zu wenig Thriller, zu wenig Horror - unspektakulär
Der Film lässt sich dem Genre des Horrorthrillers zuordnen, ist dabei aber mit Komödienelementen gespickt, was mir gut gefallen hat.
Die beiden Geschwister gespielt von Olivia DeJonge, Ed Oxenbould, sollen ein paar Tage bei ihren Großeltern verbringen, damit die alleinerziehende Mutter mal etwas ausspannen kann. Becca nutzt die Zeit um einen Dokumentarfilm über ihre Großeltern zu drehen und daher haben wir zu fast 90% die Perspektive aus der Videokamera und somit einen pseudo-dokumentarische Wirkung. Sehr angenehm empfand ich, das die Kamera bis kurz vor Schluss, nicht zu sehr gewackelt hat, das einem weder schwindelig oder übel wird. (Bin selbst kein allzugroßer Fan davon) Für mich in einer super Dosis als Stilmittel genutzt. Die Großeltern sind von Beginn an sonderbar, man merkt schon schnell das etwas nicht stimmt, kommt aber nicht auf die Lösung. Leider empfand ich den Film zu keiner Zeit gruselig, allerdings trösteten mich die öfter mal lustigen Dialoge darüber hinweg. Es wird vielleicht versucht eine unheimliche Stimmung aufzubauen, aber wenn Momente von „Hänsel & Gretel“ auftreten, wirken sie eher albern und können nicht ernst genommen werden. Die wenigen Jumpscares, sind sehr vorhersehbar, da genau diese Situationen mit viel Ruhe vorbereitet werden. Ist so ähnlich wie wenn sich einer anschleicht um einen zu Erschrecken und man ihn dabei hört, wenns zu lange Dauert ist die Luft raus. Immer wenn es einen Anflug von einer unheilvollen Stimmung gab, wurde sie entweder durch die Kameraführung, die Dialoge oder auch den schnellen Sprung in die „sichere Zone“ wieder abgemurkst.
Die beiden Kids haben mir gefallen, sie haben einen Charme und leichten Witz, der Junge rappt gerne, das wurde von manchen vielleicht als nervig oder unnötig empfunden, für mich wirkte es authentisch (kenne vielleicht zu viele die das auch probieren in dem Alter ;) Die Großeltern fand ich creapy schräg und durch geknallt und nicht beängstigend. Vom Regisseur bin ich langsam und ruhig erzählte Filme gewöhnt und glaube, das man das entweder richtig toll findet oder wie ich eher langatmig. Der Effekt von Erbrechen und Kot ist ebenfalls für mich nur ein Zielmittel das Ekel hervorruft und auf das ich auch verzichten kann. Man merkt dem Film an das am Budget gespart wurde.
Die Auflösung des Films hatte einen wirklich guten Twist das hat mich wieder etwas milde gestimmt. Fand ich wirklich gelungen. Jedoch blieben mir zu viele Fragen ungeklärt, in der Logik ein paar Löcher, im Fokus stehen die Kinder und die Großeltern, alles andere wird nur oberflächlich angekratzt.
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Fazit:
Geht so - der Film ist nicht wirklich schlecht, aber man hätte da mehr draus machen können. Mir war es zu wenig Thriller, zu wenig Horror. Es bleibt für mich unspektakulär. Aber würde den Film allen empfehlen, die eine ruhige Horror Story bevorzugen, die eher einem Thriller entspricht mit leichten Grusel-Momenten.