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    Paterson
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    3,5
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    Cursha
    Cursha

    6.493 Follower 1.044 Kritiken User folgen

    4,0
    Veröffentlicht am 5. Mai 2022
    Jim Jarmusch ist ja ein spezieller Filmemacher und zieht ja gerne sein eigenes Ding durch, ohne auf die üblichen Sehgewohnheiten zu achten. Mit "Paterson" führt er das wieder fort. Im Grunde erleben wir sieben Mal die selbe Geschichte und sehen den immer gleichen Tagesablauf unseres Protagonisten, der wundervoll, liebenswert von Adam Driver verkörpert wird und uns selbst noch mal unseren langweiligen Alltag aufzeigt und dass wir uns diesem Bewusst werden um uns immer wieder neu zu erfinden und neue Wege zu beschreiten.
    Jimmy v
    Jimmy v

    462 Follower 506 Kritiken User folgen

    4,0
    Veröffentlicht am 14. November 2017
    Ein hervorragender Film - der sicher polarisiert. Nicht nur wegen der Sehngewohnheiten, die heute "in" sind, sondern auch, weil Jim Jarmusch seine Charaktere etwas zu leicht davonkommen lässt. Daher kann ich verstehen, wenn Leute "Paterson" nicht mögen. Mir aber gefiel er sehr, ist er doch eine Antithese zum konventionellen aktuellen Kino. Es passiert kaum etwas, die Welt ist in Ordnung, und es gibt soviel Sanftheit in ihr, die wir lassen müssen. Gesetzt, dass man so en konfliktfreies Setting akzeptiert, hat das einen magischen Sog, getragen von sehr guten Darstellern. Hauptdarsteller Adam Driver zeigt, warum er genau der richtige als Kylo Ren ist. Wer ihn in den neuen SW-Filmen nicht mag, sollte dem Film hier eine Chance geben. Driver spielt sehr nuanciert und mitfühlend. Ich konnte mich sehr gut mit ihm identifizieren.
    Fazit: "Paterson" ist ein Kleinod, das sich ganz bewusst gegenüber dem aktuellen Kino positioniert. Dabei mag es sich der Film etwas zu leicht machen.
    Kinobengel
    Kinobengel

    436 Follower 525 Kritiken User folgen

    5,0
    Veröffentlicht am 23. November 2016
    Kultregisseur und Drehbuchautor Jim Jarmush, bekannt für Filme weit ab vom Mainstream, präsentiert „Paterson“.

    Von Montag bis Montag eine Woche Alltag in der Großstadt Paterson (New Jersey): Der Busfahrer Paterson (Adam Driver) und Laura (Golshifteh Farahani) leben mit der englischen Bulldogge Marvin (Nellie) in einem kleinen Häuschen. Paterson ist Verehrer des Dichters William Carlos Williams, der die Stadt berühmt machte. Täglich dichtet er selbst, bestreitet seine Touren mit dem Linienbus und besucht mit Marvin seine Stammkneipe, während Hausfrau Laura ihrem künstlerischen schwarz-weiß-Tick nachgeht. Paterson ist der Nachgeber-Typ, Laura die Träumerin mit Herz, die sich Zwillinge wünscht und noch einiges mehr.

    Jim Jarmush ist bekannt für außergewöhnliche Filme. „Paterson“ ist zweifellos einer davon, eine Charakterstudie, die nicht einmal ernst zu nehmen ist und sich hauptsächlich von Poesie ernährt. Die beinahe unerträgliche Harmonie der perfekten Pendents (...ok, man kommt in acht Tagen ohne Streit aus) und der unumstürzbare Trott gibt dem Zuschauer die Aufgabe, auf die (auch gestaltbaren) Feinheiten zu achten und zur Intuition zu nutzen, z.B. die sporadisch auftauchenden Zwillinge verschiedener Altersklassen, wechselnde Fotos von Laura in der Lunchbox, Busgespräche, und weitere Ereignisse, die jedoch nie fähig sind, die Balance des Tagesablaufs zu stören.

    So nervig der Gleichlauf des Einerleis sein kann, so unglaublich herrlich ist der Erzählrhythmus von „Paterson“. Jarmush hat ohne Story, mit dezenten Synthie-Klängen, charmantem Humor und interessanter Dichtkunst eine Hommage an den Gleichklang geschaffen. Auch Seelenverwandtschaft wird zelebriert. Darum sind Paterson und Paterson die wichtigsten Zwillinge dieses Films.

    Ein Vergleich mit „Und täglich grüßt das Murmeltier“ (1993, von Harold Ramis) wäre fast böswillig: Phil Connors (Bill Murray, auch gerne von Jarmush gebucht), der in einer Zeitschleife festhängt, möchte in unzähligen zweifelhaften Versuchen Rita (Andie MacDowell) für sich gewinnen und wird darüber zu einem anderen Menschen. Busfahrer Paterson möchte an seinem Leben nichts ändern.

    „Paterson“ ist eine fantastische Filmkomposition.
    Kino:
    Anonymer User
    4,0
    Veröffentlicht am 20. Februar 2017
    Von minimalisticher Musik und Charakteren und ihren Beziehungen lebender Film, der in seiner Art aber sehr erbaulich und an einigen Stellen richtig witzig ist.
    Michael S.
    Michael S.

    265 Follower 415 Kritiken User folgen

    3,5
    Veröffentlicht am 12. Juni 2017
    Wir beobachten hautpsächlich Patersons Alltag, den Jarmusch mit ruhig und sorgfältig arrangierten Bildkompositionen in Szene setzt. Als es im letzten Drittel des Films doch einmal zu einer Art emotionalem Höhepunkt kommt, wirkt sich das Ereignis trotzdem weit weniger auf das Handeln der Figuren aus, als man annehmen möchte. Adam Driver verleiht dem introvertierten Busfahrer dennoch viele Facetten, die vor allem in seinen Gedichten und in kleinsten Reaktionen zum Ausdruck kommen.

    Man möchte Patersons Leben schon als langweilig abstempeln, doch die Geschichten, die seine Fahrgäste einander erzählen und das, was er allabendlich beim Bier in der Bar erlebt, bildet einen ganz eigenen Kosmos, der komplexer und menschlicher kaum sein könnte. Trotz allem was in der Welt geschieht und der oft sehr impulsiven Einfälle seiner Frau staunt man über die abgeklärte Zufriedenheit dieses Menschen, der seine Gedichte nicht einmal vervielfältigen lassen will. Vielleicht ist das eine der größten Leistungen des Films, all dem offensichtlichen Streben nach mehr Anerkennung und Aufmerksamkeit einen in sich ruhenden Charakter entgegenzusetzen, der es nicht nötig hat mit schrillen Marotten anzugeben.

    Viele der Anspielungen, die sich auf die echte Stadt Paterson und von dort stammende Persönlichkeiten beziehen, versteht man eventuell nicht auf Anhieb, auch dann nicht, wenn sich der Titelheld am Ende in interkultureller Verständigung mit einem Japaner übt. Ironischerweise heißt es im Film, übersetzte Gedichte seien wie "unter der Dusche zu stehen im Regenmantel" und doch wurden Voiceover und die eingeblendeten Notizen ausführlich ins Deutsche übertragen. Ob sich ihre Bedeutung damit in der Synchronfassung gegenüber dem Original massiv verändert müsste ausführlicher untersucht werden. In jedem Fall sind die weitgehend reimlosen Kunstwerke ein Abbild des Films selbst: auf den ersten Blick unspektakulär, dafür sehr genau beobachtend und auf eine Art anziehend, die man nicht gleich versteht.

    Deshalb sollten selbst Fans von künstlerisch anspruchsvollen Filmen Geduld mitbringen, denn hier wird, wenn überhaupt, zwei Stunden lang zwischen den Zeilen kommuniziert.
    Daniel P.
    Daniel P.

    76 Follower 227 Kritiken User folgen

    4,5
    Veröffentlicht am 25. November 2016
    Kein Film über einen Dichter, sondern vielmehr ein Gedicht in Filmform. Jim Jarmush zeigt über 7 Tage hinweg das Leben eines Busfahrers aus Paterson der ebenso Paterson heißt (eine von vielen kleinen Analogien und Dualismen im Film) und ebenso eintönig lebt, wie diese Stadt langweilig ist. Doch genau wie für mich wegweisende Dichtungen entstehen, ist auch hier im Film das entscheidende nicht das große Ganze, sondern die kleinen feinen Details des einfachen Lebens. Hauptdarsteller Adam Driver (den man bisher eher als großen lauten Exzentriker kennt) spielt hier perfekt den introvertierten und verträumten Poeten, der wie ein Uhrwerk durch seine Tagesroutine schlendert, jedoch ständig inspiriert wirkt. Der Film selbst fließt im gleichklang meditativ und besonnen mit Ihm dahin und fällt auch nicht durch besondere Kameratechniken oder Effekte auf. Alles wurde in dieser Tragikomödie sehr schlicht und einfach gehalten, um die Besonderheiten der Kleinigkeiten hervorzuheben. Ein kleiner Spaß hier, ein wenig Dramatik da. Das reicht. Auch die Musik, bei Jarmush meist sehr auffällig, tritt eher zurückhaltent und dezent auf (ist aber wie immer top!).
    Da passen dann natürlich auch die langsamen Ausblendung (kaum mehr gesehen seit alten Film-Klassikern) am Ende jedes Tages von Paterson perfekt ins Bild, wie ein größerer Absatz in ein Gedicht.
    Alles in allem entlässt der Film seinen entspannten aber geistig angeregten Zuschauer, genauso wie ein tiefgehendes Gedicht seine Leser.
    Das macht die Sache genial und den Film zu einem Highlight des Jahres, vorallem für Tagträumer und Alltagspoeten.
    Inglourious Filmgeeks
    Inglourious Filmgeeks

    15 Follower 134 Kritiken User folgen

    3,5
    Veröffentlicht am 1. März 2017
    [...] Vielleicht mag es ein wenig anstrengend erscheinen, seine Freizeit mit einem Film zu verbringen, der die tagtäglichen Konventionen jedermanns reflektiert, zudem der minimalistische Humor eine komplett ungewürzte Note besitzt. Und doch sieht man innerhalb dieses Beispiellebens die Dankbarkeit für ein Gefühl der Sicherheit, für die unzähligen, kleinen Erlebnisse jedes einzelnen Tages und für die Wahrnehmung der gesellschaftlichen Nähe, völlig egal, wie persönlich mit ihr in Kontakt getreten wird. Dass wir uns sogar die gesamte Laufzeit über selbst beobachten, zeigt uns Jarmusch in einer im Kino spielenden Szene, in der Paterson genauso zur Leinwand sieht, wie wir es selbst in diesem Moment tun. Ob uns diese Feststellung der Parallele unangenehm, amüsant oder gleichgültig erscheint, sagt letztlich mehr tausend Worte aus.
    Kino:
    Anonymer User
    1,5
    Veröffentlicht am 3. Dezember 2016
    Früher fand ich die Filme von Jim Jarmusch toll, unkonventionell und beeindruckend.
    Paterson ist einfach nur öde und langweilig. Die Personen aind absolut unrealistisch, die Geschichte ist nicht vorhanden und die hochgelobte "Poesie" ist ein Scherz.
    Ein wenig kommt es mir so vor, dass inzwischen alle wissen, dass Jim Jarmusch Kult ist (bzw. war), da muss man den Film halt gut finden.
    Kino:
    Anonymer User
    4,5
    Veröffentlicht am 31. Dezember 2016
    Wer nach diesem Film nicht bestens gelaunt das Kino verlässt, ist selbst schuld.... Jarmusch hat nichts von seinem speziellen lakonischen Humor verloren, dabei feiert er hier ganz nebenbei das einfache Leben und die Träume ganz durchschnittlicher Menschen. Ein Film zum Immer-wieder-Sehen!
    Kino:
    Anonymer User
    4,0
    Veröffentlicht am 8. Dezember 2019
    Die heutige Kinolandschaft wird zu einem Großteil von Werken geprägt, welche unterhaltsame Spektakel bieten sollen, um die Sehgewohnheiten des Publikums zu befriedigen und deren Durst nach immer irrwitzigerem Bombast zu stillen. Machwerke wie die Actionstreifen des „Transformers“-Franchise können nach wie vor nennenswerte Zuschauerzahlen verzeichnen, auch wenn der künstlerische Anspruch dabei immer wieder auf der Strecke bleibt. Für alle, die sich dennoch oder genau deswegen nach Filmen sehnen, welche sich nicht diesem Trend hingeben, wird der neue Film des Arthouse-Regisseurs Jim Jarmush eine willkommene Abwechslung bieten.
    Der Schöpfer von verschrobenen Werken wie „Ghost Dog“, „Broken Flowers“ und „Only Lovers Left Alive“ kreierte mit seiner Tragikomödie „Paterson“ eine lyrische Ode an den Alltag, die Liebe und das Leben an sich, welche zurecht dafür auf dem Filmfestival von Cannes eine Nominierung für die Goldene Palme erhielt.

    Der Film schildert eine Woche im Leben des Busfahrers Paterson (Adam Driver), welcher in der gleichnamigen Stadt in New Jersey mit seiner Freundin Laura (Golshifteh Farahani) und deren Hund Marvin lebt. Der Tagesablauf von Paterson beinhaltet mehr oder minder immer die selbe Routine: Paterson steht früh morgens auf, geht zur Arbeit, lauscht bei der Arbeit den Geschichten der Fahrgäste, schreibt in seiner freien Zeit Gedichte, geht am Abend mit dem Hund spazieren und trinkt ein Bier in einer Bar, in welcher es zu unterschiedlichen Begegnungen kommt...

    Die Poesie des Alltags mit all seinen Details

    Der Plot klingt nicht gerade nach einer spannungsgeladenen Erzählung und Jarmush schert sich wie gewohnt auch nicht um konventionelle Dramaturgie. Stattdessen besticht „Paterson“ durch ganz andere Aspekte und gerade die scheinbar unspektakuläre, jedoch liebevolle Inszenierung schafft Raum für eine nähere Betrachtung wichtiger Elemente in Patersons Leben. Kleine Details, die während des hektischen Alltags oft übersehen werden, finden hier eine besondere Bedeutung. So werden bei Paterson durch das eingehende Begutachten einer Streichholzschachtel Assoziationen für eines seiner bewegenden Gedichte geweckt. Diese Gedichte, inspiriert vom Dichter William Carlos Williams, werden immer wieder durch Texttafeln visualisiert und von Patersons Stimme aus dem Off vorgetragen. Deren Struktur ist ebenso minimalistisch gewoben wie die des Filmes. Jedoch gerade eine solche Form der Reduktion auf das Wesentliche verleiht dem Film eine besondere Ausdruckskraft. Der Fokus wird hierbei immer wieder auf vermeintlich unwichtige Details und Routinetätigkeiten des täglichen Lebens gerichtet, welchen in „Paterson“ jedoch ein wichtiger Charakter zugesprochen wird, dem Beachtung gebührt.

    Kameramann Frederick Elmes, der neben Jarmush auch oft mit David Lynch oder Ang Lee zusammenarbeitete, fängt den Tagesablauf von Paterson in Bildern ein, die nur auf den ersten Blick unaufregend wirken, jedoch nach und nach in Kombination mit der hypnotischen Musik von Carter Logan eine einzigartige melancholische Atmosphäre kreieren, derer man sich nur schwer entziehen kann.
    Die in dem Film dargestellten Situationen zeugen nicht von theatralischer, sondern von leiser und authentischer Dramatik. Diese wird begleitet von feinem, unaufdringlichen Humor, wodurch sich nie ein Gefühl von Schwere entfaltet.
    Manch einer wird an dieser Machart der betont unspektakulären Inszenierung und dem Mangel an Handlung keinen Gefallen finden. Der Film fordert den Betrachter heraus, sich auf ihn einzulassen. Ob der Film aufgrund dieser drastischen dramaturgischen Knappheit als langweilig oder aber wegen seiner eindrucksvollen Atmosphäre als einnehmend empfunden wird, hängt stark vom Betrachter ab.

    Der Trumpf des Minimalismus

    In den Gedichtzeilen des sonst wenig mitteilsamen Paterson zeigen sich dessen wahren Emotionen. Hier offenbart sich sein gesamtes Gefühlsleben und der Zuschauer erfährt, wie sehr er sein Leben und seine Beziehung zu Laura zu schätzen weiß. Somit wird Paterson zum Sinnbild des fleißigen, genügsamen Jedermann. Adam Driver („Marriage Story“) besticht hierbei durch eine famos unaufdringliche und reduzierte Performance. Ebenso überzeugt die iranische Schauspielerin Golshifteh Farahani, deren quirlige Laura im Gegensatz zu Paterson eine hemmungslose Träumerin darstellt und sich scheinbar täglich neuen Zukunftsplänen hingibt.
    Die Menschen, denen Paterson beim Busfahren lauscht, erzählen lebensnahe Geschichten, welche deren innere Wünsche preisgeben, jedoch auch deren Unvermögen diese zu erreichen.
    Manche Elemente irritieren, beispielsweise tauchen im Film immer wieder Zwillingspaare auf. Ob diese nun als Sinnbild der Repetition im Alltagsleben oder schlicht als Kuriosum dienen, wird nicht klar und muss es auch nicht. Jarmushs Werk lässt Spielraum zum Nachsinnen, verweigert sich jedoch glücklicherweise einer Erklärung seiner Symbole.

    Fazit:
    Jarmush schuf mit „Paterson“ eine ebenso unaufgeregte wie poetische Ode an das Leben selbst, welche vor allem durch seine minimalistische, lyrische Struktur besticht und den Betrachter in seinen Bann zieht.
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