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    The Bob Wilber Big Band - The Royal Ellington Concert
    Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
    3,5
    gut
    The Bob Wilber Big Band - The Royal Ellington Concert
    Von Rainer Molz

    Edward Kennedy Ellington, alias Duke Ellington. Er war einer der größten Komponisten des Jazz und er wird für viele Musiker bis in alle Ewigkeit eine unvergessliche und unvergleichliche Größe bleiben. 1957, 17 Jahre vor seinem Tod am 24.05.1974, schrieb er nach einer Privataudienz bei Königin Elizabeth II. in London ein traumhaftes und zugleich imposantes Werk, die „Queen´s Suite“. Duke Ellington widmete das musikalische Glanzstück der britischen Monarchin und spielte es später mit seinem Orchester. Die Aufnahmen, die während seiner Konzerte entstanden, wurden viele Jahre streng hinter Verschluss gehalten. Lediglich für eine Schallplatte kamen sie ans Tageslicht. Diese schickte Duke Ellington, als Geschenk für das britische Königshaus verpackt, nach Buckingham Palace. Bis weit in die siebziger Jahre wurden selbst die Partituren der „Queen´s Suite“ unter Verschluss gehalten.

    Erst am 23. Januar 1989 wurde das geheimnisvolle Werk von Duke Ellington „Queen´s Suite“ erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Der Saxophonist, Bandleader und Ellington Experte Bob Wilber brachte die etwa 30-minütige „Queen´s Suite“ in der Royal Festival Hall, mit seiner 16-köpfigen Big Band zur Aufführung. Für viele Ellington-Fans und Liebhaber des Big-Band-Sounds ein absolutes musikalisches Highlight. Die Fachwelt war nach diesem öffentlichen Ereignis begeistert und feierte Bob Wilber und seine Truppe, bestehend aus den besten Musikern Europas, in vielen Gazetten. Nun gibt es das komplette gehaltene Werk Duke Ellingtons auf DVD.

    Die Suite besteht insgesamt aus sechs eigenständigen Miniaturen, die sich jedoch bemerkenswert fließend und leicht zu einer Einheit formen. Da wäre „Sunset And The Mocking Bird“ – ein orchestrales, sich am Ruf der Vögel orientierendes Werk. „Lightning Bugs And Frogs“ – blitzende Insekten und Frösche, und „Le Sucrier Velours“ – die samtene Zuckerdose, verfolgen das Prinzip der Schönheit und Vollendung. „Northern Lights“ vertont den Grundsatz von Majestät und Würde, „Single Petal Of A Rose“ trägt eine respektvolle, devote Bewunderung nach außen und schlussendlich die Suite-Miniatur „Apes And Peacocks“ – also Affen und Pfaue, arrangiert eine biblische Inspiration um Königin Sheba und Salomon.

    „Queen´s Suite“ - Sechs Miniaturen, die gefühlvoll, sentimental, zärtlich, großzügig royal im Big Band Soundkostüm über einen roten Teppich flanieren. Im Brennpunkt der kompletten Aufführung steht aber nicht nur die knapp 30-minütige Suite, sondern ergänzend auch diverse Meisterwerke und Songs aus unterschiedlichen Schaffensperioden Duke Ellingtons. Jazzige Big-Band-Stücke á la „Black And Tan Fantasy“, „Take The A-Train“, „Stompy Jones“ und „Mood Indigo”. Perfekter Sound in Blue Note. Erwähnens- und lobenswert, die einfühlsame, ausdrucksstarke Sängerin Adelaide Hall. Sie sang bereits Ende der 20er Jahre in Ellingtons Orchester, sowie Bob Wilbers Frau Joanne Horton, sie besetzt die Rolle der Erzählerin.

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