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    Die Legende vom Weihnachtsstern
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    3,0
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    Michael S.
    Michael S.

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    3,5
    Veröffentlicht am 28. Oktober 2015
    Seit Ronja Räubertochter weiß man: Skandinavische Kinderfilme können richtig süß sein. Und kultverdächtig. Ähnlich wie die Astrid-Lindgren-Verfilmung, ist auch dieser hier ein klassischer Märchenfilm. Gleichzeitig gibt es eine warmherzige Hommage an das schönste Fest im Jahr.
    Sonja wird von einer Räuberbande gefangen gehalten. Weil sie nichts stehlen will muss sie zur Strafe den Fußboden schrubben, doch eines Tages gelingt ihr die Flucht. Dabei steht sie unverhofft dem König gegenüber, den ein übles Schicksal plagt: Seine Tochter lief einst auf der Suche nach dem Weihnachtsstern in den Wald und kehrte nie wieder zurück. Vor lauter Sorge starb die Königin und seine Majestät verfiel in Trübsal. Kurzentschlossen verspricht Sonja ihm, Tochter und Stern zu besorgen. Eine abenteuerliche Reise in den verschneiten Winterwald beginnt.
    Seien es die sympatischen Darsteller oder die schön gewählten Schauplätze - man kann nicht umhin diesen Film zu mögen. Er ist nie mehr als das, was bereits angedeutet wird, nämlich ein klassisches Märchen mit kindgerechter Erzählweise. Da wird es nie unangemessen gruselig oder aufregend, selbst die böse Hexe und ihr arrogantes Töchterlein sorgen eher für Lacher als für Schrecken. Auch ein trotteliger Graf, der gerne den König als Thronfolger beerben würde stellt sich so doof an, dass sich keine Kinderseele bedroht fühlen muss. Sogar der Weihnachtsmann kommt vor und ist hier deutlich mehr der sympathische Geschenkebringer, als der strafende Rutenschwinger. spoiler: Das Ende birgt eine verständlich erläuterte Überraschung, die man gut nachvollziehen kann und sorgt für ein zufriedenstellenden Abschluss.

    Regisseur Nils Gaup legt einerseits Wert auf eine handfeste Ästhetik, übertreibt es damit aber nicht. Die wenigen digitalen Effekte sind eher okay als genial, ein Kinderfilm dürfte das allerdings verkraften. Misslungen ist lediglich ein eigentlich freundlicher Bär, dessen Stimme allzu fremdartig verzerrt klingt und der am ehesten den Eindruck einer zerzausten halbherzig animierten Puppe macht. Hätte nicht sein müssen. Die Choniken von Narnia haben gezeigt, dass auch ein digitaler sprechender Löwe eine Seele haben kann. Dazu muss aber auch das passende Budget vorhanden sein. Dafür gerät der hübsch gestaltete Prolog im Stil eines Bilderbuchs derart schön, dass man solche Schnitzer verzeihen kann.
    Erwachsene vermissen vielleicht ein wenig das Neue und Aufregende an diesem Film, aber hey, wir sind gar nicht die Zielgruppe. spoiler: Die Legende vom Weihnachtsstern steht in der besten Tradition älterer Märchenfilme für Kinder, die immer gut ausgehen und klare gezeichnete Charaktere beinhalten.
    Die Darsteller verstehen es durchweg, ihre Rollen mit Leben zu füllen, was besonders die Newcomerin Vilde Marie Zeiner und auch die übrigen jungen Schauspieler einschließt. In dieser Hinsicht ist die niedrige Altersfreigabe genau richtig, die kurze Spieldauer von gerade einmal 75 Minuten beugt etwaigen Längen vor.
    Auf der kürzlich wiederveröffentlichten DVD-Ausgabe finden sich als Bonusmaterial noch einige Outtakes, die auf wiederum sehr sympathische Art und Weise zeigen, dass auch an einem Filmset gelacht werden darf und selbst Hauptdarsteller nicht perfekt sind. Dazu gibt es noch ein Interview mit dem Regisseur, in dem man noch so manches interessante Detail, zum Beispiel über frühere Verfilmungen des Stoffes, erfährt. Sprachbegabte können den Film außerdem auch mit der norwegischen Tonspur genießen, dazu gibt es wahlweise deutsche oder englische Untertitel.

    Originaltitel: Reisen til Julestjernen (Die Reise zum Weihnachtsstern)
    Darsteller: Vilde Marie Zeiner, Anders Baasmo Christiansen, Agnes Kittelsen, Stig-Werner Moe uvm.
    Regie: Nils Gaup
    Jahr: 2013 (DVD-ReRelease: 2015)
    Label: polyband
    Laufzeit: ca. 75 min
    FSK: ab 0 Jahren
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