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    Volt
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    Michael S.
    Michael S.

    262 Follower 415 Kritiken User folgen

    3,5
    Veröffentlicht am 7. Februar 2017
    Würden Volt und sein Kollege Torsun (Sascha Alexander Geršak) nicht ab und zu durch streng bewachte hochmoderne Wohnanlagen fahren, man könnte nicht ahnen, dass der Film in der Zukunft spielt. Das Flüchtlingsthema ist auch jetzt schon hochaktuell und ästhetisch scheint Volts Polizeitruppe irgendwo in den achtziger Jahren hängengeblieben zu sein. Natürlich kann das und der inflationäre Handkameraeinsatz auch budgetbedingt sein, immerhin werfen deutsche Produzenten nicht freudestrahlend mit Geld um sich, wenn ein Genrefilm ansteht. Prinzipiell muss man dem Projekt also schon einmal eine gehörige Portion Mut dafür attestieren, einen Vorstoß in dieses Gebiet zu wagen.

    Optisch geht da schonmal vieles in die richtige Richtung: der dreckige Transitslum und die rohen Gestalten der Polizeitruppe, die teils aus kriminellen Milieus rekrutiert wurden, zeichnen ein düster-realistisches Bild vom zukünftigen Deutschland, das in krassem Gegensatz zu den sterilen Oberflächen in den Reihenhäusern der Gated Communities steht. Stilistisch borgt Regisseur Tarek Ehlail bei vielen verwandten Werken, die düsteren Neonfarben und die mit Deutschrap versetzte brachiale Elektro-Filmmusik zitieren die gesamte Bandbreite des dystopischen Mainstream-Kinos der letzten fünfzehn Jahre.

    Benno Fürmanns innerlich wie äußerlich vernarbter Volt ist vor allem physisch äußerst präsent, der Rest seiner Figur zeigt typische Verhaltensmuster desillusionierter Filmhelden: Drogenproblem, emotionsbefreiter Sex, Schattenboxen und einsame Streifzüge in Lederjacke. Auch die klischeeüberfrachtete Begegnung mit der Schwester seines Opfers macht es nicht besser, denn schon kurz nach ihrer Begegnung landen die beiden Verzweifelten im Bett. Überhaupt ist nicht klar, worin die Botschaft des Films nun eigentlich bestehen soll. Die Fronten sind zu eindeutig verteilt, denn am Ende ist doch die kriminelle Polizei allein Schuld daran, dass die Gewalt völlig eskaliert. Grautöne findet man kaum, doch gerade in dieser harten Welt hätten sie für reizvolle Kontraste gesorgt.

    Insgesamt ist "Volt" stilistisch auf der sicheren Seite und könnte für zukünftige deutsche Produktionen dieser Art durchaus wegweisend sein. Der brisante Grundkonflikt wird leider anhand allseits bekannter Muster abgearbeitet, neue Impulse sucht man leider vergeblich.
    Isabelle D.
    Isabelle D.

    280 Follower 417 Kritiken User folgen

    1,5
    Veröffentlicht am 15. Februar 2017
    "Volt" von Tarek Ehlail war leider sehr enttäuschend. Das Thema, die Geschichte, sind hochaktuell, brisant und spannend. Da hätte so ein fesselnder Dystopiethriller draus werden können. Stattdessen ist das passiert, womit die "Tatort"-Filmemacher immer wieder vielversprechende Stoffe in die Bedeutungslosigkeit auswalzen: Das Privatgeschwurbel eines Einzelnen nahm den gesamten Fokus in Anspruch. Unterlegt wurde die Seelenpein des Polizisten Volt mit sinistrem Unglücksgeraune im Soundtrack, das mit dröhnenden Bässen die zernuschelten Dialoge übertönte.

    Überhaupt, dieses Nuscheln! Das ist Til Schweigers Markenzeichen, aber das heißt nicht, dass man sich an ihm ein Beispiel nehmen sollte. Man lernt schließlich in der Schauspielausbildung (und da spreche ich aus Erfahrung) sowohl authentisch als auch deutlich zu sprechen, das ist ja gerade die Kunst, das Handwerk des Schauspielers, ansonsten könnte das jeder Dummdödel machen. Schon klar, das soll natürlich wirken, und alles. Tut. Es. Aber. Nicht!!! Es nervt einfach nur, wenn man nicht versteht, was die Leute sagen.

    Außerdem fing die Handlung mittendrin und gleich auf voller Power an, das war nicht mehr zu steigern, und so fiel die Spannungskurve nach dem großen Knall am Anfang kontinuierlich ab. Die Figuren waren allesamt durch die Bank weg unsympathische Arschlöcher, man hat kein Stück mit der Hauptfigur Volt mitgefühlt, der war einfach nur ein völlig kaputtes, seelisches Wrack. Damit das auch jeder versteht, wurden so typisch deutsche, "emotionale" Szenen eingebaut, die total gekünstelt und albern wirkten. Da boxt Volt in die Luft, vögelt mit einer drogensüchtigen Schabracke in einer zwielichtigen Underground-Spelunke oder taucht mit dem Kopf in der Badewanne unter und brüllt sich die Seele aus dem Leib. Dabei spielt Benno Führmann gut genug, dass man auch ohne diesen affektierten Filmstudentenangeberkram gemerkt hat, dass der Kerl völlig im Arsch ist.

    Problem ist, das ist er von Anfang an. Und es ändert sich auch nicht wirklich was. Eigentlich möchte er die ganze Zeit sterben, aber scheint zu unentschlossen, um sich umzubringen. Die Liebesgeschichte mit der Schwester des Toten wirkt völlig an den Haaren herbeigezogen und man wundert sich, wie schnell das geht. Sowieso ist allein schon die Prämisse des Films unglaubwürdig und nicht schlüssig. Offenbar ist es in dieser dystopischen Welt ja so, dass die Armen in diesen Transitzonen dahinvegetieren, und die Reichen in feinen Siedlungen residieren. Die Armen haben gar nichts zu melden, werden ignoriert und keinen interessiert es, was mit ihnen passiert. Außerdem hat Volt ja nicht geplant, den Mann umzubringen, sondern es war halb Notwehr, halb Totschlag im Affekt. Da hätte er doch einfach gleich sagen können, dass er das war, und dann wäre die ganze Sache erledigt gewesen.

    Fazit: Wer sich mit der Thematik Parallelgesellschaft in Vororten vs. Polizeigewalt und -willkür auseinandersetzen will, sollte sich lieber noch einmal "Hass" von Mathieu Kassovitz anschauen. Der Film ist aufgebaut wie eine griechische Tragödie, hat eine starke Spannungskurve und sympathische Figuren, die eine Entwicklung durchmachen und nach klaren, nachvollziehbaren Motiven handeln, deren Schicksal einen kümmert. "Volt" sollte wohl so etwas ähnliches werden, stattdessen war es eher wie ein überambitionierter, affektierter "Tatort", wo die Idee noch das Beste an dem Ganzen war. Lohnt sich nicht.
    Johannes G.
    Johannes G.

    165 Follower 309 Kritiken User folgen

    1,0
    Veröffentlicht am 22. Juli 2017
    Der Trailer und auch noch der Filmbeginn versprachen Dystopie und eine Blick auf die nahe Zukunft. Wir bekamen eine arg konstruierte Charakterstudie. Die Unglaubwürdigkeit der Prämisse und vieler Szene allein ist schon ein K.O.-Kriterium.
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