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    Michael S.
    Michael S.

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    4,5
    Veröffentlicht am 14. Dezember 2016
    Lange Zeit gehörte es zum guten Ton, jegliche Rechtsextremisten als geifernde dumme Bestien zu inszenieren, die mit normalen Menschen möglichst wenig gemein haben. Doch Nates Chefin Angela gibt ihm den entscheidenen Tipp, nämlich, dass er sie endlich wie Menschen behandeln soll. Und das sind sie auch. Fehlgeleitet zwar, aber dennoch voller Begierden, Leidenschaft, Wut und zuweilen komplex wie jeder andere auch. Die Macht der Worte, die schließlich zur Radikalisierung führen können, bekräftigt ein am Anfang eingeblendetes Zitat.

    Nates Reise durch ganz unterschiedliche Neonazi-Organisationen zeigt, dass es sich neben den üblichen Schlägertypen und SS-Nostalgikern durchaus auch um gebildete Menschen mit intaktem Vorstadtleben handeln kann, die entsprechende Ansichten vertreten, aber klassische Musik ebenso schätzen wie Veggieburger und ein gut gefülltes Bücherregal. Mit Ultrakurzfrisur und Bomberjacke passt Radcliffe tatsächlich gut in die Szene, sein Charakter bleibt allerdings trotz des intensiven Doppellebens immer auf der Seite des Gesetzes. Da hätten etwas mehr Selbstzweifel zeigen können, dass niemand gegen potentielle Radikalisierung gefeit ist, doch Langfilmdebütant Daniel Ragussis lässt den idealistischen Bürohelden, dessen dicke Brille und Singleleben anfangs ein wenig klischeehaft daherkommen, stets Konflikte entschärfen und für die richtige "gute Sache" kämpfen.

    Dafür kommt auch das FBI nicht ungeschoren davon. Deren Fixierung auf potentielle islamistische Attentäter ist derart engstirnig, dass die Überwachung Rechtsradikaler vernachlässigt und Verdächtige mit zweifelhaften Methoden überführt werden. Aufmärsche der überzeugten Hitlerfans, die sich unter anderem in SA-Uniformen und Sonnenbrillen kleiden, zeigen auch, wie weit die Gegendemonstranten zu gehen bereit sind. Das alles erzählt der Film in nüchternem, aber nie zu trockenen Tonfall. Bevor sich die Handlung im letzten Drittel verfahren kann, überrascht Ragussis mit einem eleganten Twist, der die ganzen Ausmaße des rechten Fanatismus' zeigt und seinen Helden - wie könnte es anders sein - in Lebensgefahr bringt.

    Abgesehen von einigen allzu typischen Entwicklungen und kleineren Logikfehlern (Nate kommt u.a. nach seiner Rasur plötzlich ganz ohne Brille aus) ist hier ein spannender Thriller gelungen, der dem Zuschauer die Paranoia verdeckter Ermittler und der von ihnen infiltrierten Gruppen glaubhaft vermittelt. Daniel Radcliffes intensives Spiel macht Nate ebenso zur bestmöglichen Identifikationsfigur wie zum zumindest äußerlich überzeugenden Radikalen.
    Kino:
    Anonymer User
    1,0
    Veröffentlicht am 17. Juni 2020
    Der Film zeigt wieder mal einer unterschwellige Propaganda, wo Terroristen als Opfer gelten und Amerikaner als Hasserfüllte Geißteskranke dargestellt werden.
    Die Geschichte hätte Potezial würde er nicht eine so dermaßen verzerrte Realität zeigen.
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