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    Spotlight
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    mercedesjan
    mercedesjan

    31 Follower 80 Kritiken User folgen

    3,5
    Veröffentlicht am 25. Februar 2016
    (...)
    Fazit: "Spotlight" ist ein wichtiges und bewegendes Drama, das insbesondere durch seine tollen Schauspieler zu überzeugen weiß. Jedoch ist die Inszenierung des zweistündigen Dialog-Feuerwerks viel zu zäh geraten, als das es für einen großartigen und mitreißenden Film reichen würde. Die größtenteils überschwänglichen Kritiken kann ich also nicht wirklich nachvollziehen und dennoch ist aus „Spotlight“ ein ruhiges und starkes Drama und ein absolut sehenswerter Film geworden.
    Kino:
    Anonymer User
    3,0
    Veröffentlicht am 11. März 2016
    Vornehmlich mit der Wiedergabe von Fakten beschäftigter und dementsprechend nüchterner, ernst gehaltener Film. In der Abhandlung der Thematik ist ''Spotlight'' solide, darüberhinaus auch gut gespielt. Dennoch wird der Film wegen der Inszenierung, die nur aus uninspiriertem Dialogabfilmen besteht, bald eintönig. Der gesellschaftlich relevante Inhalt und das gezeigte Engagement der Figuren sollte nicht über die äußerst platten Charakterzeichnungen und die unfokussierte Inszenierung hinwegtäuschen: die Handlung bestimmt den gesamten Film, lässt für Zwischenpausen, Fokus, Charaktere etc. keinen Platz.
    LucaFilm
    LucaFilm

    24 Follower 112 Kritiken User folgen

    2,0
    Veröffentlicht am 23. Juli 2017
    Der Trailer und die Themantik sind vielversprechend. Die Besetzung ist stark, dennoch ist der Film eher lau. Der Blickwinckel wird nur auf Spotlight gehalten. Weder wird das Ausmaß an Schaden bei den Opfern gezeigt, noch die Vertuschungsabläufe in der Kirche. Ich meine damit, dass kein direkter Einblick gewährt wird. Man ist nur im Blickpunkt eines Reporters, der mit dem einen oder dem anderen einen Dialog führt. Am Anfang ist es noch spannend, aber man wartet vergebens auf die Steigung des Spannungsbogen. Nach fast zwei Stunden wird es richtig langweilig, weil letztendlich nur noch die Frage aufkommt, ob der Artikel veröffentlicht wird, oder nicht. Das lag aber nicht an der Kirche und ihre großartigen Vertuschungsversuche, sondern allein aufgrund von bürokratischen Sentenzen. Letztendlich nur ein Möchtegern-Film, wie angeblich seriöse Journalisten arbeiten und daher eher enttäuschend. Man hätte so viel aus diesem Film machen können.
    niman7
    niman7

    821 Follower 616 Kritiken User folgen

    4,0
    Veröffentlicht am 19. März 2016
    Im Drama "Spotlight" von Tom McCarthy geht um die Journalisten Gruppe Spotlight. Der Bostoner Globe bekommt mit Marty Baron (Liev Schreiber) einen neuen Chef-Redakteur. Dieser möchte einen Missbrauchsfall der Kirche untersuchen lassen und setzt dafür das Team Spotlight ein. Nach reichlicher Überlegung beginnt die Gruppe um Walter Robinson (Michael Keaton) den Missbrauch zu untersuchen. Doch sie stoßen immer wieder auf unüberwindbare Mauern und Schweigen der Beteiligten...
    Spotlight geht etwas mehr als 2 Stunden, ist extrem ruhig, einfühlsam und sehr spannend.
    Was an Spotlight direkt auffällt, ist, wie menschlich der Film wirkt. An sich ist das Drama recht trocken und zäh. Höhepunkte sucht man vergeblich und Kassenmagnet ist der Film erst recht nicht. Das ist aber auch gut so! Somit fühlt sich die Handlung fast immer echt an. Dem Streifen wurde nicht der übliche Hollywood-Stempel aufgedrückt um möglichst viele Zuschauer in die Kinos zu locken. Er ist echt, ehrlich und eben natürlich. Solche Filme sind in letzter Zeit leider recht rar geworden. Auch alles Drumherum wirkt verblüffend authentisch. Die Journalisten wirken ungepflegt, müde, erschöpft und stets im Stress. Für Essen ist keine Zeit da. Es wird das genommen, was gerade da ist. Die persönlichen Räumlichkeiten sehen spartanisch aus. Im Büro liegen überall Notizen und Akten herum. Zum Aufräumen ist ebenfalls keine Zeit da. Sämtliche Informationen werden auf Stück Papier mit- was auch immer- festgehalten und sind mit Sicherheit für jeden anderen unlesbar. Mit diesen schönen und echten Bildern macht Regisseur McCarthy sehr viel richtig. Was er ebenfalls richtig macht, ist die kompakte Erzählung der Geschichte. Spotlight erzählt lediglich die Geschichte um die 4-köpfige Gruppe und ihrer Arbeit. Wie sie vorgegangen sind, wie sie an die Informationen gelangten- eben die Recherche und mehr nicht. Alles Drumherum wie die Familien der Opfer, die Kirche an sich oder Details zu den einzelnen Fällen haben hier keinen Platz und sind lediglich Randnotizen. Für den einen oder anderen Zuschauer mag das langweilig sein und gar falsch, aber ich empfand diese Vorgehensweise als genau richtig. Zum Teil zumindest! Denn somit entfällt der Konflikt der Konflikt im Film. Und wir müssen uns hier erneut vor Augen führen, dass es sich hier um eine Recherche gegen die Kirche selbst handelt! Das heißt einen der mächtigsten Gegner die man nur haben kann. Zu Beginn gibt es Bedenken, ob man dagegen überhaupt ankommt. Das war es dann auch schon. Im großen und ganzen wirkt die Handlung zu leichtsinnig. Den Journalisten werden sämtliche Türen geöffnet und alle Informationen die man über viele Jahrzehnte erfolgreich versiegelt hatte, kommen ans Tageslicht. Auf einen Widerstand der kirchlichen Anfänger wartet man vergebens. Der kommt nie! Das alles hat mich doch recht gestört. Es wirkte etwas zu unrealistisch. Selbst die Leute aus dem Spotlight Team sind zufälligerweise ehemalige Katholiken und haben damit kein Problem die Klinge der Kirche in den Rücken zu rammen. Da ich selbst ein Feind der Kirche bin, sollte mich das eigentlich freuen- tat es aber nicht! McCarthy hat eine Meinung und diese sieht die Kirche als absolutes Monster an (Was in diesem Fall auch stimmt), jedoch gibt es im ganzen Film keine andere Meinung!
    An manchen Stellen bietet der Film auch sehr emotionale Szenen. Die Taten werden (zum Glück) nur wörtlich wiedergegeben und man fühlt immer mit den Opfern mit. Das Schauspiel der einzelnen Darsteller ist nahezu hervorragend gemacht. Besonders Mark Ruffalo macht hier eine exzellente Arbeit. Er ist sozusagen der Antrieb des Teams, die gute Seele und die Moral in Person. Nach dem immer mehr Informationen ans Licht gelangen und die Zahl der Beteiligten exorbitant steigt, sieht man in ihm stets diese Verzweiflung der Taten im Gesicht.
    Musikalisch gesehen ist der Film recht gut gelungen. Allerdings spielt sich in manchen Szenen die Musik zu sehr im Vordergrund und überdeckt manchmal gar die Dialoge.
    FAZIT: Ob Spotlight nun den Oscar als bester Film verdient hat, ist schwer zu sagen. Wenn ich mich jedoch entscheiden müssten, dann würde ich nein sagen. Das Drama macht einiges richtig. So hat es mich sehr gefreut wie ehrlich und echt das Geschehen und die Kulissen wirken. Es ist herausragend gespielt. Teilweise sehr spannend und mit wirklich brillanten Dialogen ausgestattet. Allerdings war mir die Handlung doch zu eintönig und die Gegenwehr hat gefehlt. Ich hätte mir gerne selbst eine eigene Meinung gebildet anstatt mit von dem Regisseur seine vor diktieren zu lassen. ich denke, er hat ihn gewonnen, da er eben diese wichtige und mutige Thema bzw. Projekt erzählt. Ein toller und wichtiger Film.
    Kinobengel
    Kinobengel

    435 Follower 525 Kritiken User folgen

    3,5
    Veröffentlicht am 3. März 2016
    „Spotlight“ ist ein Film von Tom McCarthy. Das Drehbuch schrieb er zusammen mit Josh Singer.

    Bosten, 2001: Marty Baron (Liev Schreiber) wird neuer Chefredakteur des Boston Globe. Neben Einsparungen plant er, längst vergangene, durch die katholische Kirche verübte Missbrauchsfälle umfassend aufzudecken. Die Redakteure sind skeptisch, die Kirche ist mächtig und Marty zudem Jude. Erste Nachforschungen deuten die Ausmaße der Verfehlungen an und motivieren das für Discovering organisierte Spotlight-Team um Walter Robinson (Michael Keaton).

    „Spotlight“ hat Oscars für den besten Film und das beste Originaldrehbuch erhalten, „überraschend“ war aus einigen Richtungen zu hören, von anderen Seiten wurde das Werk hochgelobt.

    Als Regeldrama mit der unerwarteten Wendung im dritten Akt ist „Spotlight“ ausgestaltet worden. Nun, Journalismus-Thriller muss man trotzdem mögen. Das funktioniert hervorragend mit „Zodiac - Die Spur des Killers“, ein Meisterwerk von David Fincher, das wie Tom McCarthy’s Werk auf wahren Begebenheiten beruht. Der Zodiac-Killer tötete fünf Menschen und versetzte die US-Amerikaner in Angst und Schrecken.
    Übergriffe der Kirchenleute auf Schutzbefohlene traten in Boston erheblich häufiger auf und wurden überwiegend durch außergerichtlich vereinbarte Entschädigungen und wegen des Schamgefühls der Betroffenen vor der Öffentlichkeit verschlossen gehalten. Das ist filmisch ganz anders anzugehen als bei einer medial ausgeschlachteten Mord-Serie. Und das macht Tom McCarthy. Er lässt die Rechercheure für die notwendigen wasserdichten Beweise massenhaft Gespräche führen, mit Kirchenleuten, Opfern, Rechtsanwälten. Öffentlich zugängliche Unterlagen werden gewälzt, und auch darüber wird wieder viel geredet und gestritten. Das ist leider langatmig. Mit ironischen Tönen innerhalb der Redaktion wird gegengearbeitet und macht alles Hörbare angenehmer.

    Das gesamte Gebotene ist schlüssig, wenn auch einige Erkenntnisse, die das Team des Globe jeweils einen Schritt nach vorne bringen - genauso wie die Wendung - künstlich eingestreut wirken. Insgesamt drängeln sich die Ereignisse und zu viele Figuren über die Leinwand und können sich kaum entfalten. Das ist jedenfalls kein gutes Beobachtungskino; der Zuschauer hechelt den Journalisten hinterher. Der Regisseur hat seinen Stars sehr eindeutige, leicht unterscheidbare Charaktere verliehen, um sie von der großen Masse abzusetzen. So sehen wir den coolen Alten, den jüngeren Emotionalen und die berührte Rationale (Rachel McAdams als Sacha Pfeiffer). Und dann sind es die hervorragenden Leistungen insbesondere von Mark Ruffalo (als Redakteur Michael Rezendes) und Michael Keaton, die den Unterschied machen.

    Glaubt man, das Herzblut für die geschändeten Seelen habe absoluten Vorrang in der Redaktion des Boston Globe, so ist es McCarthy’s Nüchternheit zu verdanken, dass er sein Publikum auf den Boden der Medienrealität setzt und den Eigennutz der Presse nicht außer Acht lässt, denn die Höhe der Auflage und der zeitliche Vorsprung gegenüber der Konkurrenz stehen an erster Stelle. Die Inhalte sind den Zeitungsleuten sicherlich nicht egal, aber verschiebbar; ein genialer und für die Glaubwürdigkeit unerlässlicher Einschub.

    „El Club“ von Pablo Larrain ist zum Thema Misshandlung schonungsloser, expressiver und erschreckend einfallsreich. „Spotlight“ konzentriert sich eher auf die Bemühungen um Veröffentlichung von Wahrheiten durch makelbehaftete Redakteure, ein Journalismus-Thriller eben. Diese Bemühungen bedeuten letztendlich Mühe für das Publikum, das sich jedoch an den Schauspielern und einigen Dialogen erfreuen kann. Für den besten Film des Jahres reicht es nicht.
    Woelffchen41
    Woelffchen41

    7 Follower 41 Kritiken User folgen

    3,0
    Veröffentlicht am 4. März 2016
    Überbewertet
    „Spotlight“ ist ein Spielfilm mit dokumentarischem Hintergrund über den investigativen Journalismus in den USA. Untersucht werden zahlreiche Fälle von sexuellem Missbrauch, durchgeführt von katholischen Priestern an Kindern und Jugendlichen ihrer Gemeinden in Boston im Jahr 2001und vorher. 1976 hatte der Film „Die Unbestechlichen“ mit Dustin Hoffman und Robert Redford über den Watergate-Einbruch einen enormen Eindruck hinterlassen und vier Oscars kassiert. „Spotlight“ erhielt jetzt zwei Osacrs: für den besten Film und für das beste Originaldrehbuch. Sind diese Ehrungen berechtigt? Meines Erachtens: Nein! „Spotlight“ ist ein solider Film, handwerklich gut gemacht und engagiert gespielt – aber nicht mehr. Was ihm fehlt ist das Charisma, das einen sehr guten von einem soliden Film unterscheidet. Ein sehr guter Film blendet für 1 ½ - 2 Stunden die Alltagsrealität aus und nimmt den Zuschauer mit in seine Welt. „Spotlight“ kann das nicht, denn der Handlungsablauf ist mehr oder weniger vorhersehbar und läuft chronologisch ab. Es fehlen sowohl die Spannungs- und Überraschungseffekte als auch intelligente und nicht alltägliche Dialoge. Der Film ist ‚solide’, aber Solidität ist oft langweilig. Gleichwohl: Man kann ihn sich ansehen, darf nur nicht sehr viel von ihm erwarten. Die beiden Oscars sind ein unverhofftes Geschenk.
    Örnywood
    Örnywood

    19 Follower 80 Kritiken User folgen

    4,0
    Veröffentlicht am 28. Juni 2016
    Ist die katholische Kirche eine allmächtige Institution von "Gottes Gnaden", die scheinbar unbefleckt durch ihre irdischen Vertreter nur gutes auf der Welt tut? Oder ist sie eher eine mit Mafia Ähnlichen Strukturen ausgestattete Verbrecher Organisation? Nun, jeder darf glauben woran er will. Doch treffender wie in einer Szene im Oscar Film "Spotlight" könnte dieser Frage gar nicht nachgegangen werden. "Selbst wenn die Anschuldigungen wahr sind, wer würde die Kirche schon verklagen? Sie wird gebraucht, weil sie den Menschen ein Gefühl von Sicherheit und Konstanz gib in einer unsicheren Welt". Solche Ansichten sind es, die dramatisch in dem Thriller dargestellt werden, und dem handeln der Gotteshäuser damit indirekt eine Absolution erteilen.

    Spotlight ist der neue Film von Tom McCarthy, der bisher als Regisseur nur mit dem erbärmlich schwachen Adam Sandler Nonsens (Cubbler, der Schuhmagier) von sich Reden machte. Nun ein ernstes Thema, und wie ernst. Es geht um die Missbrauchs Fälle von Priestern der katholischen Kirche in Boston. Nach einem wahren Fall deckt ein Journalisten Team, das sich auf brisante und Medienwirksame Schlagzeilen fokussiert hat, und den Namen "Spotlight" trägt, nach und nach einen flächendeckenden Skandal auf. Dabei stoßen sie auf viel Widerstand, da die Menschen schier nicht glauben wollen, das ihre Glaubensgemeinschaft und die höchsten Würdenträger der Stadt davon wussten oder gar involviert waren. So viel zur Plot Ausgangslage. Wer jetzt einen Action Thriller mit wilden Verfolgungsjagden erwartet wird ebenso enttäuscht sein wie diejenigen die einen innovativen und abwechslungsreichen Mainstream Film sehen wollen. Beides ist Spotlight definitiv nicht. Er kratzt zwar am Image und an der Wichtigkeit der Kirche, ohne diese jedoch in Frage zu stellen oder gar komplett zu überwerfen. Auch sind plakative und Aufsehen Erregende Szenen in denen Gewalt oder Missbrauch zu sehen ist nicht Ziel dieses Thrillers. Es geht eher um die Journalistische Arbeit und um die Motive der Personen.

    Daher spielt der Film meist in Redaktions-Räumen oder in den spärlichen Apartments der Spotlight Crew. Dessen Privat Leben wird zwar angerissen und jeder von ihnen bekommt dafür eine gewisse Screen Time, der Fokus liegt aber klar in Notizen von Gesprächen mit den Opfern, und der sich langsam ausbreitenden Tragweite der Ereignisse. Ohne schnelle Schnitte oder große Kamerafahrten sind diese fast schon im dokumentarischen Stil. Die Spannung ergibt sich aus dem stetigen Fluß an neuen schrecklichen Informationen und dem wie damit umgegangen wird. Schauspielerisch muss den Figuren natürlich eine glaubhafte und reale Verhaltensweise entgegen gebracht werden, und hier liegt auch der größte Plus Punkt. Alle spielen beeindruckend zurückhaltend und dennoch mit so einer Hingabe für ihren Beruf und ihrer wichtigen Detektiv Arbeit. Michael Keaton ist der Kopf von Spotlight, der Chef Redakteur der hier wieder einmal mit feinen Nuancen charakterlich glaubhaft versucht der großen Verantwortung her zu werden und dabei selbst zugeben muss, ein ums andere mal nicht wirklich genau hingeschaut zu haben. Rachel McAdams unterstützt mit ihrem fokussierten Spiel die Wichtigkeit der Ereignisse, indem sie teilweise schreibt während sie sich unterhält und ihre Augen dabei nur skizzenhaft den Block fokussieren. So nimmt man ihr zu jeder Sekunde die findige und schlagfertige Reporterin ab. Liev Schreiber als neuer Verleger bringt die ganze Handlung erst ins Rollen, mit Brille, Bart und Haaren bis über die Ohren nuschelt er die meiste Zeit seine Dialoge vor sich hin, und scheint kein Privatleben zu haben und nur für die Zeitung zu leben. Stanley Tucci ist wie immer ein solider Bestandteil einer an sich schon großartigen Besetzung, die von Charakter Darstellern wie James Woods oder John Slattery noch abgerundet wird. Der eigentliche Star ist für mich aber ganz klar Mark Ruffalo, der die Nominierung für den Academy Award nicht nur verdient hat, sondern ihn auch endlich mal gewinnen müsste.(Was ihm leider nicht gelang). Er ist nie schlecht in keinem seiner Filme, doch hier zeigt er als impulsiver Kopf des Teams sein ganzes Repartiere.

    Spotlight gewann den Drehbuch Oscar und wurde auch bester Film. Für mich persönlich eine Entscheidung die in Ordnung geht, da hier ein ernstes Thema in eine seriöse und spannende Story verpackt wurde mit tollen Charakteren. Ein Meisterwerk ist Spotlight für mich jedoch nicht. Viele Hintergründe werden nur angerissen, der Spannungsbogen geht erst zum Ende hin richtig nach oben, und oftmals ist es ermüdend wieder nur in einem Redaktions-Raum zu sitzen und die gleichen Leute bei der "Arbeit" zu sehen. Klar kann ein Film auch ohne großen Hocus Pocus auskommen, aber ein bisschen mehr Tempo und eindringlichere Szenen wären für den Gesamt Eindruck besser gewesen. So bleibt eine rein journalistische und geschichtliche Abhandlung von einem großen Skandal. Auch die Frage was sich die Kirche erlauben darf und wie selbst mächtige Politiker nicht nur wussten was geschah, sondern es auch noch honorierten, wird aus oben genannten Gründen nur am Rande angerissen, und für wirklich tiefgehende Kritik an dem ganzen System bleibt wenig Zeit. Die Opfer werden ebenso mit in die Aufklärungsarbeit einbezogen,ihre persönlichen Schicksale werden aber etwas unterkühlt dem eigentlichen Plot untergeordnet.

    Fazit: Spotlight ist ein starker Journalistischer Krimi mit leichten Thriller Elementen und großartigen Schauspielern. Vielem wird jedoch zu wenig Beachtung geschenkt, und ebenso protzt der Film nicht gerade mit abwechslungsreichen Schauwerten.
    Cursha
    Cursha

    6.491 Follower 1.044 Kritiken User folgen

    4,5
    Veröffentlicht am 27. März 2016
    Extrem spannend, eine furchtbar interessante und mitreisende Story, ein fantastisches Drehbuch und ein grandioser Cast machen Spotlight zu einem verdienten Oscar Gewinner. Der Film reist mit und man sitzt im Saal und muss das ein oder andere Mal stark schlucken, da die Ereignisse in dem Film doch sehr brwegend sind. Aber der Film ist absolut sehenswert.
    Erwinnator
    Erwinnator

    63 Follower 198 Kritiken User folgen

    4,0
    Veröffentlicht am 19. Juli 2016
    Konnte ich glücklicherweise dann doch noch im Kino sehen. Best Picture? Weiß ich nicht, gefallen hat er mir aber auf jeden Fall. Starke Leistungen aller beteiligten, wobei Ruffalo mir am Besten gefallen hat.
    GamePrince
    GamePrince

    13 Follower 57 Kritiken User folgen

    5,0
    Veröffentlicht am 29. Juni 2016
    Meine Antwort auf die Frage, ob "Spotlight" bei den Oscars zurecht als bester Film ausgezeichnet wurde, ist ein ganz klares Ja - und dafür gibt es viele Gründe.

    Das fängt schon bei der wichtigen Thematik und der Geschichte an, die auf wahren Begebenheiten beruht:
    Priester missbrauchen zahlreiche Kinder, die meist aus armen Verhältnissen stammen. Die Kirche vertuscht die Vorfälle und obwohl es immer wieder passiert, schaut auch die Presse weg.
    Aber wenn man dann den Film sieht, kann man selbst nicht mehr wegschauen.
    Denn egal ob man Kinder hat oder nicht, egal ob man in die Kirche geht oder nicht, egal ob es einen persönlich betrifft oder nicht, das Thema Kindesmissbrauch geht an niemanden vorbei. Es lässt einen nie kalt, wenn man in den Nachrichten sieht oder hört, dass wieder ein Kind missbraucht wurde. Dabei ist es zweitrangig, ob es wie in diesem Thriller/Drama Priester waren, oder Eltern, Lehrer, Verwandte, Nachbarn oder sonst wer. Täter, Vorfälle und Beispiele gibt und wird es leider auch weiter zahllose geben. Somit könnte der Film mit der Thematik kaum aktueller sein, obwohl er 1976 startet und kurz darauf 2001 weitergeht.

    Jedoch bringt solch eine große Thematik keinen Film etwas, wenn man die Geschichte nicht richtig erzählen und rüberbringen kann. Aber „Spotlight“ gelingt das auf großartige Weise und der Film schafft es nach einem etwas langsamen Einstieg den Zuschauer so sehr zu packen, wie es nur wenige Filme schaffen. Denn obwohl man das Ende bereits kennt, fiebert man vor allem bei den späteren Dialogen mit und es entsteht eine unglaubliche Spannung, welche mit der Länge Films immer größer wird.
    Man verfolgt die Journalisten bei ihrer Arbeit und wird dabei immer genauso geschockt, wie diese selbst, wenn neue Fakten aufgedeckt werden, Opferbefragungen stattfinden und gezeigt wird, wie vorher alles vertuscht wurde. Stück für Stück steigert sich der Film, so wie sich das gehört und verliert sich dabei nie in irgendwelche anderen Nebengeschichten. Hier wird einzig und allein die Geschichte um die Missbräuche erzählt. Keine unnötigen Liebesgeschichten, keine privaten Dramen der Journalisten oder anderer Beteiligten, die von der Thematik ablenken. Es gibt eine klare Linie von der dieser Film nie abkommt und somit den Zuschauer nie loslässt, da man nicht wegen einer weniger interessanten Nebengeschichte zwischendurch abschaltet oder sich langweilt.

    Der Cast steht dieser großartigen Regie und dem ebenso großartigen Drehbuch in nichts nach.
    Wir haben hier unter anderem Michael Keaton, Mark Ruffalo und Rachel McAdams welche allesamt, wie auch der restliche Cast eine großartige Performance abliefern. Hervorheben muss ich hier aber Liev Schreiber, der den neuen Chefredakteur „Marty Baron“ spielt und dabei einfach unglaublich ist.
    Alle machen ihre Arbeit als Journalisten auf verschiedene Art und Weise, zeigen dabei stets verschiedene Emotionen und tragen den Film dabei immer mit guten bis sehr guten Dialogen voran - dabei sticht vor allem ein lauter Ausraster gegen Ende hervor.
    Aber abgesehen von diesem Ausraster, sollte man als Zuschauer hier keine Gewalt, Action oder ähnliches erwarten. Der Film lebt von seiner Geschichte, seinen Dialogen, seinen Schauspielern und der passend eingesetzten Musik, die immer dann eintritt, wenn es gerade ruhige Momente gibt.

    Was all das angeht, hätte man den Film nicht besser machen können - bis hierhin ist alles perfekt. Aber ein paar kleine Schwächen hat der Film dann doch.
    Der Einstieg ist nicht ganz so klasse, wie der Rest des Films und es dauert ein bisschen, bis man als Zuschauer richtig in der Geschichte drinnen ist. Und ist man dann richtig drinnen, gibt es zwischendurch immer mal wieder ein paar ganz kurze Momente, mit einer kleinen Prise Humor. Das ist jetzt nicht weiter schlimm, stört einen aber, wenn man gerade in einer so ernsten und wichtigen Geschichte voll drinnen ist und plötzlich von einem kleinen witzigen Moment kurz rausgerissen wird. Auf Humor hätte man bei der Thematik gut verzichten können.
    Und was die Länge von 128 Minuten angeht, die manche als zu lange empfanden, muss ich sagen: Ich fand sie genau richtig.

    Fazit:
    Der Film erzählt eine zeitlose und wichtige Geschichte um Kindesmissbrauch auf unglaublich packende und spannende Art und Weise. Ein sehr spannender Thriller mit zahlreichen dramatischen Momenten, die keinen Zuschauer kalt lassen werden.
    Unbedingt ansehen.

    Wertung: 5 von 5 Sternen
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