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4,5
Veröffentlicht am 4. Januar 2012
Das Kinojahr 2011 war prall gefüllt mit starken Dramen. Exemplarisch dafür seien nur einmal "Black Swan", "The Kings Speech", "The Fighter", "Brothers" und "Rabbit Hole" erwähnt. In diese Riege von Filmen reiht sich nahtlos auch "Trust" ein, wie ich finde. Dieser Film erzählt sicher nicht die ganz große Geschichte und hat auch nicht die Publicity, aber er punktet mit einer Thematik, die heutzutage allgegenwärtig und deshalb immens wichtig ist. Regisseur David Schwimmer widmet sich dem Thema "Internetkontakte" intensiv und glaubwürdig. Der weitere Verlauf der Handlung wird zunehmend emotional und dramatisch. Dass diese Atmosphäre auch den Zuschauer erreicht, liegt vor allem an den Darstellern, die ihre Sache gut bis hervorragend machen. Besonderes Lob verdient Liana Liberato, die das 14-Jährige Opfer Annie bemerkenswert authentisch verkörpert. "Trust" gehört für mich zu den besten und wichtigsten Filmen 2011 und hat etwas mehr Öffentlichkeit verdient.
Spannender und aufregender Film über Bekanntschaften im Internet und deren mögliche Folgen. Clive Owen spielt überzeugt den Vater im Film. Durchgehend hält die Spannung an, allerdings steht nicht die Jagd nach dem Täter im Fokus sondern das Verhalten des Mädchens und dessen Beziehung zu ihren Eltern. Das Ende des Films hat mich etwas enttäuscht, weil das Mädchen zwar endlich begriffen hat aber der Täter weder gefasst noch irgendein finales Update gegeben wurde. Es schien mir unvollständig.
Das dürfte so ziemlich der Film sein den man am wenigsten von David Schwimmer erwartet hätte – der Mann scheints wie Ben Affleck zu machen. Als Darsteller brauchbar, aber nicht unbedingt der facettenreichste Akteur, erweist aber im Stillen einen großartigen Sinn für die Arbeit auf dem Regiestuhl. Wobei der Film in den Videotheken oder bei jedem der ihn in die Finger bekommt ohne den konkreten Inhalt zu kennen vollkommen falsche Erwartungen wecken kann was insbesondere am Cover liegt welches Clive Owen mit angelegter Wumme zeigt. Es gibt zwar wirklich eine Szene wo er in einen Waffenladen geht, aber das wars auch schon damit. Nein, ansonsten zeigt der grausig realistische Film wie ein junges Mädchen sexuell missbraucht wird und die Folgen dessen Umfeld zu zerstören drohen. Dabei ist auch keine schwarz weiß Malerei zu finden: die Tochter verhält sich widersprüchlich indem sie den Täter in Schutz nimmt, der Vater meint es zwar eigentlich nur gut, aber sein rasender Zorn entfernt ihn zunehmend von der Tochter und auf ein konventionelles Finish bei dem der Täter gestellt wird oder sich gar einen Kampf mit dem Vater liefert wartet man ebenso vergebens. Hier hat man eben nur das Portrait des Scherbenhaufens, gefühlvoll und sehr lebensecht eingefangen. Daher kein Unterhaltungsfilm für den erholsamen Feierabend, aber sehr wohl intelligentes, spannendes Dramakino welches hierzulande nur auf DVD erscheint.
Fazit: Schmerzhaftes Drama, sensibel gespielt und bedrückend nah an der Realität!
Dieser Film ist ein starkes und intelligentes Drama, das von David Schwimmer (TV-Serie "Friends") nicht nur eindrucksvoll inszeniert wurde, sondern durch ein fantastisches Skript glänzt. Die Geschichte schafft es, dem Zuschauer in den letzten paar Minuten den Boden unter den Füßen wegzuziehen und ihn beispiellos zu beeindrucken. Ein Film, der in unsere Zeit gehört und dringend ein Publikum benötigt. Auch auf der Schauspielerseite ist alles in bester Ordnung. Catherine Keener als Mutter Lynn und Viola Davis als Sozialarbeiterin sind überzeugende Schauspielerinnen und Liana Liberato macht als Annie eine durch und durch authentische und eindrucksvolle Figur. Nur Clive Owen enttäuscht in emotionalen Szenen, kann aber Wut, gepaart mit Verzweiflung herausragend darstellen.
"Trust" ist ein wichtiges und stimmig inszeniertes Drama geworden. Sehr zu empfehlen für nen gemütlichen Filmabend ;)
Der Schein trügt: Aus dem Cover und der Rückseite geht ein Rachefeldzug gegen einen Kinderschänder hervor. Die Waffe auf dem Bild lässt angesichts der Story ein Blutbad erwarten. Denn die junge Tochter des Hauptdarstellers wird von einer Internet-Bekanntschaft erst hinter's Licht und dann ins Bett geführt. Doch aus dem erwarteten Action-Thriller wurde ein Melodram, in dem die zu zerberstende Familie und die zerrüttete Seele des Mädchens in den Fokus rückt. Der Eindruck des Covers ist nur in wenigen Sekunden real: In einer 20-sekündigen Sequenz einer Traumvorstellung des rachelosen Vaters. Als Thriller zu fad, als Action zu lahm, als Drama genau richtig.
Für mich, neben dem deutschen "Homevideo" ein guter Film zur aktuellen "Kinder/Jugend/Internet"-debatte. Was mich allerdings unheimlich stört ist dieses auf Action getrimmte "Owen mit Knarre" Cover was einfach nur reisserisch wirkt und dem Film definitiv nicht gerecht wird. Besonders der innere väterliche Konflikt wird sehr gut deutlich.