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    A War
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    Cursha
    Cursha

    6.493 Follower 1.044 Kritiken User folgen

    4,0
    Veröffentlicht am 21. September 2016
    "A War" erinnert mich ein wenig an "Full Matall Jacket" nur andersherum. Die erste Hälfte erinnert stark an die üblichen Kriegsfilme und spielt mit den Ängsten, sowie den psychischen Problemen der Soldaten. Es ist vor allem die zweite Hälfte die sich abhebt, indem man zwar auf der einen Seite mit dem Held mitfiebert, sich auf der anderen Seite aber auch seiner Schuld voll bewusst ist. So steht man selbst ein bisschen zwischen den Fronten und gerät in eben die selbe Situation wie die Hauptfigur, man nagt mit dem Gewissen. Getragen wird das ganze von einem großartigen Pilou Asbaek, der endlich auch mal auf der internationalen Ebene die Anerkennung bekommt, die er verdient.
    ToKn
    ToKn

    1.571 Follower 908 Kritiken User folgen

    1,5
    Veröffentlicht am 23. Oktober 2016
    „A War“! Selten traut man sich bei solchen Filmen seine negative Meinung kund zu tun, aber ich bin ziemlich enttäuscht. Oscarnominierung (bester ausländischer Film) und Friedenspreis des deutschen Filmes (vielleicht ja auch nur Alibi), für mich absolut unverständlich. Nicht weil der Film anders ist als all die uns bekannten Mainstream-Kriegsfilm-Klassiker, nein, ich finde er ist handwerklich absolut schlecht gemacht. Holprige Kamera (was aber vermutlich so gewollt ist, weil es ja Trend ist und die Situation realistischer darstellen soll, was aber Quatsch ist), hölzerne Dialoge, plastischer Ton und schauspielerisch überhaupt nicht überzeugend. Vor allem die Kinder spielen dermaßen unrealistisch, dass es bei mir nur ein Kopfschütteln hervorrief. Ich unterstelle den Machern mal, dass sie den Film weniger auf Kommerz ausrichten wollten, sondern mehr auf Realität. Das ist ihnen gelungen, phasenweise hat der Film Doku-Charakter, allerdings ohne Fakten, dafür mit einer gewissen Langatmigkeit was zwangsweise bei mir zur Langeweile führte. Der Film behandelt den Widerspruch der Soldaten (in diesem Fall, des dänischen Offiziers) zwischen dem Schutzauftrag für die Zivilbevölkerung und der Verantwortung für das Überleben der eigenen Kameraden. Dieser Widerspruch ist filmisch betrachtet aber keine neue Erkenntnis. Auch nicht neu, das sich am Ende der kleine Mann, das Kanonenfutter, der traumatisierte Soldat verantworten muss und nicht etwa diejenigen, die die Kriege von ihrem Schreibtischsessel aus losgetreten haben. Traurige Wahrheit, deshalb umso ärgerlicher, dass der Film aus meiner Sicht nicht so recht gelungen ist. Ich fand den Film weder fesselnd, noch intensiv und auch nicht gewaltig.
    FILMGENUSS
    FILMGENUSS

    556 Follower 942 Kritiken User folgen

    3,0
    Veröffentlicht am 26. Juni 2020
    PAPA IST IM KRIEG
    von Michael Grünwald, filmgenuss.com

    Will man wirklich viel über das menschliche Verhalten ganz besonders in weniger alltäglichen Situationen erfahren, will man das Spektrum der individuellen Verantwortung bis zur Grenze ausloten, dann sollte man, ferner man nicht in sachkundigen Büchern darüber schmökern will, das dänische Kino heranziehen. Wer fällt mir da natürlich als erstes ein? Susanne Bier, keine Frage. Thomas Vinterberg natürlich, dessen Familiendrama Das Fest nachhaltig im Magen liegt. Martin Zandvliets Unter dem Sand erschüttert nicht weniger und stellt die Frage der Kriegsschuld mitten in den leeren Raum. Tobias Lindholm schließt sich da an. Sein selbst verfasstes Kriegsdrama mit dem schlichten Titel A War tut sich absichtlich schwer, eine Grenze zu ziehen zwischen dem individuellen Drang, die Liebenden zu schützen und dem entseelten Pragmatismus korrekter Vorgehensweisen im Krieg. Bei Lindholm wissen wir: der Krieg ist nichts für Menschen, denn egal, wie sie sich, wenn es hart auf hart kommt, entscheiden: eine Partei zieht immer den Kürzeren.

    Worum geht’s also? Nun, der dreifache Familienvater Claus Michael Pedersen ist Befehlshaber einer Einheit Soldaten, die in Afghanistan einen von Bauern bevölkerten Landstrich sichern sollen. Der wird aber immer wieder von Taliban-Milizen heimgesucht, bevorzugt des Nachts, wenn die ausländischen Krieger in ihren Kojen schlafen und keine Gefahr darstellen. Mit dem Tod ist bei Pedersens Kompanie jederzeit zu rechnen, entsprechend angespannt ist die Situation und spitzt sich zu, nachdem eine von den Taliban bedrohte Familie an der Kaserne um Zuflucht fleht. Das geht natürlich nicht, da könnte ja jeder kommen, die Trennlinie zwischen Zivilisten und Militär muss gezogen bleiben, wir sind ja schließlich Menschen unterschiedlicher Klasse und haben nichts gemein – oder ist in dieser Gleichung da irgendwo der Wurm drin? Das erfährt Pedersen tags darauf am eigenen Leib, als besagte Familie tot in ihrer Hütte liegt – und er selbst mit seinen Leuten ins Kreuzfeuer gerät. Wie aus dieser Situation rauskommen? Befehl an die Luftstreitkräfte: den Angreifer bombardieren, sonst sieht hier keiner den nächsten Morgen. Alsbald stellt sich heraus: das militärische Ziel war eigentlich ein ziviles.

    Eines ist ganz klar: A War ist nicht mit Filmen der Art eines Michael Bay wie 13 Hours oder Peter Bergs Lone Survivor zu vergleichen. Lindholms Gleichnis ist um Breitengrade subtiler, und setzt auch rechtzeitig einen viel weiter gefassten Blickwinkel auf die Situation, so wie es einst schon Susanne Bier mit ihrem oscargekrönten Film In einer besseren Welt gemacht hat. Nur so, indem man gleichzeitig zwei völlig gegensätzliche Welten oder gar Genres zusammenbringt, die doch einen gemeinsamen Nenner haben, nämlich den Soldat Pedersen, lässt sich früh erkennen, worauf es hier eigentlich ankommt. Nicht aufs Überleben, nicht auf die Gräuel des Krieges, denn das ist ohnehin klar. Sondern auf die Unmöglichkeit im Krieg, die strategische Vernunft vor persönliche Bindung zu stellen. Der Mensch ist immer noch ein Gefühlswesen, neben den Grundbedürfnissen empfindet er immer noch Angst, Liebe und Wut als die stärksten Triebfedern seines Handelns. Ein Soldat ist schließlich kein Roboter, auch wenn Kubrick in Full Metal Jacket dieses aus seinen Rekruten machen wollte.

    Womit ich mir etwas schwer tue, das ist dieses dem Film zugrundeliegende, verantwortungslose Verhalten, das sich natürlich nicht auf den Einsatz in Afghanistan bezieht, sondern auf die eigentliche Entscheidung des Vaters einer fünfköpfigen Familie, die unerlässliche Wichtigkeit einer Vaterfigur hinter berufliches Pflichtgefühl zu stellen – ein Verhalten, das ich nicht nachvollziehen kann. Soldat Pedersen tut es trotzdem – und wird zwangsläufig in den Sog aus Pflicht und Gewissen hineingezogen, was mir allerdings keine Genugtuung verschafft, weil ich mir nicht sicher bin, ob die Erkenntnis letzten Endes genau die war, die ich ihm gewünscht hätte.
    __________________

    Viele weitere Reviews und Analysen gibts auf filmgenuss.com!
    Michael S.
    Michael S.

    265 Follower 415 Kritiken User folgen

    3,5
    Veröffentlicht am 10. Oktober 2016
    Auch wenn man sich gerade in der ersten Filmhälfte zuweilen an (Anti)Kriegsfilme wie "The Hurt Locker" und "American Sniper" erinnert fühlt - ein Film wie dieser kann eigentlich nur aus Dänemark kommen. Die knappen Dialoge, die dokumentarische Kamera und der minimalistische Musikeinsatz fühlen sich an, als hätte sich Lars von Trier plötzlich an seine Dogma-Grundsätze erinnert und wenigstens das Drehbuch abgeliefert. Tatsächlich steckt aber Lindholm selbst hinter diesen Ideen und er macht sein intensives Drama damit ebenso einzigartig wie kompliziert.

    Worum es genau geht, erfährt man erst nach gut einer Stunde. Bis dahin geht Pedersen mit seinen Männern auf Patrouille, lässt Taliban von Scharfschützen eliminieren und hilft der Zivilbevölkerung im Rahmen seiner Möglichkeiten. Wir beobachten außerdem den nicht ganz einfachen Alltag von Petersens Frau, die sich daheim in Dänemark mit den drei Kindern herumschlägt. Bei all der Routine und der anscheinend kaum voranschreitenden Handlung wirkt die plötzlich eskalierende Situation gleich viel gewaltiger, auch wenn (vermutlich auch aus Budgetgründen) der Fokus immer auf Pedersen und seinen Männern liegt, ohne dass jemals spektakuläre Explosionen und digitale Kampfjets gezeigt werden müssten. Ein wohltuender Ansatz, der zeigt, dass hier die Charaktere im Vordergrund stehen und nicht das Spektakel.

    Tatsächlich fühlt man dann auch mit Pedersen, der vor Gericht untypisch passiv mitansehen muss, wie die Staatsanwaltschaft ihn mit allen Mitteln schuldig sehen will. Genug Stoff für ein konfliktreiches Drama also, der aber zu gedehnt erzählt wird. Löblich sind Themenwahl, Stilmittel und die Arbeit der Darsteller allemal, auch überzogen dramatisches Geschrei protestierender Kriegsgegner sucht man vergeblich.

    Ein angenehm unaufgeregter Film eigentlich, der trotz seines wichtigen Themas leider nur Freunde des behutsam komponierten Autorenkinos erreichen wird.
    Lord Borzi
    Lord Borzi

    277 Follower 739 Kritiken User folgen

    4,0
    Veröffentlicht am 27. Dezember 2020
    Dieser dänische Film, von dem ich vorher noch nie Notiz genommen habe, wurde mir von einem Kumpel empfohlen. Anfangs war ich aber noch nicht so begeistert, weil ich noch nicht so recht wusste, wo der Film eigentlich hinwollte. Actionreiches Kriegsdrama? Nein. Wackeliger Foundfootage-Film? Nein. Dokumentation? Nein. Erst in der zweiten Hälfte wird die Intention des Films klar: Ist es moralisch und ethisch vertretbar, wenn man bewusst lügt, um damit Schlimmeres für sich und seine Mitmenschen zu verhindern? Handelt man dann immer noch so, wie es sich für einen guten Soldaten gehört? Der Film gibt eindeutige Antworten auf diese und weitere Fragen, die mich emotional tief berührt haben. Würde ich auch so handeln? Hier wird keine Action non-stop geboten, aber dafür handfester Stoff zum Nachdenken. Stimmungsvolle Bilder und tiefgründige Blicke der Schauspier/innen verankern Schlüsselszenen im Gehirn des Zuschauers. Bei der Urteilsverkündung habe ich die Daumen gedrückt. Weltklasse!
    docrock
    docrock

    10 Kritiken User folgen

    4,5
    Veröffentlicht am 28. November 2020
    Halb nüchtern-realistisches Kriegsdrama, halb fesselnder Gerichtsfilm ist dieser Film vor allem eines: Eine berührende und mitreissende, großartig inszenierte und geschauspielte Geschichte über Schuld und Sühne und die Gewissheit, dass es im Krieg am Ende nur Verlierer gibt.
    Kino:
    Anonymer User
    1,5
    Veröffentlicht am 4. September 2016
    Einerseits hat er gute Ansätze, auf der anderen Seite bleibt leider die Intention des Films den Krieg zu thematisieren auf der Strecke liegen (A War?).
    Der Film verkommt zu diesem persönlichen Drama des Kompaniechefs und seiner Familie.

    Die toten Zivilisten werden ziemlich schnell vergessen oder besser; zu den Akten gelegt. Die Konzentration des Films richtet sich auf die steril wirkende Gerichtsverhandlung und die persönliche Lebenssituation des Kompaniechefs. Der persönliche Konflikt des Soldaten wird, nur in der aller letzten Szene, klar auf den Punkt gebracht.

    Natürlich gibt es bereits vorher "Hinweise", dass er damit zu kämpfen hat. Das alles wirkt jedoch falsch und unaufrichtig. So scheint der Soldat erst dann anzufangen sich zu fragen, ob er richtig gehandelt hat oder nicht, als eine mögliche Strafe in Aussicht gestellt wird.

    Es werden im Film keinerlei Gründe für den Krieg kritisch betrachtet. Der Kompaniechef äußert niemals seine Bedenken (oder wird in anderer Art und Weise filmisch dargestellt), ob er richtig handelt.
    Er ist sich vor Ort und vor Gericht seiner Sache absolut sicher und ist mit der Aussage des Anwalts, dass es nicht um Wahrheit, sondern bloß um Freisprüche dreht, einverstanden. Nur die Szene am Ende des Films wirkt wie ein Zeichen der inneren Zerrissenheit des Soldaten. Diese Szene wirkt, betrachtet man sie jedoch im Zusammenhang mit dem restlichen Film, wie Heuchelei.

    Die "Redshirts"(der Soldat Anders, die ), die die Geschichte und das persönliche Drama rund um den Kompaniechef voranbringen sollen und sonst keinerlei Zweck zu erfüllen scheinen, wirken absolut ersetzbar und als solche unwichtig.
    Der Film soll den Krieg zum Thema haben, bricht aber alles auf ein persönliches Drama herunter (das kann man so machen, dann aber richtig, wie z.B. "Die Verdammten des Krieges" oder ähnliches), das nicht einmal wirklich überzeugend oder ehrlich wirkt.

    Alles in allen wirkt der Film nicht wie ein Antikriegsfilm, was ich am Trailer und an einigen Beschreibungen im Netz festgemacht hatte, sondern eher wie eine Rechtfertigung für Kollateralschäden im Krieg.
    Absolut enttäuschend.
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