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    Outside The Box
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    Michael S.
    Michael S.

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    4,5
    Veröffentlicht am 8. Dezember 2016
    Schon der Vorspann macht klar, was dieser Film eigentlich ist: ein Italowestern. Musik, Schriftart und die meditativen Naturbeobachtungen verdeutlichen die Anleihen bei diesem Genre ebenso, wie die Schauplätze im Norden Italiens. Der Überlebenskampf angehender Führungskräfte dürfte ohnehin ähnlich brutal wie im Wilden Westen sein, also passt die Sparte, bei der Regisseur Philip Koch immer wieder so fleißig borgt, eigentlich sehr gut. Doch der Film kann mehr als nur Morricone und Leone zu zitieren. Schon die Ausflüge ins Business-Denglisch machen klar, dass die Abrechnung mit dem gehobenen Management im Mittelpunkt steht.

    Wenn sich die vier Kollegen (und Konkurrenten) nach versteckten Handys abtasten lassen müsen oder ihre Entführer mit abgedroschenen Bussinesphrasen zur Räson bringen wollen, dann spricht das für eine Welt, in der es neben Erfolgsdruck, Gewinnmaximierung und Egoismus nichts weiter gibt. Zu dumm, dass sich die leidgeprüften Chefs von morgen auch mit ihren Schwächen auseinandersetzen müssen, nicht einmal Konzernchef Bickstein (Hanns Zischler) bleibt davon verschont. Jedes Mal, wenn die Handlung ins Pathetische abzugleiten droht, sorgen ironische Brüche für kurzweilige Richtungsänderungen. Das macht den Film nicht nur gut beobachtet, sondern auch ausgesprochen unterhaltsam. Selbst die Presse wird hemmungslos durch den Kakao gezogen, denn investigative Wirtschaftsjournalisten interessieren sich anscheinend nur für Mord und moderne Kaffeemaschinen.

    Was gibt es da noch zu meckern? Gut, die beiden Geiselnehmer overacten sichtbar und das Ende mag bei all den satirischen Momenten davor etwas zu versöhnlich wirken, aber damit kann man leben. Wer den Glauben an gute deutsche Filme noch nicht verloren hat, der wird hier gut bedient.
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