Dass sich ausgerechnet ein Film über die Lebenskrise einer 56jährigen Frau zum Publikumsliebling der Berlinale 2013 entwickeln würde, hätten im Vorfeld wohl die wenigsten vermutet. Genau dies gelang aber Sebastián Lelio mit „Gloria", dessen subtile Qualitäten unter der herausragenden und zu Recht mit dem Silbernen Bären für die Beste Darstellerin ausgezeichneten Leistung seiner Hauptdarstellerin Paulina García leicht übersehen werden. Denn hinter dem persönlichen Schicksal einer Frau in der Midlife-Crises, erzählt der chilenische Regisseur nicht zuletzt von einer Gesellschaft, die immer noch mit den langen Schatten der Pinochet-Diktatur zu kämpfen hat.
Gloria (Paulina García) ist Mitte 50, Single, hat einen Job, zwei Kinder, Freunde – und fühlt sich nutzlos. Wirklich gebraucht wird sie von niemandem und so wird der etwas ältere Rodolfo (Sebastian Hernández), den sie auf einer Single-P...
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