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    Julieta
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    3,3
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    Corinne E.
    Corinne E.

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    3,5
    Veröffentlicht am 31. Juli 2016
    Julieta, eine Frau mittleren Alters (Emma Suárez), geht in den Strassen Madrids letzten Erledigungen nach. Sie plant, mit ihrem Lebensgefährten Lorenzo (Dario Gadinetti) nach Portugal auszuwandern. An einer Strassenecke trifft sie zufällig Bea (Sara Jiménez), eine frühere Schulfreundin ihrer Tochter, die ihr berichtet, dass sie jene erst vor kurzem am Comer See getroffen habe. Verstört und innerlich aufgelöst kehrt Julieta in ihre Wohnung zurück, wo die Umzugskisten schon gepackt bereitstehen. Ohne weitere Erklärung bricht sie ihre Beziehung zu Lorenzo ab und entscheidet sich, in Madrid zu bleiben. Mehr erfährt ihr Lebensgefährte nicht. Mehr erfahren auch wir nicht als Zuschauer.
    Sie gibt ihr super gestyltes Appartement auf und kehrt zurück in die Altstadt, wo sie eine Wohnung in dem Haus mietet, in dem sie einst mit ihrer Tochter Antía wohnte. Sie beginnt nun, ihr einen langen Brief zu schreiben und sich den Bildern ihrer Vergangenheit zu stellen.

    In den 1980er Jahren war Julieta (nun von Adriana Ugarte dargestellt) Doktorandin und arbeitete als Lehrerin für Klassische Philologie. In einem Nachtzug durch die winterliche Landschaft kommt ein älterer Herr (Tomás de Estal) in ihr Abteil. Julieta flüchtet in den Speisewagen, wo sie auf den galizischen Fischer Xoan (Daniel Grao) trifft. Die Folgen dieser Begegnungen, der Selbstmord des einen und die Schwangerschaft durch den anderen, lassen sie auf ihrem Lebensweg nicht mehr los. Monate später macht sie sich auf nach Galizien. Im Haus des Fischers wird sie von der strengen Haushälterin Marian (Rossy de Palma) empfangen, die ihr sogleich zu verstehen gibt, dass sie ungelegen kommt. Tags zuvor sei Xoans Frau gestorben, die jahrelang im Koma gelegen habe. Und im übrigen gebe es bereits eine andere Geliebte, die Bildhauerin Ava (Inma Cuesta).
    Xoan und Julieta heiraten und es beginnt eine idyllisch anmutende Zeit mit ihrer gemeinsamen Tochter Antía (Priscilla Delgado). Doch die Zweifel an Xoans Treue mehren sich und ein Streit führt zu einem tragischen Unfall. Julieta entschliesst sich, zusammen mit ihrer Tochter zurück nach Madrid zu gehen. Das Gefühl, zum zweiten Mal am Tod eines Menschen schuld zu sein, lässt sie nicht los. Als sich eines Tages die inzwischen 18-jährige Antía (Blanca Parés) aus der immer verzweifelteren Umklammerung der Mutter losreisst und für immer aus deren Leben verschwindet, fällt Julieta in ein tiefes Schweigen. Die zufällige Begegnung mit der Schulfreundin brach diesen Schutzraum auf wie dünnes Eis.

    Das Erwachen Julietas nach einem Selbstmordversuch in ihrer Wohnung inszeniert der Regisseur Pedro Almodóvar als unerwartete Verwandlung der hübschen jungen Mutter in die vom Leben gezeichnete Frau. Ein genialer Kunstgriff, der zugleich die Besetzung der Hauptfigur mit zwei unterschiedlichen Darstellerinnen rechtfertigt. Auf dem Gesicht Julietas tritt mit einemmal all ihr Leiden am Leben zutage, das in den ersten Bildern des Films kaum wahrnehmbar war.

    Als Vorlage dienten drei Kurzgeschichten der kanadischen Schriftstellerin und Nobelpreisträgerin Alice Munro. Deren Hauptfigur Juliet Henderson aus „Chance“ (Entscheidung), „Soon“ (Bald) und „Silence“ (Schweigen) wurde unter der Regie Almodóvars zur Julieta, die nun nicht mehr in Vancouver, sondern in Madrid lebt. Der Regisseur liess sich von den Geschichten eher inspirieren, als dass er sie als genaue Drehbuchvorlage nutzte. Die Erinnerungsbilder Julietas wirken in ihrer schrillen Farbigkeit absurd und zusammenhanglos und spiegeln so das irrationale Mosaik ihrer Seele. Das lässt an surrealistische Filme denken wie die des Altmeisters Luis Buñuel, dem Almodóvar hierin seinen Tribut zollt. Zum Gelingen trägt die stille Kameraführung von Jean Claude Larrieu ebenso bei wie das Set-Design von Antón Gómez.
    Das Kulturblog
    Das Kulturblog

    22 Follower 107 Kritiken User folgen

    1,5
    Veröffentlicht am 6. August 2016
    Pedro Almodóvars Melodram "Julieta" ist ein schwächerer Film des Meister-Regisseurs. Die Klavier- und Streicherklänge bleiben nicht dezent im Hintergrund. Sie überkleistern den Film statt ihn zu untermalen. Die Handlung gibt sich geheimnisvoll und nähert sich der bitteren Wahrheit sehr vorsichtig in Rückblenden in die 80er Jahre, schleppt sich allerdings zu zäh dahin.
    Kino:
    Anonymer User
    2,5
    Veröffentlicht am 29. Juni 2018
    Die mit den Jahren in Almodovars Filme eintretende Ernsthaftigkeit tut seinen Filmen gut und so lebt auch Julieta von einem ehrlichen Interesse für die Charaktere. Mit gewohnter Leichtigkeit schmiegt Almodovar Handlungsebenen ineinander, und erstellt mit einer statischen Regie, aber umso lebhafteren Farben und Musik eine Retrospektive auf das Leben der Hauptfigur. Leider übertreibt es Almodovar aber ein ums andere Mal und heizt in hohem Tempo durch die Erzählstränge, ohne dabei jemals in die Tiefe zu gehen.
    Erwinnator
    Erwinnator

    63 Follower 198 Kritiken User folgen

    3,5
    Veröffentlicht am 28. Dezember 2016
    Drama über eine Frau namens Julieta, die ihre Tochter seit über 10 Jahren nicht gesehen hat und auch schon bereit war in ein neues Leben zu steigen. Doch dann trifft sie plötzlich eine alte Freundin der Tochter und erfährt, dass sie mittlerweile in Italien lebt und selbst drei Kinder hat. Durch die Neuigkeit lässt sie ihre Pläne fallen und landet wieder in der Depression. Sie beginnt damit ein Tagebuch zuschreiben und somit erfährt dann mehr über die Julieta´s unglücklich verlaufenes Leben.

    Ein Mix aus Romanze und Familiendrama das von dem Schauspiel Emma Suárez & Adriana Ugarte lebt. Die beiden spielen die Julieta in jungen und älteren Jahren wirklich grandios. Aber auch der restliche Cast erfüllt seinen Job. Mit Madrid bekommt auch mal ein anderes Setting, es muss ja nicht immer NY oder ähnlich sein. Der Film ist gut aufgenommen, gibt einige schön Aufnahmen. Mit ca. 90 Minuten auch keine Minute zu lang, auch endet der Film für mich genau zur Richtigen Stelle.
    Kino:
    Anonymer User
    3,0
    Veröffentlicht am 31. August 2016
    Ein Film voller wunderschöner Bilder und Dialoge. Ein sehr ungewöhnlicher Film für Almodovar - der Anfang erinnerte mich zwar an "Alles über meine Mutter", aber die Handlung entspinnt sich sehr linear und ungewöhnlich langsam. Was mir vor allem gefehlt hat, war der typische Humor und - nicht zuletzt - die menschlichen Abgründe aus anderen Almodovar-Filmen. Einige Dinge waren für mich auch zu, naja, schwülstig (der neben dem Zug durch den Schnee galoppierende Hirsch auf der Suche nach einem Weibchen, der leidenschaftliche Sex, direkt auf einen Todesfall folgend, vor der verschneiten Landschaft) oder zu sehr "in your face" (junge Lehrerin lektoriert über Odysseus und verliebt sich in eben den, in Gestalt eines sehr gutaussehenden Fischers in einem sehr gutaussehenden Haus an einer sehr gutaussehenden Bucht...). Der Schluss kam für mich dann sehr plötzlich und enttäuschend.
    Erst im Abspann las ich, dass dieser Film auf 3 Kurzgeschichten von Alice Munro basiert, und da wurde mir alles klar. Ich habe gerade zum zweiten oder dritten Mal versucht, mich mit dieser Autorin anzufreunden, aber es gelingt mir nicht. Aus eben dem Grund, dass die Geschichten voller wunderbar beschriebener Szenen immer wieder ins Nichts verlaufen und nichts wirklich geklärt wird - das ist mir zu sehr wie das Leben selbst ;-)
    Kino:
    Anonymer User
    1,0
    Veröffentlicht am 18. August 2016
    Ich liebe Almodovar aber der Film ist eine Zumutung ,wie jeder Künstler mal die Phase hat ,so befindet sich gerade Almodovar in der Phase wo es ihm an Inspiration sehr aber sehr fehlt.
    Ein Film zum einschlafen
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