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    We Need to Talk About Kevin
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    3,8
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    Filmekenner1

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    3,5
    Veröffentlicht am 25. Januar 2014
    In "We Need to Talk About Kevin" geht es um Eva ( Telda Swinton ), die Mutter eines Sohnes ist, der an seiner Schule einen Amoklauf begeht. Zum Großteil spielt der Film vor dem Amoklauf und zeigt die Geschichte von der Geburt Kevins ( Ezra Miller:Jugendlicher und Jasper Newell:Kleinkind ) bis hin zum Amoklauf. Dann gibt es noch einen kleineren Handlungsstrang in dem Eva versucht mit den Geschehnissen fertig zu werden und wieder Fuß im Leben zu fassen.

    Die Grundthematik des Films fand ich schon ziemlich interessant. Und jetzt im Nachhinein bin ich durchaus zwiegespalten was "We Need to Talk About Kevin" angeht. Es gibt viel Positives, aber auch einiges an Negativem. Aber zuerst zu dem Guten.

    Die Geschichte von Eva, zur Zeit der Geburt eine Art Freigeist und nicht wirklich bereit für ein Kind, ist richtig gut. Das Verhältnis zwischen den beiden ist absolut schräg. Kevin scheint seine Mutter regelrecht zu hassen und Eva kann im Gegenzug keine richtige Mutter sein. Mit seinem Vater versteht er sich jedoch super. So wechselt die Stimmung von Kevin beinahe im Sekundentakt. Ist er mit der Mutter alleine, ist er ein absoluter Psychopat, aber sobald der Vater im selben Raum ist, ist er ein Vorzeigesohn. Hier gibt es ein paar richtig gute Szenen zwischen Kevin, Eva und dem Vater Franklin ( John C. Reilly ). Schauspielerisch ist das von Telda Swinton natürlich klasse gespielt, aber die jungen Jasper Newell und Ezra Miller stehen ihr in nichts nach. Die beiden spielen Kevin so klasse psychopatisch, dass man sich die ganze Zeit nur denkt, dass es bei Kevin ja nur in so einer psychopatischen Tat enden konnte. Gerade Ezra Miller ist so ein super guter Schauspieler, den ich z.B. aus "Vielleicht lieber Morgen" kenne und hoffe das der mal richtig durchstartet. Soweit so gut, aber was läuft hier schief?

    Nun ja, ich hatte die ganze Zeit das Gefühl, dass man hier viel zu viele Themen anschneiden wollte. Neben der Vorgeschichte zum Amoklauf, gibt es noch jede menge kleinere Themen, die leider zu kurz angeschnitten wurden und das alles etwas überladen haben. Entweder man nimmt sich hier 10 Minuten mehr Zeit zum Ausführen der Themen oder man macht den Film 10 Minuten kürzer, was ich hier vorgezogen hätte. Zum Beispiel schneidet man hier ganz kurz das Thema "Ballerspiele" an, was generell ja schon zu diesem Thema passt, aber da es so bedeutungslos und nebenbei angeschnitten wird, war das fehl am Platz. Vielleicht hätte man auch ein paar Minuten weniger Vorgeschichte Erzählen sollen und dafür mehr von der Geschichte nach dem Amoklauf, weil das auch super interessant war, zu sehen wie eine Mutter damit umgeht und speziell wie sie von den Mitmenschen wahrgenommen wird. Leider war ich auch mit dem Ende nicht ganz einverstanden, was ich sehr schade fand.

    Fazit: Trotz allem ist "We Need to Talk About Kevin" ein absolut sehenswerter Film, der eine ganz andere Sicht auf einen Amoklauf wirft. Leider wollte man Ende zu viel und hat dem ansonsten tollen Streifen geschadet.
    Jimmy v
    Jimmy v

    461 Follower 506 Kritiken User folgen

    3,5
    Veröffentlicht am 8. April 2013
    "We Need to Talk About Kevin" ist einer dieser Filme, die wohl ziemlich polarisieren: Entweder werden sie sehr stark oder sehr mies bewertet. Ich wehre mich aber auch dieses Mal dagegen hier in irgendeiner Weise mich auf eine Seite schlagen zu müssen. Für mich ist das Werk irgendwo zwischen den beiden Polen:
    Positiv sind die starken Darsteller, die vielen tollen Einstellungen, der Soundtrack und viele Bilder. Auch die Langsamkeit ist gewiss nicht als schlecht anzusehen (denn wer Independent immer mit langsam gleichsetzt, hat in gewisser Hinsicht oft sogar recht; es gibt aber wirklich langatmigere Filme als diesen hier). Es geht hier mehr um die Mutter, die mit alledem fertig werden muss. Das hebt den Film von anderen der Sorte ab, eben weil SIE hier im Mittelpunkt steht. Am Anfang ist der Film genau deswegen gut, weil ich z.B. durchaus zu Eva eine Verbindung aufbauen konnte, wenn man die Gemeinheit der anderen Leute sieht.
    Negativ ist vor allen Dingen die Überraschungsarmut, trotz dieses anderen Fokus. Wenn man sieht wie der kleine Kevin die Mutter in der Hälfte des Filmes dauernd terrorisiert, so hat man das schon wirklich 1000 Mal gesehen. Absolut nichts Neues und nervig! Auch John C. Reilly spielt nicht unbedingt schlecht, doch seine Rolle ist ebenfalls ein riesiger Kritikpunkt, weil sie wirklich absolut dumpf und naiv angelegt ist. Dass er seiner Frau nicht glaubt: Ebenfalls schon 1000 Mal gesehen! Gewiss könnte es als Stilmittel durchgehen, um die Isolation und Hilflosigkeit der Hauptfigur zu beschreiben. Aber dieser Vater ist schon fast grenzdebil (Überhaupt könnte man dem Film eine leichte Männerfeindlichkeit beschreiben, denn: Vater blöd, Sohn diabolisch, Kollege sexgeil. Einzig der Rollstuhlfahrer oder der Passant wirken halbwegs normal).
    Trotzdem bleibt die Geschichte interessant, weil eben der ältere Ezra interessanter ist. Eine Erklärung gibt es nicht, was ich immer ein bisschen fad finde. Nicht, weil ich Raum zur Spekulation verabscheue (gibt's hier auch), sondern weil es dem Film schlicht so nur eine nihilistische Aussage gibt, die ebenfalls schon hinreichend durchgekaut wurde. Zumindest auf ein paar Vorschläge hätte man hinarbeiten können. Da gibt es sogar Andeutungen (z.B. ödipale Andeutungen) oder Alter Ego/Persönlichkeitsstörung, aber alles wirkt so leicht halbgar. Ich hätte diesbezüglich auch mehr von Kevin gezeigt, also seinem Umfeld, wobei eben durch den Fokus auf Eva wir nur durch ihre Augen sehen.
    Fazit: Letztlich ist "We Need to Talk About Kevin" eine kunstvollere Variante vieler anderer Horrordramen um bösartige Kinder. Am ehesten ist es mit "Joshua" zu vergleichen und hebt sich von diesem durch einen größeren Dramaanteil ab. Jedoch wird die Independent-Stärke des Films nicht genutzt, um kontroverser ranzugehen. Leider wärmt der Film letztlich zu viel auf.
    IamBangsy
    IamBangsy

    25 Follower 130 Kritiken User folgen

    2,5
    Veröffentlicht am 22. Mai 2014
    In "We need to talk about Kevin" wird ein sehr interessantes und selten verfilmtes Thema behandelt:
    Es wird die Geschichte einer Mutter gezeigt, deren Sohn einen Amoklauf begangen hat.
    Angeschnitten wird, wie sie nach dem Amoklauf ihres Sohnes langsam wieder versucht im Leben Fuß zu fassen. Das Hauptaugenmerk liegt jedoch auf die Vorgeschichte und diese Vorgeschichte ist es, die dem Film alle Seriosität raubt!

    Der kleine Kevin wird als "Teufelskind" geboren. Er ist stets unfreundlich, scheint sich über nichts auf der Welt freuen zu können und behandelt seine Mutter, seine Schwester und manchmal auch seinen Vater schon im Kindesalter wie dreck.
    Es scheint als sei er das Kind von "Das Omen" und das ist lächerlich!

    Der Film sucht nicht den Grund, wieso ein Mensch eine solch abscheuliche Tat begeht - Nein! - er zeigt, was der BILD Leser nach jedem Amoklauf, das von den Medien aufgegriffen und so lange durch die Nachrichten gezerrt wird, bis auch der letzte seine Sensationslust gestillt hat, sich denkt: "das muss ein Monster gewesen sein!".
    Das Problem ist nur, dass kein Mensch als Monster zur Welt kommt!
    Es sind äußere Einflüsse, die einen Menschen prägen - sein Verhalten bestimmen und sein Weltbild formen.
    Und leider sind die Dinge auf der Welt auch nicht so monokausal zu erklären, wie hier versucht wird.
    Bis auf das Familiäre Umfeld von Kevin wird einfach alles außer Acht gelassen!
    Wieso ist Kevin so wie er ist? Wird er in der Schule gehänselt? Das kanns ja nicht sein, da er schon als 4 jähriger ein kleines Monster war....

    Regisseurin Lynne Ramsay macht es sich hier sehr einfach und zeichnet ein Bild von einem Jungen, der dazu prädestiniert ist ein Amoklauf zu starten. Wenn man potenzielle Amokläufer nur so einfach entlarven könnte.... Letztlich wird der Film von den tollen Leistungen der Darsteller getragen und von der Atmosphäre, die allein das Thema (Amoklauf) mit sich bringt.

    Es dürfte wohl klar sein, dass der Film nur in Cannes gewonnen hat, weil er ein solch sensibles Thema aufgegriffen hat. Wobei ich auch zugeben muss, dass der Film packend und aufwühlend ist und die Geschichte - so absurd sie auch sein mag - mit einer unglaublichen Intensität erzählt wird.
    Zach Braff
    Zach Braff

    306 Follower 358 Kritiken User folgen

    3,0
    Veröffentlicht am 14. Januar 2013
    Sehr schwere Kost!

    "We need to talk about Kevin" behandelt ein Thema, das (meines Wissens) noch nie zuvor in einem Film angesprochen wurde. Schockierend dargestellt: vor allem Esra Miller als Kevin, und auch die Nachwuchsschauspieler als jüngerer Kevin strahlen eine derartige Kälte und einen so tiefen Hass aus, das es einem als Zuschauer schwer fällt keine Aggressionen gegen dieses Kind zu bekommen! Zwischenzeitlich hab ich mir gedacht: "Warum haut sie dem Balg nicht mal eine runter?!" Und um solche Gefühle bei mir hervorzurufen bedarf es schon Einiges...

    Insgesamt ist mir persönlich alles etwas zu negativ, zu schwerfällig und zu depressiv. Mir fiel es schwer, den Film in einem Stück zu gucken, da ich mich zwischenzeitlich echt unwohl gefühlt habe. Also trotz toller Besetzung und einer guten Umsetzung des so schwierigen Themas von mir "nur" 3 von 5 Sterne.
    Michael K.
    Michael K.

    47 Follower 241 Kritiken User folgen

    4,5
    Veröffentlicht am 19. Januar 2016
    'We need to talk about Kevin' ist meines Erachtens einer der Filme, die wirklich mehr Beachtung verdient hätten. Sehr authentisch und mit wirklich beeindruckenden Schauspielerleistungen schafft es dieser Film, eine düstere Spannung aufzubauen und eine echte Thriller-Geschichte zu erzählen. Ein echter Tipp, insbesondere, wenn der Film noch im Kino läuft.
    BrodiesFilmkritiken
    BrodiesFilmkritiken

    10.258 Follower 4.929 Kritiken User folgen

    3,0
    Veröffentlicht am 16. September 2017
    Der Film nimmt sich ein geradezu unmögliches Ziel: er zeigt einen schulischen Amoklauf und vescuht zu beleuchten wie es dazu kam und was den Mörder dazu gebracht hat – allerdings nur im Nebensatz. Der Hauptfokus liegt auf der Mutter des Täters und der gestörten und sich beständig auseinander entwickelnden Beziehung zwischen ihr und ihm. Dabei wird eine Art „emotionale“ Chronologie entwickelt: der Film folgt den Vorfällen nicht chronologisch sondern springt permanent und wild zwischen diversen Zeitebenen – dieser Kniff ermöglicht es die emotionale Zerissenheit der Hauptfigur fast körperlich spürbar zu machen, ist aber auch ganz schön anstrengend. Dies ist ein Film der viel abverlangt und richtig furchtbar weh tut, aber eben darum nur etwas was man in den hintersten Videothekenecken oder im Arthouse Kino wieder findet. Und nach dem man (wenn man ihn durchhält) ziemlich deprimiert und fassungslos zurückbleibt.

    Fazit: Emotionale Tortur, bleischwer und fast körperlich spürbar!
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