Oft geht es in den Filmen des französischen Regisseurs Cédric Kahn wie „Das Zauberflugzeug“ oder zuletzt „Wild Life“ um Familien in der Krise. In seinem neuesten Werk nun, dem Glaubensdrama „The Prayer“, erzählt er nun von einem Protagonisten, der gar keine Verwandten mehr zu haben scheint und in einer christlichen Männer-Gemeinschaft von Ex-Junkies eine neue Familie findet. Dabei stellt der erklärte Agnostiker Kahn sich und uns Goethes Gretchenfrage („Wie hast du’s mit der Religion?“) und zeigt uns den Glauben als mysteriöse, aber unleugbare Kraft. Die größte Stärke des Films ist dabei seine Offenheit: Er lässt sich genauso als fast schon dokumentarische Studie lesen wie als individuelles Drama über das innere Ringen um das richtige Leben. Und er gibt zwar jede Menge Denkanstöße, überlässt die Antworten auf die großen Fragen aber jedem Zuschauer ganz allein. Der heroinsüchtige Thomas (...
Die ganze Kritik lesen