Mein Konto
    Le Passé - Das Vergangene
    Durchschnitts-Wertung
    3,7
    36 Wertungen
    Deine Meinung zu Le Passé - Das Vergangene ?

    4 User-Kritiken

    5
    1 Kritik
    4
    2 Kritiken
    3
    1 Kritik
    2
    0 Kritik
    1
    0 Kritik
    0
    0 Kritik
    Sortieren nach:
    Die hilfreichsten Kritiken Neueste Kritiken User mit den meisten Kritiken User mit den meisten Followern
    Christian Alexander Z.
    Christian Alexander Z.

    118 Follower 685 Kritiken User folgen

    4,0
    Veröffentlicht am 4. Juni 2022
    Starkes Familien- und Sozialdrama. Ganz weit weg von Mainstream und PopCorn Kino. Und doch so gut. Kurz vor dem sehr gelungenen Schluss leistet sich der Film zwar eine kleine Länge, die aber gegenüber der wirklich guten Gesamtleistung verzeihlich ist. Interessanter Farbmix der Bilder, viel Grün, sehr ansprechend. Anspruchsvolle Unterhaltung auf höchstem Niveau!
    Kino:
    Anonymer User
    5,0
    Veröffentlicht am 7. Februar 2014
    Das beste, was ich seit Jahren gesehen habe. Der Film hat eine Sensibilität und Intensität, die sich direkt auf das Publikum überträgt - obwohl er keiner "richtigen" Story folgt, ist er vollkommen stringent erzählt. Es gibt keine Filmkünstlichkeit in diesem Filmkunstwerk, dessen Dramatik entsteht, weil man bei entscheidenden Momenten eines Lebens nicht zuschaut, sondern mitfühlend teilnimmt. Das gilt sogar für die Kinderdarsteller - was vor allem eine unglaubliche Regieleistung ist.

    So entsteht ein Energiefeld zwischen Leinwand und Publikum. Die Menschen in diesem Film sind so real "gespielt", dass man nicht anders kann, als real zu reagieren. Die Zuschauer im Kino, zum größten Teil im mittleren Alter, seufzten, weinten, schlugen die Hände vor ihre Gesichter und ein paar hielten den Film nicht aus, ohne Kommentare zu geben: "Bitte nicht!" "Der arme Mann" "Oh nein". So etwas nervt sonst sehr, aber bei diesem Film war das passend, weil aus der Seele gesprochen.

    Das ist so weit vom deutschen Fernsehen, Kino oder US Produktionen entfernt wie ein anderer Kontinent.

    Ein iranischer Regisseur, der in Teheran studiert hat, hat diesen wunderbaren Film gedreht. Auch das wirft ein Universum an Fragen auf.
    Kinobengel
    Kinobengel

    433 Follower 525 Kritiken User folgen

    3,5
    Veröffentlicht am 6. Februar 2014
    Asghar Farhadi hat nach dem Drama „Nader und Simin – Eine Trennung“, das 2012 den Oscar für den besten fremdsprachigen Film erhielt, mit einem weiteren Drama nachgelegt. In „Le Passé – Das Vergangene“ stehen wieder zwischenmenschliche Beziehungen im Mittelpunkt. Für die Hauptrolle ist Bérénice Bejo bei den Filmfestspielen von Cannes als beste Schauspielerin ausgezeichnet worden.

    Ahmad (Ali Mosaffa) kommt aus Teheran nach Paris, um nach einigen Jahren der Trennung der von Marie (Bérénice Bejo) beantragten Scheidung zuzustimmen. Sie hat zwei Kinder aus einer früheren Verbindung und ist schwanger von ihrem neuen Lebenspartner Samir (Tahar Rahim), der einen Sohn hat (Fouad, Elyes Aguis) und mit einer Frau verheiratet ist, die wegen eines Selbstmordversuchs seit einigen Monaten im Koma liegt. Maries 16-jährige Tochter Lucie (Pauline Burlet) ist mit Samir nicht einverstanden und für ihr Alter in Maries Augen zu oft und zu lange außer Haus.

    Die Handschrift von Farhadi ist unverkennbar. Wie mit Simin zieht Farhadi wieder eine Frau in den Fokus. Während aber Simin eine starke iranische Frau ist, hat die Französin Marie viele Schwächen. Sie kommt mit den vielen Konfrontationen in ihrer Patchwork-Familie nicht zurecht und kann sich nicht kontrollieren. Farhadi zeigt dies explizit und lässt die Schwangere flüchten und rauchen, plötzlich laut, hektisch und grüblerisch sein. Der Spielort in Europa ist Paris, die Stadt der Liebe. Die Geschichte ist eine andere als im vorgenannten Werk und spielt lange nach der Trennung von Ehemann Ahmad.
    Die Machart der Filme, für die Farhadi auch die Drehbücher geschrieben hat, ist dennoch gleich: Die Kamera bleibt lange in jeder Szene und wartet geduldig, bis das Publikum sich der Situationen und Gefühle der Beteiligten annehmen kann. Deshalb handelt es sich um einen Film, der auf die große Leinwand gehört und nicht ins TV. Ebenso findet man die geschickt konstruierten, aber nicht unglaubwürdigen Beziehungszwickmühlen, die bei Nader und Simin eher Moralzwickmühlen sind. Das sind die Stärken von Farhadis Filmen. Zudem hat er ein gutes Auge für die Mentalität der Europäer: Die Dialoge sind mehr unmittelbar sach- und gefühlsbezogen, zumeist maßvoller oder schlagartig heftig mit reichlichen Entschuldigungswünschen, während die Geschichte in Iran Beteiligte zeigt, die durchweg emotional ausufernd und sittlichkeitspredigend um ihr Recht buhlen, ohne ihr Inneres auszukehren. Die Inszenierung in der Erzählung um Nader und Simin ist mit den Gemütern ihrer angetriebenen Figuren bei gleich ruhiger Kameraführung harmonischer und kontrastreicher, letztendlich fesselnder und einprägsamer.

    Ausgerechnet der Iraner Ahmad ist dann als fast Außenstehender der Ruhepol im Beziehungs-Trara, was nicht zwingend ein Widerspruch ist, und wird allmählich der Sympathieträger für das Publikum, während die Gunst für Marie fällt. Der starke Ali Mosaffa ist die richtige Wahl für die Rolle des Ahmad. Mosaffa strahlt aus, dass Ahmad durch Alter sowie Überblick Besänftigung gewinnen will und unvermeidbares Übel (z.B. die Einwilligung in die Scheidung) hinnimmt.

    Farhadi zeigt mit seinen Bildern stets das augenblickliche Geschehen. Keine Rückblenden. Was in den Köpfen seiner Figuren vorgeht, muss und kann man ihnen aus den Gesichtern ablesen.
    Mit Bérénice Bejo hat der Regisseur eine der vielfältigsten Actrices engagiert, die Frankreich derzeit zu bieten hat, zahlreiche Auszeichnungen und Nominierungen sprechen für sich. Ihre wachen Augen, die mit einem breiten Lächeln wie Scheinwerfer strahlen können („The Artist“, „Mademoiselle Populaire“), sind bei Marie traurig, leer und auch drohende Lanzen. Eine hervorragende Schauspielerin, die ihre Figur von einer freudlosen Frau zu einem gerupften Huhn werden lässt und den Willen des Asghar Farhadi erfüllt.
    Tahar Ramin und Paulin Burlet überzeugen in ihren Rollen. Auch der kleine Elyes Aguis trägt als Fouad zur realistischen Darstellung des problembehafteten Familienlebens bei.

    Befremdlich zu sehen ist bei dieser Art gegenwärtiger Darbietung die späte Entwicklung oder - treffender ausgedrückt – das Erscheinen von Charakteren, die jedoch maßgeblichen Einfluss gehabt haben müssen. Es ist dann eine Vierecksbeziehung (Noch-Ehefrau von Samir) oder gar eine Fünfecksbeziehung (Naima) zu vermuten, letztere vielleicht nur einseitig. Auch bei Nader und Simin gibt es eine späte Enthüllung, jedoch nur von Sachverhalten, die Figuren hierzu sind von Beginn an dem Beobachter zugänglich.

    „Le Passé – Das Vergangene“ ist nach dem Meisterwerk „Nader und Simin“ ein sehenswerter Film mit exzellenten schauspielerischen Leistungen und kleinen inszenatorischen sowie erzählerischen Schwächen. Für die kommende Oscar-Verleihung ist er nicht nominiert und hätte mit den Dramen „Die Jagd“ von Thomas Vinterberg und „The Broken Circle“ von Felix Van Groeningen zu starke Konkurrenz.
    fabionno
    fabionno

    12 Follower 34 Kritiken User folgen

    4,5
    Veröffentlicht am 16. Juni 2013
    Pure Emotionen, Menschlichkeit, Dramaturgie auf Weltklasse-Niveau, fesselnd. Die gelungene Portionierung jedes dieser Attribute ergibt eines der intensivsten Kinoereignisse des Jahres.
    Herausragend!
    Möchtest Du weitere Kritiken ansehen?
    • Die neuesten FILMSTARTS-Kritiken
    • Die besten Filme
    Back to Top