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Anonymer User
4,0
Veröffentlicht am 9. Januar 2022
In Hamburg wird eine Deutsch-Türkische Familie von einem Schicksalschlag gesprengt, die Justiz fährt den Fall im eigenen System mit gebundenen Händen gegen die Wand, und wo kleinkariertes Spielchen spielen Gerechtigkeit nicht zulässt, sieht jemand rot genug, um für Vergeltung sorgen zu wollen.
Wenn bei "Aus dem Nichts" der Alltag vorbei ist, wird die Hauptfigur hier richtig in die Mangel genommen; es reiht sich für sie Szene an Szene vom Typ Extremsituation - so ist das sogar Schauspielerkino und eine Traumrolle für Diane Kruger. Sie in Verbindung mit ihrer Rolle ist eindeutig die Hauptattraktion. Ansonsten hat der Film inhaltlich noch genug auf dem Kasten, so dass das Racheszenario glaubwürdig und die finster strahlende Hauptfigur recht einfach von Empathie getragen auf Filmguckerseite ankommen kann.
Kann den Hype um den Film ehrlich gesagt, nicht ganz nachvollziehen. Positiv, Diane Kruger gibt hier eine ihrer besten Vorstellungen ab, muss allerdings hinzufügen, dass ich sie allgemein für ein wenig überbewertet halte. Fatih Akin ist zweifelsfrei ein ordentlicher Filmhandwerker, der Schauspiel, Setting, Musik und Kameraführung in Einklang bringt. Das war‘s dann aber fast auch schon aus meiner Sicht an positiven Eindrücken. Hervorheben muss man auf alle Fälle noch Johannes Krisch als Haberbeck, Anwalt der Verteidigung. Den will man nicht zum Gegner haben. Der dreht dir das Wort im Munde um. Grandioses Schauspiel. Ansonsten ist der Film zweifelsfrei ein Politikum, der selbstredend seine Befürworter aber auch seine Gegner hat. So richtig überzeugend fand ich den Handlungsstrang nicht, mal ist er mir zu oberflächlich, anderseits hat er aber durchaus ergreifende Momente. Schlussendlich hat der Film reichlich kritikwürdige manipulative Phasen, die ich als bedrohlich empfinde. Die Filmstarts-Kritik ist durchaus passend, kann mich dem 3,5-fachen Sterne-Regen aber nicht anschließen, auch wenn Krugers Leistung und das Filmhandwerk bemerkenswert sind.
Ein politisch zweifelsohne wichtiger Film. Leider funktioniert der Film als Drama aber kaum, da er die Figuren nur als Vehikel für seine politische Aussage benutzt. Auch als Thriller fehlt dem Film durch die Vorhersehbarkeit die Spannung. Wobei auch die recht ungelenke Dreiteilung den Film immer dann abbricht, wenn die Handlung etwas fahrt aufnimmt, und wenn Gelegenheit bestünde, etwas mehr auf die Figuren einzugehen, als nur deren Befinden während der über ihre Köpfe hinweglaufenden Ermittlungs- und Gerichtsverfahren schnappschussartig zu zeigen.
Ein wirklich sehenswerter Film mit einer überragenden Diane Kruger, die mich direkt in ihren Bann gezogen hat.
Eine kleine Ungereimtheit - und das ist mein Grund für den Punktabzug: spoiler: Warum ist man während der Gerichtsverhandlung nicht auf das Phantombild eingegangen? Das hätte die Glaubwürdigkeit der Augenzeugin doch unterstrichen.. darüber bin ich wirklich gestolpert, das ist aber auch die einzige Stelle.
Ausgezeichnet aber trotzdem verkackt dieser Film hatte die Chance die Verstrickung der Geheimdienste in der Anschlagserie darzustellen .er hat aber die sichere Unterhaltung gewählt ich kann mich mit den Hauptdarstellern nicht Identifizieren kommt mir vor wie Rosamunde Pilcher mit Thrillerelementen
Die Filme von Fatih Akim sind immer empfehlenswert. Sie greifen gesellschaftliche Themen auf und bringen sie auf den Punkt. So auch hier. Wie geht jemand damit um, wenn seine angehörigen Opfer eines Terroranschlages wurden und Polizei und Justiz dabei versagen. Ist persönliche Rache, Auge um Auge, Zahn um Zahn erlaubt, wenn die Gesellschaft ein Verbrechen nicht ahndet ?
Ich werde hier jetzt nicht versuchen, so wie in manch anderer Kritik, politische Meinungen zu verbreiten. Der Film ist einfach stark mit einer überragenden Hauptdarstellerin! Man kommt betroffen und nachdenklich aus dem Kino und das ist gut so!