Es ist schon verblüffend (und erfreulich), wie schnell das Thema Transsexualität in den vergangenen Jahren die Populärkultur erobert hat. Die Amazon-Serie „Transparent“ sahnt regelmäßig bei Preisverleihungen ab, Eddie Redmayne wurde für seine Rolle in „The Danish Girl“ für einen Oscar nominiert und Reality-TV-Star Caitlyn Jenner war nicht nur für eine Weile nationales Tagesgespräch, sondern wurde sogar von US-Präsident Barack Obama als Symbol für eine liberale, offene Gesellschaft gepriesen, in der jeder und jede leben kann, wie es ihm oder ihr passt. Da kommt Gaby Dellals „Alle Farben des Lebens“ fast schon ein wenig zu spät, denn die Diskussion ist eigentlich schon weiter. Mit einem fast vollständigen Verzicht auf Ecken und Kanten setzt das Drei-Generationen-Feelgood-Drama auf – leider arg konstruiert wirkende – Versöhnlichkeit und Harmonie. Ray (Elle Fanning) wurde als Ramona geboren...
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