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    Ich habe meinen Körper verloren
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    FILMGENUSS
    FILMGENUSS

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    4,0
    Veröffentlicht am 25. November 2020
    DIE POESIE DES LOSLASSENS
    von Michael Grünwald / filmgenuss.com

    Wenn man genau recherchiert, lässt sich auf Netflix das eine oder andere cineastische Kleinod entdecken. Filme, die längst nicht so beworben wurden wie preisverdächtige Ensemblefilme aus Hollywood, die aber in der Branche dennoch Aufsehen erregten. Darunter sind auch einige aus der Sparte Animation, und ganz besonders hervorheben möchte ich hierbei den innovativen Trickfilm Ich habe meinen Körper verloren. Klingt ein bisschen nach den Büchern des Neurologen Oliver Sacks? Ist es aber nicht. Dieses Werk hat mit Anomalien aus der Medizin gar nichts zu tun, obwohl, wenn man es genauer nimmt, geht’s doch auch um physische Defizite, die aber rein sinnbildlich zu verstehen sind. Ich habe meinen Körper verloren ist eine märchenhafte Parabel und gleichzeitig eine behutsame Liebesgeschichte, die lose auf dem Roman Happy Hand von Guillaume Laurant beruht und auf eine visuelle Erzählweise setzt, die gleich von der ersten Sekunde an besticht und auch verblüfft.

    Denn Regisseur Jérémy Clapin erzählt alles andere als einen konventionellen Film, sein Werk orientiert sich nicht nur am französischen Erzählkino der Gegenwart, sondern teilt noch dazu innerhalb seiner knappen Laufzeit die Geschichte kurzzeitig auf drei, dann auf zwei Erzählebenen auf, spielt sogar noch mit den Zeiten und jongliert sie über- und untereinander, ohne dabei die Orientierung zu verlieren oder seinem Konzept die Luft zum Atmen zu nehmen. Im Zentrum steht ein junger Mann, der – das sieht man in Rückblenden – vor langer Zeit bei einem Autounfall seine Eltern verlor. Gegenwärtig verdingt er sich als Pizzabote, wobei er im Zuge seiner Lieferfahrten durch besondere Zufälle auf das Mädchen Gabrielle trifft. Gleichzeitig aber verfolgen wir die Odyssee einer abgetrennten Hand, die aus einem medizinischen Labor ausbricht und sich auf die Suche nach ihrem Körper macht. Anders als im Buch, in welchem diese eine erzählerische Aufgabe innehat, bleiben die Szenen, in denen die Extremität auf virtuose Art durch Räume, Straßen und Kanäle wandert, ohne Worte und gewinnen dadurch enorm an Intensität. Auch sonst knickt der zarte Film nicht unter der Last ausufernder Gespräche ein – ganz im Gegenteil. Vieles bleibt nonverbal.

    Die Poesie des Loslassens handelt vom Schmerz eines Verlustes als Hindernis für ein erfülltes Weiterleben. Es geht um die Akzeptanz irreversibler Defizite und um leere Nischen, die nicht mehr nachbesetzt werden können. Jede andere Art von Film würde damit ganz schön ins Straucheln kommen und selbst vielleicht zu viel Trübsal blasen. Nicht so mit dem stilisierten Vokabular eines Trickfilmes. Ich habe meinen Körper verloren pendelt wohldurchdacht zwischen haarfeinen Tracings, vollen Farben und leicht abstrahierten Fotografien. Die Sicht auf die Dinge des Lebens entdeckt das Kleine wie das Große, schafft Bilder wie aus einer Graphic Novel. Ein zauberhafter, diskreter und verspielter Film über das Grundbedürfnis des Hinwegkommens, zur Recht nominiert für den Oscar und ausgezeichnet in Cannes. Magisches Kino, mal ganz anders.
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    Mehr Reviews und Analysen gibt´s auf filmgenuss.com!
    Kino:
    Anonymer User
    5,0
    Veröffentlicht am 9. Februar 2020
    Toller Film, der einen emotional mitnimmt. Diejenigen die ihn schlecht bewertet haben, verstehen ihn wohl leider nicht.
    Kino:
    Anonymer User
    5,0
    Veröffentlicht am 23. Februar 2020
    "Es ist eine Illusion"
    Irgendwas verrücktes, was improvisiertes, eine Täuschung.
    Was nicht gemacht werden darf aber es dich trotzdem weiterbringt.
    1...2...3...4...8
    Was plötzliches, genau so können wir das Schicksal ändern.
    Ein Hand besser gesagt ein ganzer Körper, denn es fühlt, es erinnert sich und es hat ein Ziel ein Traum.
    Der Traum was sein sein Besitzer in dem Fall der Protagonist vor hatte. Wir alle haben Träume welche wir als Kind immer es machbar sahen und uns einen Tages diesem Traum erreichen sahen aber durch die Sogenannte erwachsen werden vergessen wir was wir eigentlich wollten.
    Ein Junger Mensch der gerne neue Herausforderungen probiert, denn ohne sie ist das Leben reines nichts für ihn.
    Träumerisch, verliebt.
    Und nun schafft er es auf dem Kran seine kleines Horizontal zu steigen und es einfach allein und einsam genießen, denn auch so einsam und allein nur mit unserem Körper werden wir geboren und werden so sterben.
    Ich könnte Seiten schreiben aber nun hat alles eine Ende.
    Für mich ist dieses Film wie eine Vorsprung.
    Danke
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