23:59: Kritiken

Unter vielen Filmen aus Ländern fern von Hollywood und Europa findet sich so manches unerwartete Juwel, so auch dieser ambitionierte Horrorfilm von Gilbert Chan, der in westlichen Ländern recht unbekannt ist. Auch die Darsteller sind alles andere als Berühmtheiten, doch gerade dies macht den Film so sehenswert.

Das Setting ist gruselig genug: Ein Camp mitten im undurchdringlichen Dschungel, die meisten Szenen spielen zudem mitten in der Nacht, ganz gemäß dem Titel. Eine verfallene Hütte steht mitten im Grün, von hier geht eindeutig das Böse aus. spoiler: Es kommt zu einigen Todesfällen unter den Rekruten, ein asiatischer Exorzist trifft ein, letzten Endes bereinigt der gutmüßige Protagonist Jeremy (Henley Hii) die Situation.


Auffallend ist die minimalistische Filmmusik, die starke Züge von Dark Ambient trägt und an keiner Stelle zu dick aufträgt, sondern der ausdrucksstarken Darbietung der sehr guten Schauspieler viel Platz lässt.

Hii bildet zusammen mit Lawrence Koh als überheblicher Dragon, Tommy Kuan als naiver Lim, Tedd Chan als spoiler: Opfer
Tan, Josh Lai als spoiler: Besessener
Chester und Mark Lee als Sgt. Kuan die Gruppe der Hauptfiguren. Sie harmonieren ganz wunderbar miteinander, keiner will den anderen in den Hintergrund spielen, der Regisseur setzt jeden von ihnen mal einzeln, mal in 2er- oder 4er-Grüppchen stark in Szene.

Henley Hii bietet eine tolle Leistung als Darsteller des Jeremy, spoiler: der zuerst seinen besten Freund Tan vor dem Mobbing der anderen beschützt und diesen dann an den Geist verliert.
Selbstbewusstsein, Stärke, Schmerz, Verletzlichkeit, Entschlossenheit, Mut und Trauer vermittelt er super, er bleibt einem stark in Erinnerung.

FAZIT:
Ein empfehlenswerter, nicht allzu langer (78 Minuten) Horrorfilm in einer gruseligen Atmosphäre, untermalt von einer beklemmenden Musik, mit überzeugenden Darstellern und einer soliden Story - der Film kann durchaus weiterempfohlen werden.