Paul Feig, der als Regisseur vor zwei Jahren mit der wirtschaftlich sehr erfolgreichen Komödie „Brautalarm“ viele Zuschauer und Kritiker überzeugte, hat nun mit „Taffe Mädels“ (im Original „The Heat“) nachgelegt und wieder Melissa McCarthy engagiert.
Die attraktive und arrogante FBI-Agentin Sarah Ashburn (Sandra Bullock) löst ihre Fälle, führt ihre Kollegen während der Einsätze vor und ist daher recht unbeliebt. Um eine Beförderung zu erreichen, muss sie sich von New York City nach Boston abordnen lassen. Sie soll dort einen Drogenbaron dingfest machen und bekommt dafür die ortskundige, wuchtige und derbe Polizistin Shannon Mullins (Melissa McCarthy) an die Seite gestellt.
Es muss nicht lange überlegt werden: Der Film wird von dem Aneinandergeraten der so stark unterschiedlichen Polizistinnen bestimmt. Es ist auch nicht zu kompliziert, das Ende der Story zu erahnen. Zu solchen Komödien gehört normalerweise ein Happyend für die Guten und ein Annäherung zwischen den beiden Kolleginnen. Und so ist es auch hier. Nichts geschickt geheimnisvoll Verborgenes wie bei „Hangover“ und nicht das zwischenmenschliche Niveau wie bei „Ziemlich beste Freunde“ findet der Zuschauer hier, aber der Weg ist das Ziel besonders bei Komödien, welche mit einem schlechten Timing schnell für leere Kinosäle sorgen, was bei den taffen Mädels aufgrund der starken Einspielergebnisse keineswegs so ist. Die üblichen US-Polizeiklamotten kommen mit Spielzeiten von weniger als 90 Minuten aus („Die nackte Kanone“ oder einige Teile der „Police Academy“-Reihe), die taffen Mädels füllen jedoch fast zwei Stunden Leinwandunterhaltung, die es in sich hat und nie langweilig wird. Bevor die Damen zu einem „Team“ aufeinander losgelassen werden, wird gezeigt, wie unterschiedlich deren Arbeitsweisen sind, damit sich der Zuschauer auf die zu erwartende Konfrontation einstellen kann. Der Film ist schon hier und später gespickt mit guten Einfällen und Gags, die sicherlich nicht alle gleich gut zünden, aber relativ unalbern in einem stimmigen Miteinander zwischen Body- und Verbalslapstick stehen und bis zum Abspann, der noch mit netten Bildern gefüllt ist, für gute Unterhaltung sorgen. Sandra Bullock und Melissa McCarthy rufen dabei das notwendige solide Schauspielerkönnen ab und harmonieren in ihren Rollen gewünschterweise überhaupt nicht, bis sie sich aufeinander einstellen müssen. Und das passt dann alles zum situationskomischen Ambiente des Films, der Paul Feig in keinem Abschnitt aus dem Ruder läuft. Lieutenant Frank Drebin von der Spezialeinheit macht den Polizistinnen in Sachen Slapstick sicherlich noch was vor und der Beverly Hills Cop Detectiv Axel Foley schwätzt um einiges gewandter, aber „Taffe Mädels“ sollte man zu schätzen wissen.