Im vergangenen Jahr verhandelte Regisseur Terrence Malick in seiner assoziativen Kinosymphonie „The Tree of Life" den ewigen Widerstreit zwischen der Unbarmherzigkeit der Natur und der Gnade des Menschen. In dieselbe Kerbe schlägt nun auch der deutsche Filmemacher Matthias Glasner („Der freie Wille", „This is love"), dessen neuer, im Wettbewerb der Berlinale 2012 uraufgeführter Film seine Thematik bereits als Titel trägt. „Gnade" ist ein eindringlich-intensives Drama, in dem die schuldbeladenen Protagonisten ausgerechnet an einem Ort nach Vergebung suchen, dessen harsche Natur eigentlich keine Fehltritte verzeiht: Im norwegischen Hammerfest, einer der nördlichsten Städte der Welt, herrschen nicht nur eisige Temperaturen, es geht zur Polarnacht von Ende November bis Ende Januar auch volle zwei Monate lang die Sonne nicht auf. Ein faszinierender Schauplatz für einen bildgewaltigen Film, de...
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