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    Die Ketzerbraut
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    Michael S.
    Michael S.

    262 Follower 415 Kritiken User folgen

    2,5
    Veröffentlicht am 4. März 2017
    Auch wenn TV-Filme oft nach wie vor ein kleineres Budget als ihre Pendants im Kino haben, sieht man es ihnen nur noch selten an. "Die Ketzerbraut" ist ästhetisch recht nah man dem was man international als inszeniertes Mittelalter bieten sollte, ab und zu tauchen jedoch aus anderen Filmen und Serien längst bekannte Schauplätze, sowie architektonisch unpassende Barockelemente im Bild auf. Das stört zwar nur Insider, es scheint aber symptomatisch für eine dem Film eigene Oberflächlichkeit, wo man sich zwar bekannte Themen zunutze macht, es aber bei wild zusammengewürfelten Genrebausteinen belässt, ohne dem Ganzen einen einigermaßen sinnvollen Hintergrund zu geben.

    Es beginnt mit der Hauptdarstellerin. Ruby O. Fee hat sich mit ihrem eigenwilligen aber nicht allzu schlechten Auftritt in "Das Geheimnis der Hebamme" für ähnliche Figuren empfohlen, hier ist sie aber dermaßen aus der Zeit gefallen, dass man sich fragt, warum ausgerechnet dieses Drehbuch vier Autoren benötigt hat, die doch nur "Motive des Romans" verarbeiten. Ihr ausladendes Dekolleté, das selbst in Begleitung eines Ehemanns im München des späten Mittelalters ärgerliche Blicke auf sich gezogen hätte, passt kaum zu ihrer anfänglichen Frömmelei und auch ihre später vermutlich als unbequem zu empfindende Art hat nichts mit der Zeit zu tun in der sie lebt.

    Ähnliche Fehler setzen sich in Gestalt zweier orientalischer Händler mitten im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation und eines maskierten "Ketzers" fort, der nachts Rache für diverses Unrecht nimmt. Im Rahmen eines Abenteuerfilm für Zwischendurch könnte man so etwas gerade noch akzeptieren, "Die Ketzerbraut" will aber unbedingt auch noch einen Beitrag zum Luther-Jubiläum leisten, weshalb der Reformator höchstpersönlich als mysteriöser Wanderprediger in Erscheinung tritt. Dieser Auftritt ist insgesamt zwar ziemlich solide, mehr als ein paar ausgewählte Halbsätze darf Luther jedoch nicht zum besten geben. In Augsburg trifft er auf Kardinal Cajetan, man zankt sich kurz, Luther wird noch eben das Leben gerettet und Veva fährt samt Love Interest zu Pop-Metal der Band "Beyond the Black" in Richtung Sonnenuntergang.

    Wer "Die Pilgerin" oder die Wanderhuren-Trilogie gesehen hat, darf sich außerdem sicher sein, dass es eine Handvoll absolut lächerliche Bösewichte, entbößte Brüste, diverse Vergewaltigungen und mindestens einen Schauplatz geben wird, der wie von einem billigen Gothic-Musikvideo inspiriert wirkt. Dazu eine Handlung, mit unglaubwürdigen Entwicklungen, wo trotz aller schlimmen Dinge irgendwie alles gut wird, egal welche seelischen Gewalttaten eine Figur erleiden musste. Obwohl der ARD-Film "Katharina Luther" ebenfalls nicht perfekt ist, hat er im Vergleich zur "Ketzerbraut" wenigstens versucht, dem Thema eine neue Seite abzugewinnen. Hier hat man eher den Eindruck, jemandem sei kurz vor knapp eingefallen, dass man ja auch schnell noch einen eigenen Beitrag braucht.

    Das Ergebnis ist leider nur schwer genießbar. Hier wurde, ähnlich wie im Filmsong, jede Menge gefühltes Mittelalter inszeniert, während die unsensibel erzählte Geschichte aus jeder beliebigen Vorabendserie hätte stammen können.
    Kino:
    Anonymer User
    5,0
    Veröffentlicht am 4. Januar 2020
    Ich fand den Film sehr schön umgesetzt. Toller Cast und glaubhafte Darstellung des Mittelalters. Gerne mehr davon!
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