist klasse. Wer Actionkomödien im Buddystil mag, sollte "Bad Boys" mal gesehen haben. Ich fand's gut!