In der äußersten perversen und nicht für Kinder geeigneten Komödie "Wir sind die Millers" von Rawson Marchall, geht es um den kleinen Drogenhändler David Clark (Jason Sudeikis). Als Jason ganze 40.000 Doller gestohlen werden, ist Drogenboss Brad (Ed Helms) nicht erfreut darüber- den schließlich hatte er ihn das Geld nur geliehen. Doch Brad bietet Jason eine Möglichkeit an um von den Schulden wegzukommen: Er soll nach Mexiko fahren und dort eine Ladung Drogen mitnehmen und diese anschließend in die USA schmuggeln. Klingt eigentlich ganz simpel. Als einzelner Mann wäre die Wahrscheinlichkeit jedoch extrem hoch untersucht zu werden. Also kommt ihn die Idee als Familie dorthin zu fahren. Er rekrutiert kurzerhand seine Nachbarin Stripperin Rose (Jennifer Aniston), Loser Kenny (Will Poulter) und die Obdachlose Casey (Emma Roberts)...
Wir sind die Millers macht sich von der ersten Minute an lustig über Spießer- und das zieht sich bis zum quälend langen Ende hin. Selbst wenn man keiner dieser Spießer ist und sich abends einfach nur gut unterhalten möchte, funktioniert der Film keineswegs. Um wirklich Gefallen an diesen vulgären Film zu finden, muss man wohl 14 sein- oder einfach nur betrunken. Alleine schon bis es zur Gründung der Familie kommt und die Fahrt beginnt, zieht sich der Film elendig lang und ist dabei mit unnötigen Szenen vollgespickt (Tattoo einer Stripperin!). Jedes Mal wenn man denkt, der Film kann nicht dämlicher und peinlicher werden, setzt Marchall noch einen drauf! (Szene mit dem Polizisten!). Zwar ist die "Handlung" extrem vorhersehbar, aber die Witze übertreffen sich an Peinlichkeit immer wieder. Die Szene mit dem Hoden, schießt hier endgültig den Vogel ab! Selten war ich so kurz davor, den Fernseher auszuschalten. Neben den vermeintlich lustigen Momenten, versucht Marchall noch einige emotionale Szenen einzubauen. Zum Beispiel wie die vermeintliche Familie tatsächlich Näher zueinander kommt. Als neutraler Zuschauer, ist einen das völlig gleichgültig. Man findet zu keinen der 4 Nervensägen auch nur einen Hauch von Sympathie oder sonstigen Draht. Gegen Ende ist es einen auch völlig egal ob der Gangsterboss Pablo Chacon (Tom Sisley) sie erschießt- oder nicht. Die Dialoge scheinen immer wieder nur eine Steilvorlage zu geben um die Wörter "Fick dich!" sagen zu können.
Als Jennifer Aniston mit Cake ein starkes Drama drehte und von vielen Seiten gelobt wurde, dachte ich, sie mausert sich jetzt von der süßen Maus zur ernst zunehmender Schauspielerin. Pustekuchen! Denn sie macht mit dieser katastrophalen "Komödie" gerade weiter. Zwar hat sie hier für ihr Alter eine fantastische Figur zu bieten (und zu zeigen), aber ich empfand es eher als peinlich. Jason´s Sudekies David ist eine unerträgliche Nervensäge der im Leben nichts erreicht hat, aber anscheinend zu allen etwas zu sagen hat und auch muss! Über Will Poulter möchte ich kein Wort verlieren :(
Einzig allein Emma Roberts macht hier etwas Spaß und Ed Helms Mafiosi mit Hai im Aquarium sind hier Lichtblicke.
FAZIT: Für Regisseur Marchall scheinen alle Menschen die nicht den ganzen Tag über "Fick dich!" sagen und nur an sämtlichen Sex Szenarien denken, verklemmt und spießig zu sein. Und das versucht er uns mit seinen grauenvollen Film "Wir sind die Millers" über 100 Minuten zu erklären!
Lieber Herr Marchall behalten Sie bitte zukünftig ihre dämlichen Gedanken über eine nicht-spießiger Welt in Ihrer Kranken Welt.