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    Käpt'n Säbelzahn und der Schatz von Lama Rama
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    Michael S.
    Michael S.

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    3,5
    Veröffentlicht am 14. Oktober 2015
    Norwegen ist nicht unbedingt das Land, aus dem man epische Piratenfilme à la Fluch der Karibik erwartet. Aber was Jack Sparrow kann, das kann Käpt'n Säbelzahn schon lange, wenn auch in geringfügig kleinerem Rahmen.
    Zunächst sind er und seine nur begrenzt fähige Mannschaft auf der Suche nach einem legendären Schatz. Der besteht unglücklicherweise zunächst "nur" aus einer Schatzkarte. Doch die führt in das sagenhafte Reich von Lama Rama, wo es von Gold nur so wimmeln soll. Der elfjährige Pinky wäre gerne als Schiffsjunge auf der Abenteuerreise dabei, wird aber leider nicht vom Käpt'n ausgewählt. Also versteckt er sich an Bord, womit eine aufregende Fahrt beginnt. Denn nicht nur Säbelzahns Mannschaft hat es auf den Schatz abgesehen, der womöglich auch noch ganz anders aussieht als es die Piratenmeute gerne hätte.
    Auch wenn sich das nach einem klassischen Seefahrerabenteuer anhört, gibt es hier weder Zombiepiraten noch Seeschlachten oder Monster irgendwelcher Art zu sehen. Es handelt sich ganz klar um einen Kinderfilm, der aber in seiner Ästhetik und den unvermeidlichen musikalischen Zitaten Erinnerungen an eine gewisse Filmreihe wachruft. Die ansehlichen Drehorte in England und Marokko bereichern den Film ebenso wie die größtenteils echten Schiffe. Atmosphäre gibt es reichlich, auch die wenigen visuellen Effekte sind mindestens solide. Nichts wirkt zu aufregend für das junge Publikum, aber gut unterhalten fühlt man sich definitiv auch als einer von den "Großen". Zwei Musical-Nummern sorgen für Abwechslung, besonders das von den Piraten selbst mit rauhem Charme vorgetragene Seemannslied weiß zu gefallen.
    Die Darsteller dürfte man kaum beim Namen kennen, der eine oder andere der erwachsenen Schauspieler war schon in Nebenrollen von Filmen wie Headhunters oder Kon Tiki zu sehen. Besonders Kyrre Haugen Sydness als Käpt'n Säbelzahn hinterlässt einen bleibenden Eindruck. Obwohl seine Figur eine wandelnde Parodie auf jeden ernst gemeinten Fürsten der Weltmeere ist, spielt er trotz Blässe und Lockenperücke ohne zu viel übertriebenes Overacting und mit einer auch im Original tiefen eindrucksvollen Stimme, die man dem Oberpiraten gar nicht zugetraut hätte. Alle anderen machen ihre Arbeit ebenfalls gut, inklusive Newcomer Vinjar Pettersen, der als verhinderter Schiffsjunge Pinky die kindliche Identifikationfigur abgibt. Leider wird ein kurz angerissener Handlungsstaang um seinen verschollenen Vater nicht weiter ausgeführt, so dass sein Charakter trotz allem ein wenig zu gewöhnlich bleibt.
    Schwächen hat der Film am ehesten in der zweiten Hälfte. Spätestens mit der Ankunft in Lama Rama lässt sich nicht mehr leugnen, dass hier vor allem Wert auf eine möglichst einfache Zugänglichkeit gelegt wurde. Für einen Kinder- und Familienfilm ist das im Prinzip okay, aber manche Figuren und Ereignisse geraten in der Folge ein wenig zu schrill und überzogen. Dem ganzen liegt eine durchaus sinnvolle Botschaft zugrunde, nämlich, dass Lachen wertvoller als alles Gold der Welt ist. Man kann es damit aber auch übertreiben. Gerade der König, der eigentlich als Sympathieträger fungieren sollte, überzeugt nur begrenzt.
    Dennoch bleibt ein feiner wenn auch harmloser Abenteuerfilm, bei dem Jung und Alt die meiste Zeit gleichermaßen ihren Spaß haben dürften. Die Bilder sehen auch auf einer großen Leinwand gut aus und einen Piratenhaufen wie diesen hat man so noch nicht gesehen. Auch wenn man die zugrunde liegenden Kinderbücher von Terje Fermoe und das restliche Drumherum der norwegischen Kultfigur nicht kennt, Vorwissen ist nicht erforderlich. Wer Michael Bully Herbigs "Wicki und die starken Männer" mochte, ist hier gut aufgehoben.
    Erfreulicherweise findet sich auf der DVD neben dem Film im Original und der synchronisierten Fassung ein ausführliches MakingOf, das alle Hintergründe zu Film und Vorlage erklärt. In den auch für jüngere Zuschauer ansprechend gestalteten fünfundvierzig Minuten kommen sowohl der Autor des Buches, als auch viele Mitglieder des Filmteams zu Wort. Manche Untertitel sind hier ein wenig frei übersetzt, Nicht-Norweger dürfte das aber kaum stören.

    Originaltitel: Kaptein Sabeltann og skatten i Lama Ram (Kapitän Säbelzahn und der Schatz in Lama Rama)
    Darsteller: Vinjar Pettersen, Kyrre Haugen Sydness, Odd Magnus Williamson, Tuva Novotny uvm.
    Regie: John Andreas Andersen, Lisa Gamlem
    Jahr: 2014
    Label: polyband
    FSK: ab 0 Jahren
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