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    Habermann
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    Sebastian_J
    Sebastian_J

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    5,0
    Veröffentlicht am 3. August 2011
    Der junge Unternehmer August Habermann lebt Anfang der Dreißigerjahre als angesehener Bürger in einem kleinen Dorf im Sudetenland. Seit vier Generationen betreibt seine Familie dort das größte Sägewerk im Umkreis. Als er seine bildhübsche Frau Jana, eine Halbjüdin, heiratet, freut sich jeder mit dem Paar. Aber die friedlichen Zeiten enden jäh: Die Deutschen holen das Sudetenland „heim ins Reich“. Anfangs zeigt sich nur Augusts jüngerer Bruder Hans vom Nationalsozialismus infiziert. Doch schon bald geht ein tiefer Riss durch die gesamte Gemeinde…

    Juraj Herz erzählt vom Schicksal der Sudetendeutschen während des Zweiten Weltkriegs, bereitet die Geschichte differenziert und packend auf.

    In die anfängliche Idylle, Habermann feiert gerade die Geburt seiner Tochter, platzt die Nachricht, dass das Sudetenland "heim ins Reich" geholt wurde. Mit dieser Botschaft taucht auch Sturmbannführer Koslowski (sensationell gut: Ben Becker) auf, der fortan alle Nicht-Arier terrorisiert und Jana, grandios gespielt von Hannah Herzsprung, nachstellt - obwohl sie kein "deutsches Mädel" ist. Versiert führt Juraj Herz seine Figuren ein, erdet sie und setzt sie miteinander in Beziehung. Dabei interessiert der Tscheche sich nicht für eine konkrete Geschichte, ein bestimmtes Schicksal, sondern entwirft ein Panorama jener bewegten Tage, zeigt wie alles Private politisch wird und umgekehrt.

    Die "Guten" und die "Bösen" - sieht man vom sadistischen SS-Schergen Koslowski ab - gibt es so nicht. Nur noch Verführer und Verführte - etwa Augusts Bruder Hans, gespielt von Wilson Gonzalez Ochsenknecht, der sich von plumpen Nazi-Parolen vereinnahmen lässt. Düster und gedeckt, in erdigen Grün- und Brauntönen hält das Kamerateam seine Bilder und die bewusst eingesetzte Action ist sauber inszeniert.

    Die DVD erhält man zudem mit einem umfangreichen Making of. Außerdem liegt, für Gegner der FSK-Logos, ein Wendecover bei.

    Fazit:

    Einer der Nebenschauplätzen der grausamen Zeit – grandios und erschütternd umgesetzt. Unbedingt zu empfehlen!
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