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    Snowden
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    Isabelle D.
    Isabelle D.

    281 Follower 420 Kritiken User folgen

    3,0
    Veröffentlicht am 23. September 2016
    "Snowden" von Oliver Stone hat mich positiv überrascht. Ein Kollege von mir hatte den Film in der Sneak Preview gesehen und mir davon abgeraten, weil er ihn grottenschlecht fand. Daher war ich aufs Schlimmste vorbereitet und hatte befürchtet, man würde gar nichts über die politischen Verwicklungen und Hintergründe erfahren, sondern die ganze Zeit nur so langweiliges Privatgedöns. Aber siehe da, es gab zwar Privatgedöns und Liebesschnulz, es hielt sich jedoch in erträglichen Grenzen. Das ist sicher auch Shailene Woodley zu verdanken, die Snowdens Freundin Lindsey mit Engagement und Lebensfreude füllt und sie sehr sympathisch wirken lässt. Sonst ist das ja oft so, dass die Frauen in solchen Geschichten blass und langweilig sind, sich für ihren Männe aufopfern und keine eigene Persönlichkeit haben. Lindsey ist anders und dient zudem für Zuschauer, die von Computern nur wenig Ahnung haben (so wie meine Wenigkeit, typisch Mädchen *kicher*) als Identifikationsfigur.

    Denn Snowden und seine Motive bleiben bis zum Schluss rätselhaft und undurchsichtig. Es ist klar, dass er eine krasse Wandlung durchmacht, vom regierungstreuen Patrioten, der einfach nach geistigen Herausforderungen für seinen permanent auf Hochtouren laufenden Verstand sucht, über den Skeptiker und Paranoiker bis hin zum "Vaterlandsverräter". Es liegt sicher mit daran, dass er immer mehr über das Ausmaß der Machenschaften des NSA herausfindet und am eigenen Leib spürt, welche Macht die US-Regierung und ihre Geheimdienste über die Menschen dieser Welt haben. Er begreift, wie unmenschlich es ist, Menschen sozusagen in ferngesteuerten Kriegen dahinzumetzeln, obwohl man keine hundertprozentige Sicherheit hatte, dass von ihnen eine Gefahr ausging. Dennoch wirkt er die ganze Zeit unnahbar, kühl und abweisend.

    Übrigens wird auch Snowden hervorragend gespielt von Joseph Gordon-Levitt, der offenbar seine Hausaufgaben gemacht hat und die Gesten, die Mimik und Haltung des echten Snowden täuschend echt kopiert. Auch in den Nebenrollen ist "Snowden" hochkarätig besetzt, es gibt ein Wiedersehen mit einem leicht aufgeschwemmten Nicolas Cage, und die anderen Schauspieler müssen sich ebenso wenig verstecken.

    Nichtsdestotrotz gab es schon ein paar Längen in dem Film. Zwischendurch bin ich ein paar Mal eingenickt, aber nur ganz kurz, wenn der Beziehungsquark dann doch etwas zäh wurde und die Handlung zu sehr dominierte. Aber, wie gesagt, es blieb im Rahmen des Aushaltbaren.

    Fazit: Man kann sicher darüber streiten, ob das Privatgedöns um Snowden zu viel Raum einnimmt oder noch in Ordnung ist. Mich hat es überraschenderweise nicht gestört und ich fand, das lockerte die Geschichte ganz gut auf. Die politischen Verwicklungen kamen zum Glück meines Erachtens nicht zu kurz und wurden so dargestellt, dass man dem auch als Laie gut folgen kann. Allerdings habe ich die Original-Doku über Snowden noch nicht gesehen und bin mit sehr niedrigen Erwartungen in den Film hineingegangen - vielleicht hat er mir auch deshalb gut gefallen. Am besten, man macht sich selbst ein Bild, vorausgesetzt, man interessiert sich für die Thematik.
    Popcornfilme
    Popcornfilme

    48 Follower 142 Kritiken User folgen

    3,0
    Veröffentlicht am 1. Oktober 2016
    Insgesamt ein sehr aufschlussreicher Film, der zwar nicht alle Fragen beantwortet, aber damit auch nicht zu trocken-politisch ist.

    Weitere Details und die ganze Kritik gibt es unter:
    Marc-aus-Aachen
    Marc-aus-Aachen

    38 Follower 158 Kritiken User folgen

    3,0
    Veröffentlicht am 22. Oktober 2016
    Gut, dass Oliver Stone die Geschichte von Snowden verfilmt hat. Leider wurde die Chance vertan, einem Millionenpublikum ein wenig näher zu bringen, in welchem Ausmaß es a) überwacht wird und b) was man alles mit diesen Datenmengen anstellen kann. Klar ist das teilweise komplexe und abstrakte Materie, aber ein wenig mehr wäre schon drin gewesen, ohne den technisch unbeleckten Zuschauer zu überfordern. Handwerklich gibt es bei Stone wie immer nichts zu meckern. Typisch amerikanischer Pathos muss natürlich sein, aber das hält man aus. Fazit: als Film ok für einmal gucken, als Lehrstück für die Welt leider eine teilweise vertane Chance.
    Didier Reimers
    Didier Reimers

    1 Follower 10 Kritiken User folgen

    4,0
    Veröffentlicht am 23. Oktober 2016
    Hier stehe ich und kann nicht anders. Als Martin Luther bekannte, dass die katholische Welt, in die er hineingeboren wurde, auch zutiefst verlogen ist, wurde er ausgestoßen, strafrechtlich verfolgt und zum Zentrum einer neuen Sammlungsbewegung. Als Jesus von Nazareth bekannte, dass die jüdische Welt, in die er hineingeboren wurde, auch zutiefst verlogen ist, wurde er ausgestoßen, strafrechtlich verfolgt und zum Zentrum einer neuen Sammlungsbewegung.
    Snowden riskiert sein Leben ebenso, weil er bekannte, dass die US-amerikanische Welt, in die er hineingeboren wurde, auch zutiefst verlogen ist. Der ehemalige Geheimdienstangestellte und Systemadministrator der National Security Agency (NSA) mit Zugang zu geheimsten Daten, wird für politisch Interessierte zum bekanntesten «Whistleblower». Geheimnisverräter und Nestbeschmutzer wie er werden ausgestoßen, strafrechtlich verfolgt und vielleicht zum Zentrum einer neuen Sammlungsbewegung. Warum auch nicht, der Regisseur Oliver Stone ist da ein Hollywood-Profi und verschafft die nötige Öffentlichkeit, eine Riefenstahl hätte es nicht besser machen können. Der Landesverräter Snowden, der geläuterte Täter, wird zum Märtyrer individueller Persönlichkeitsrechte der westlichen US-Welt. Das trockene Thema Datenschutz und der Schutz der Privatsphäre werden im Film als sexy Journaille inszeniert. Und der Idealist Snowden wird tatsächlich politisch verfolgt, seine Aussagen sind wahrhaftig und staatliche Gewaltenteilung lebt von investigativen Nachrichten.
    Jeder Reformation geht eine Deformation voraus. Die freie Welt kommt nicht um den Spagat herum, den religiösen-Faschismus und andere totalitäre Ideologien mit allen Mitteln zu bekämpfen, gleichzeitig aber die Persönlichkeits-Rechte ihrer Bürger zu achten. Alles andere führt auf Umwegen zur Diktatur des schönen Scheins. Politische Filme wie "Snowden" sind daher leider ein Muss für alle selbsternannten Demokraten.
    Michael S.
    Michael S.

    263 Follower 415 Kritiken User folgen

    4,0
    Veröffentlicht am 19. September 2016
    Wer die Nachrichten verfolgt hat, weiß eigentlich längst, wie der Film ausgeht. Nichtsdestotrotz ist der Weg zu diesem Ende durchaus spannend und das ganz ohne Schießereien und atemlose Verfolgungsjagden. Der später als größter Verräter in der US-amerikanischen Geschichte bezeichnete Snowden begann tatsächlich als Patriot. Gleich zweimal beantwortet er beim Einstellungsgespräch die Frage, ob er die USA für das großartigste Land der Welt hält, mit Ja. Und auch nach seinem frühzeitig beendeten Militärdienst will er ihm die Treue halten. Dadurch gewinnt der in ihm tobende Konflikt erst richtig an Bedeutung, was von einem erfreulich zurückhaltenden Joseph Gordon-Levitt meist überzeugend transportiert wird. Trotz Dreitagebart und Brille ähnelt er seinem Vorbild nur wenig, was aber verschmerzt werden kann.

    Dass im Gegensatz zu Laura Poitras Dokumentarfilm "Citizen Four" verschiedene Aspekte der Geschichte zusammengefasst und dramaturgisch optimiert werden, kann auch ein Oliver Stone nicht vermeiden. Dennoch wird sein Film in den wechselnden Handlungsebenen zwischen dem bekannten Interview in Hongkong und seiner Karriere bei den Geheimdiensten zu einem ebenso spannenden wie hochaktuellen Thriller, der einmal mehr vor Augen führt, in welchem Umfang digitale Spionage und Kriegsführung möglich sind oder bereits praktiziert werden. Stünde das in einem Drehbuch mit fiktiver Handlung, hielte man es für übertrieben. Lediglich im biografischen Teil finden sich einige Längen, auch wenn Nebendarsteller wie Shailene Woodley als Snowdens Freundin Lindsay Mills ihr Bestes geben, um auch Beziehungskrisen nicht langweilig aussehen zu lassen. Am Ende darf der echte Edward Snowden zu Streicherklängen in einem sonnendurchfluteten Raum vom sicheren Internet schwärmen - ein weiteres Klischee, das man sich hätte sparen können.

    Kaum ist er aber in der Filmhandlung in seinem Element klappt dem Zuschauer angesichts der unbegrenzten Datengier und Lügen der beteiligten Geheimdienste wiederholt die Kinnlade herunter. Und das ist auch gut so. Aus dem Fokus der Öffentlichkeit scheint die digitale Sicherheit vorübergehend verschwunden zu sein. Man echauffiert sich gerne über TTIP, CETA und die Flüchtlingskrise, von Demos für Sicherheit im Internet war aber schon lange nichts mehr zu hören.

    Sollten Snowdens Enthüllungen am Ende nur Herstellern von Sicherheitsverschlüsselung genützt haben? Für alle, die auf leicht zugängliche Art erfahren wollen, warum das Thema noch immer relevant sein könnte, ist "Snowden" auf jeden Fall Pflichtprogramm.
    Das Kulturblog
    Das Kulturblog

    21 Follower 107 Kritiken User folgen

    3,0
    Veröffentlicht am 30. September 2016
    Die breite Öffentlichkeit hat sich anscheinend daran gewöhnt, dass unsere Daten von diversen Kraken (Facebook und Co. ebenso wie die Geheimdienste) gierig aufgesaugt werden und der sympathische, blasse Mann, der die Weltöffentlichkeit im Sommer 2013 aufzurütteln versuchte, irgendwo in Putins Reich an einem geheimen Ort lebt.

    Deshalb entschied Oliver Stone, ein großes Biopic mit Promi-Besetzung fürs Mainstream-Kino zu drehen. Vor kurzem 70 Jahre alt geworden und kein bisschen leise, nicht nur im Zweifel, sondern dezidiert links: Mit dieser Haltung drehte Stone auch seinen „Snowden“-Film: genüsslich reibt er der konservativeren Hälfte der extrem polarisierten US-Gesellschaft unter die Nase, wie einer der ihren, der seinem Land als Soldat und Geheimdienstmitarbeiter diente und den Protesten gegen George W. Bushs völkerrechtswidrigen Irak-Krieg skeptisch gegenüberstand, in ihren Augen zum „Hochverräter“ und „Gottseibeiuns“ werden konnte.

    Dem Film ist zugute zu halten, dass er nah an der Wahrheit bleibt, wie ein Faktencheck von SPON ergab. Der Plot wird jedoch leider so schleppend erzählt, dass er gerade bei einem Mainstream-Publikum nicht gut ankommen dürfte. Hauptdarsteller Joseph Gordon-Levitt spielt Edward Snowden zwar täuschend echt, bleibt aber insgesamt erstaunlich blass.
    Inglourious Filmgeeks
    Inglourious Filmgeeks

    14 Follower 134 Kritiken User folgen

    1,5
    Veröffentlicht am 4. März 2017
    [...] Oliver Stone hätte ein wahres Kunstwerk erschaffen können. Zu dem größten Scheitern gehören die Charakterzeichnungen, die so eindimensional und künstlich wirken, als wären sie aus einer Soap. Die überflüssigste Figur stellt dabei Shailene Woodly dar, die diese mit einer schlechten schauspielerischen Leistung nur erwidern kann. Und schließlich sei da noch der im Übermaße projizierte Pathos, der dem Film zu viel von seiner Qualität raubt. Übrig bleibt ein unbedeutender Film, der seine Kontroversität geschwächt ausnutzt und sie dazu noch mit Gut-Böse-Figuren ausstellt.
    Pato18
    Pato18

    2.004 Follower 985 Kritiken User folgen

    4,0
    Veröffentlicht am 15. Februar 2017
    "Snowden" ist ein sehr interessanter Film geworden. Er verschafft uns über die Abhörskandale und der Beobachtung von Zivilisten durch die CIA in Amerika. Dabei wird auch die Geschichte von Edward snowden interessant dem Zuschauer übermittelt.
    Thomas Z.
    Thomas Z.

    96 Follower 457 Kritiken User folgen

    3,0
    Veröffentlicht am 22. Dezember 2022
    Wenn man dem Prolog von Oliver Stone's Film "Snowden" folgt, handelt es sich um eine Dramatisierung der Ereignisse zwischen 2004 und 2013, thematisch also die Offenlegung von verfassungswidrigen Überwachungsmethoden der US-Regierung unter anderem und insbesondere des eigenen Volkes. Da wundert es kaum, dass die "schweren" Vergehen des Herrn Snowden nur begrenzten Unterhaltungswert bieten, trotz grundsoliden schauspielerischen Leistungen. Der einst exklusiv für diesen Film komponierte Track "The Veil" von Peter Gabriel, stellt somit als musikalische Unterlegung des Abspanns ein spätes Highlight des zähen Stoffes dar.
    Interessant wäre es gewesen, wenn die zahlreichen Asylanträge von Ed Snowden Berücksichtigung gefunden hätten sowie der diplomatische Druck, den die US-Regierung auf potentielle Angebotsländer ausgeübt hat.
    Das vorläufige Endergebnis, dass man einen genialen Kopf, wie Snowden somit in die Arme von Wladimir Putin getrieben hat, dürfte einigen Entscheidern, spätestens nach Februar 2022, säuerlich aufstoßen.
    Kino:
    Anonymer User
    3,5
    Veröffentlicht am 16. Februar 2017
    Vornehmlich mit den politischen Dimensionen beschäftigt, auf einer anderen Ebene aber auch die Dokumentation des mutigen Schritts, aus einer inneren moralischen Verpflichtung heraus schwere Verluste in Kauf zu nehmen.
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