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    Michael Kohlhaas
    Durchschnitts-Wertung
    3,4
    50 Wertungen
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    Jimmy v
    Jimmy v

    462 Follower 506 Kritiken User folgen

    2,0
    Veröffentlicht am 23. März 2014
    Heinrich von Kleists Novelle ist durchaus eine Mixtur, die sich sehen lassen kann und für Filme eignet: Charakterstudie, Politikfilm über die Auseinandersetzungen der Reformationszeit, Historienwerk, Plädoyer für Gerechtigkeit oder schlicht harte Action. Der Schreibstil mag da antiquitiert sein, aber jedem sei das Buch ans Herz gelegt! Dieses muss man nicht kennen, um die hiesige Filmversion zu verstehen. Man muss auch gar nicht eine 1:1 Umsetzung wollen wie so viele Fanboys sie viel zu oft fordern. Und man wird auch erkennen, dass Regisseur Arnaud des Pallières mit seinem Plan aus Kohlhaas eine Art Western zu machen Erfolg haben könnte.
    Allerdings: Wie versagt haben die Macher auf ganzer Linie! Wenn ich hier die filmstarts-Kritik lese, dann kann ich mir diese 4 Sterne überhaupt nicht erklären - und das sage ich als jemand, der i.d.R. eher zu gut, zu gnädig bewertet. Hier wurde sich anscheinend nur an der Idee diese Wertung zusammengerechnet. Eine Idee macht aber noch lange keinen guten Film. Es geht ganz ordentlich los, mit der Szene an der Schranke, aber schon da zeigt sich, dass der Schnitt unbeholfen wirkt und die Prioritäten nicht nur vom Drehbuch, sondern auch der Regie und gar den Kameraeinstellungen falsch liegen. Der Stil der Novelle ist feurig, im Film herrscht Kühle, die aber schnell in Langeweile ummünzt. Es soll eine Parabel sein, aber auch in dieser können die Figuren klarer gezeichnet sein. Keiner Person kann man sich hier wirklich nähern, ausgenommen vielleicht Kohlhaas selbst, der gut gespielt wird. Aber auch Mikkelsen kann hier nicht die Kohlen aus dem Feuer holen. Völlig eindeutige Szenen sind viel zu lang gezogen; dort und da fehlt dann wieder etwas, wo es genauer sein sollte.
    Schließlich das größte Manko: Mittelalterlicher Western erfordert nach meiner Vorstellung nach nicht nur krampfhaft Sergio Leone kopieren zu wollen. Man erwartet schon mal einen herzhaften Kampf. Doch abgesehen von der einzigen Racheszene mit ein paar Armbrüsten, findet kein einziger (!) Schwertkampf statt. Das Budget mag niedrig sein - umso mehr hätte man dann mit einigen fiesen, brutalen Duellen etwas herausholen können. Nicht einmal damit, mit irgendeinem Showdown (auch Western-typisch), kann der Film punkten.
    Damit sind noch nicht einmal alle Kritikpunkte genannt. So käme noch die schlechte Synchronisation dazu. Aber was über bleibt ist dieser gewollte, geschwollene Arthouse-Stil. Etwas positives? Es sind durchaus gute Bilder dabei, schöne Landschaften, und auch die Schauspieler versagen nicht wirklich, können aber kaum etwas rüberbringen.
    Fazit: Ich hatte mich seinerzeit enttäuscht gezeigt, dass das Buch nicht versucht der Novelle treu zu bleiben, einfach, weil diese so viel her gibt in ihrer Komplexität. Dann eben ein Mittelalter-Western! Doch davon ist absolut nichts zu merken. Gewollt und überfördert, in völlig falsche Richtungen entwickelt und ohne eine einzige echte Kampfszene, ist diese Kohlhaas-Version eine einzige Enttäuschung.
    fighty
    fighty

    24 Follower 108 Kritiken User folgen

    2,0
    Veröffentlicht am 12. April 2014
    Starkes Cover, die Geschichte verspricht einiges. Aber es zieht sich alles. Wenn es nicht von Kleist wäre, hätte ich abgebrochen. So kann ich immerhin sagen, ich hätte schonmal was von Kleist gele...schaut.
    Felix H
    Felix H

    15 Follower 62 Kritiken User folgen

    2,0
    Veröffentlicht am 29. November 2016
    Leider war ich sehr enttäuscht von dieser Verfilmung einer der brilliantesten literarischen Vorlagen. Ich vergleiche ungern Film und literarische Vorlage zu genau. Das wird dem Film unegrecht, da dieser nunmal nicht alles so wie das Buch umsetzen kann. Er hat andere Stärken. Doch hier hätte ich mir wesentlich mehr erwartet.
    Der Film wirkt willkürlich zusammengeschustert. Alles irgednwie lieblos, sprunghaft inszeniert. Die Figur des Kohlhaas ist hier im Gegensatz zum Buch, wo man anfangs noch sehr mit ihm mitfiebert, ihn versteht, unsympathisch, kühl und vor allem uninteressant. In keinster Weise konnte ich mich mit dieser Figur identifizieren. Vom dramaturgischen Aufbau her ergibt der Film überhaupt keinen Sinn. spoiler: Irgendwie werden da die Rappen geschändet, plötzlich sind die Klagen abgewiesen, die Frau ist tod, das Kind wird mal kurz allein im Wald zurückgelassen, von den Kämpfen sieht man auch nicht allzuviel (Dennoch geht der Film fast zwei Stunden, da fragt man sich wofür?), und dann folgt schon die Hinrichtung.
    Gesprochen wird kaum. Da werden Gespräche angefangen, die Kohlhaas gar nicht weiterführt. In der Vorlage wirkt er wesentlich sprachgewandter und intelligenter. Gerade durch die Gespräche würde sich einiges erklären. Wer die Vorlage nicht kennt, wird voraussichtlich mit dem Film nichts anfangen können. Denn das Hauptproblem ist, dass der Sinn, die Motivation von Kohlhaas hier kaum nachvollziehbar wird.
    Furchtbarer hätte man dieses Werk von Kleist nicht inszenieren können. Versteh daher auch nciht ganz die positive Ressonanz bei Kritikern (u.a. Nominierung für die Goldene Palme).
    Positiv hervorzuheben sind lediglich die tollen Aufnahmen der Landschaft sowie die trotz extrem schwachen Drehbuchs guten schauspielerischen Leistungen.
    Kinobengel
    Kinobengel

    436 Follower 525 Kritiken User folgen

    3,0
    Veröffentlicht am 5. Oktober 2013
    „Michael Kohlhaas“ ist ein deutsch-französischer Spielfilm des französischen Regisseurs Arnaud des Pallières und wurde für die Goldene Palme der Filmfestspiele in Cannes nominiert.
    Als Vorlage diente Heinrich von Kleists gleichnamige Novelle.

    Michael Kohlhaas ist im 16. Jahrhunderts ein angesehener Pferdehändler. Als er auf dem gewohnten Weg zum Markt an einer für ihn neuen Zollstelle einen Passierschein vorzeigen soll, zwei seiner Pferde als Pfand sowie einen seiner Knechte hinterlässt und die Pferde auf dem Rückweg in einem erbärmlichen Zustand und den Knecht nicht mehr vorfindet, versucht er über einen Advokaten Schadensersatz durchzusetzen. Dieser wird jedoch von der Obrigkeit manipuliert. Als die Ehefrau von Kohlhaas wegen der Angelegenheit bei der Prinzessin vorsprechen möchte, wird sie ermordet. Michael Kohlhaas schart seine Knechte und weitere Gefolgschaft um sich und will Gerechtigkeit durch Waffengewalt erzwingen.

    „Michael Kohlhaas“ möchte kein Mantel-und-Degen-Film sein. Es geht darum, die Botschaft des Heinrich von Kleist aus der 1810 veröffentlichten Erzählung an das Publikum zu bringen, jedoch mit dem Handeln der Hauptfigur im Vordergrund. Die Gegenstände des Inhalts sind anmaßende Obrigkeit, Selbstjustiz und Gerechtigkeit. Meist ist der Zuschauer Begleiter und auf dem Wissensstand des Kohlhaas, wird wie er vor vollendete Tatsachen gestellt, die ein ansteigendes Ungerechtigkeitsgefühl und den Wunsch nach Genugtuung erzeugen. Die Darbietung ist direkt und nüchtern, Bilder heroischer Art finden dabei nicht den Weg zur Leinwand. Fast nicht, denn Unregelmäßigkeiten durchwandern das Werk des französischen Regisseurs, der sein Inszenierungstalent oder/und das zur Verfügung stehende Budget divergent einsetzt. Die sehr starre Kameraführung und die schlechte Ausleuchtung der in Dunkelheit spielenden Szenen sehen qualitativ besonders dann erschreckend aus, wenn in anderen Momenten die Aufnahmegerätschaft in perfekt ausgeleuchteten Sets die emotionalen Regungen und das im zerrenden Wind flatternde Haupthaar eines Mads Mikkelsen aus der Nähe einfängt, der dann vom Kohlhaas zum Gladiator wird; Mikkelsens Mimenspiel ist leider verführerisch gut. Er zeigt den bessergestellten, erfolgreichen und wohlhabenden Händler, auch den Mann, der einfühlsam, entscheidungsstark ist und Gerechtigkeit erfährt. An seiner Seite strahlt Delphine Chuillot als Frau des Kohlhaas eine natürliche Attraktivität aus, sie passt wie angegossen zu ihm und zu seinem Stand wie auch die Tochter, beeindruckend gespielt von Mélusine Mayance. Die entsprechend gecasteten Schauspieler für die Figuren seiner Gefolgschaft geben deren erwartet ländlich groben Charakter wieder. „Krabat“-Hauptdarsteller David Kross und David Bennent spielen routiniert den jungen Prediger und den Knecht César, Bruno Ganz souverän den Gouverneur. Einen beachtlichen Auftritt zeigt „Holy Motors“-Hauptdarsteller Denis Lavant als „der Mann, der die Bibel schreibt“. Martin Luther redet Kohlhaas mit wohl gewählten Worten Sinn und zulässigen Umfang von Gerechtigkeit ein und erinnert an den wichtigsten Themenpunkt der Erzählung. Die gespenstisch wirkende, kurze Erscheinung der Prinzessin auf dem Gut des Kohlhaas liegt nicht nur in der imponierenden Leistung von Roxane Duron, die schon in „Das weiße Band“ von Michael Haneke brillierte. Mit vorsichtiger Kamera wird die aristokratische Erhabenheit der jungen, bleichen Dame eingefangen, bestimmend mit Zurückhaltung ist das Verbale. In der nächsten Einstellung watschelt sie plump hinter Kohlhaas her und verliert diese Aura fast vollends, ist halt auch nur ein Mensch; …Szenerie versaut. So flirren Highlights zwischen zerstampften Fettnäpfchen umher.

    Glänzende Leistungen eines hochkarätigen Schauspielerstabes und die angekommene Botschaft Kleists helfen dem Werk sicherlich über den Umstand, dass ein inszenatorisch wackeliges Niveau dem Kinobesucher nur einen eingeschränkten Filmgenuss bieten kann.
    Roger T
    Roger T

    4 Follower 25 Kritiken User folgen

    2,0
    Veröffentlicht am 30. September 2013
    Man kann ein dynamisches Geschehen nicht als statischen Bilderbogen darbieten.
    Schwach.
    schonwer
    schonwer

    1.192 Follower 728 Kritiken User folgen

    2,0
    Veröffentlicht am 1. Januar 2017
    Wenn man wie in meinem Fall das Buch nicht kennt, die Inhaltsangabe liest und das Cover des Films sieht denkt man es sei ein spannender Historienfilm mit bisschen Action. Falsch gedacht.

    "Michael Kohlhaas" ist unglaublich zäh und kommt in vielen Momenten wie ein Low-Budget-Movie rüber. Das Hauptproblem ist die Inszenierung die ehrlich gesagt einfach nicht gut ist. Es wird kaum Spannung aufgebaut und die Story an sich ist nicht immer überzeugend. Die Kameraarbeit ist sehr ärgerlich in diesem Film. Meistens im Gegenlicht gefilmt, insgesamt ist in einem Drittel des Films nicht viel zu erkennen, die Actionsequenzen sind nicht sehr mitreißend oder authentisch. Möchte man einen ruhigen Historienfilm mit Mads Mikkelsen sehen, sollte man lieber "Valhalla Rising" schauen.
    Kino:
    Anonymer User
    4,0
    Veröffentlicht am 29. Januar 2015
    Ich erwähnte es schon: Filme, mit Mads Mikkelsen objektiv zu bewerten, fällt mir doch sehr schwer. (Puh! Wie kann ein einzelner Mann nur sooo attraktiv sein???) – Und dennoch: „Michael Kohlhaas“ ist ein wirklich schöner Film. Trotz seiner Längen, trotz des eher düsteren Themas und auch der Tatsache, dass dies spoiler: kein Film mit Happy End
    ist.
    „Lieber sterbe ich aufrecht als freier Mann, als auf Knien zu dienen.“ – Das Thema ist so alt wie die Menschheit. Schon Don Quichote, Robin Hood oder auch in „Braveheart“. sowohl in der Literatur, im Film und selbst in der Comic-Satire wie die Macher von „Charlie Hebdo“ kämpfen Männer/Menschen um Recht und Gerechtigkeit und Freiheit.
    So auch Michael Kohlhaas, die Romanfigur aus der Vorlage von Heinrich von Kleist. In diesem gelungenen Film von Arnaud des Pallières gibt also Mads Mikkelsen den „Michael Kohlhaas“einen Pferdehändler, der betrogen wird und um für seine Gerechtigkeit zu kämpfen in den Krieg gegen die Obrigkeit zieht. Unterstützt und begleitet wird er ua. von Bruno Ganz, David Bennent, David Kross und einer beeindruckenden jungen Mélusine Mayance als Kohlhaas‘ Tochter. – Eigentlich ist Mikkelsen viel zu schön, um der Figur Kohlhaas die Kleist’sche Bedeutung zu geben. Und hier wird im Film auch im Gegensatz zum Roman kaum Blut oder Hirnmasse verspritzt und auch keine deutlichen Worte.
    Der Kampf gegen die Obrigkeit und Kohlhaas innere Verzweiflung werden hier in stillen, langen Bildern und Einstellungen gezeigt und nur durch Geräusche und Töne aus dem Off untermalt. Sei es nun dem Budget geschuldet oder der Intention des Regisseurs. Eine literarische Version von „Brave Heart“ kann man hier also nicht erwarten. Dafür aber eine intensive Studie gelungener Schauspielkunst, mit der Herr Mikkelsen sich 2013 eine Nominierung für die „Goldene Palme“ in Cannes und das Prädikat „Besonders Wertvoll“ der Deutsche Film- und Medienbewertung holte.
    Beeindruckend und sehr intensiv, wie die Kamera in langen Einstellungen jede Regung, jeden Zorn, jede Spur von Verzweiflung und den inneren Kampf um die Beantwortung der Frage „Was bringt Gerechtigkeit am Ende, wenn der Tod sie besiegelt!?“ auf Mikkelsens Gesicht einfängt.
    Keine Frage: eine „Oscar“-Nominierung und Auszeichnung für diesen großartigen dänischen Schauspieler dürfte nur noch eine Frage der Zeit sein. Hoffen wir nur, dass Mikkelsen weiterhin ein so gutes und sicheres Händchen bei der Auswahl seiner Rollen beweist und nicht im Popcorn-Mainstream der Millionenschweren Hollywood-Studios in der Versenkung verschwindet.
    Wem der Roman von Kleist in der Schulzeit erspart wurde, dem sei dieser Film ans Herz gelegt. Mag die Umsetzung auch von der Romanvorlage abweichen: die Kernaussage bleibt. Zu kämpfen lohnt – sei es auch nur, um im Kampf aufrecht unterzugehen! – Unbedingt gucken!
    Kino:
    Anonymer User
    5,0
    Veröffentlicht am 19. September 2013
    Habe den Film gestern gesehen - und war absolut begeistert. Bitte nicht vergessen: im Abspann steht 'frei nach'! Ich habe die Novelle nie gelesen, vielleicht hat mich deshalb der Film so begeistert. Wunderschöne Bilder, starke Schauspieler - allen voran Mads Mikkelsen mit einem beeindruckenden Spiel. Auch wenn es etwas dramatisch klingt: allein sein Gesicht zu betrachten ist eine Offenbarung. Daß einige Personen 'blass' bleiben - den Eindruck hatte ich anfangs auch. Dadurch hat der Film aber auch etwas zeitloses, ein bißchen wie eine Parabel. Gleiches gilt für den Ort - Frankreich und nicht Brandenburg/Preußen. Eine Geschichte, die sich an jedem Ort, zu jeder Zeit und unter Menschen jeder Nationalität zutragen kann. Vielleicht werden die Personen auf imdb deshalb auch nur 'the preacher', 'the governor', 'the theologist', 'the princess' genannt?
    Interessante Filmmusik. Ein langer Film, der aber jede seiner 122 min wert ist und mich bestimmt noch eine Weile begleiten wird.
    Kino:
    Anonymer User
    1,5
    Veröffentlicht am 29. März 2014
    Ich hab echt versucht den Film zu Ende zu sehen. Ging nicht.
    So viel Story so gähnend langweilig zu verpacken ist Kunst.
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