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    Call Me By Your Name
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    Cursha
    Cursha

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    5,0
    Veröffentlicht am 2. März 2018
    "Call Me By Your Name". Auf der einen Seite ein ziemlich klassischer Film, auf der anderen Seite auch ein sehr moderner Film. In den USA war der Film bereits ein voller Erfolg und er entwickelte sich zunächst auf dem von mir hoch geschätztem "Sundance Filmfestival" zu einem echten Hit. Nun auch vollkommen zu recht. Zunächst, worum geht es ? Mitte der 80er Jahre in Italien. Der Junge Elio genießt wie jedes Jahr den Sommer mit schwimmen im Fluss, Bücher lesen und musizieren. Dann trifft er auf Oliver der für mehrere Wochen die Arbeiten seines Vaters unterstützt. Während die beiden leichte Startschwierigkeiten haben, entwickeln die beiden schon bald eine tiefe emotionale Bindung füreinander. Der Film punktet zunächst schon einmal durch seine ruhige Inszenierung. Das Gefühl der achtziger wird sofort spürbar und im Gegenzug zu vielen anderen Filmen, die diese Epoche aufgreifen, tut es dieser nicht über die Musik. Es sind die vielen kleinen Nuancen die eine glaubhafte Grundstimmung aufkommen lassen. Getaucht wird dieses Gefühl in die verträumte und romantische Idylle Italiens. Der kleine, ländliche Ort, der im Film geografisch nicht genau genannt wird, hat ebenfalls eine ganz besondere Ausstrahlung, die ein Gefühl des Wohlseins verfasst. Auch die Kameraarbeit ist auf bezaubernde Art fesselnd, da sie leicht körnig wirkt und auch so ein stilistisches Mittel ist um für die Atmosphäre zu sorgen. Dabei ist sie aber auch sehr schlicht gehalten und drängt sich nie in den Vordergrund. Gleiches gilt für die Musik, die sehr zurückhaltend und klassisch ist, gleichzeitig aber auch verzaubert. Gerade der Oscar nominierte Filmsong "Mystery Of Love" ist eine wahre Wucht aus Wohlsein und Herzschmerz und zählt meiner Meinung nach zu den besten Filmsongs überhaupt. Die ruhige Inszenierung könnte dann aber für viele Zuschauer schwierig werden. Mit 132 Minuten hat der Film eine stolze Laufzeit. Diese Langsamkeit ist aber auch auf ihre Weise meisterlich und nachvollziehbar. Zum Einen weil so der Fokus vollkommen auf den Figuren liegt und diese genug Spielraum haben um sich zu entfalten. Es bleibt auch einfach genug Zeit um die Authentizität der Situation zu steigern. Letztlich ist es kein Gramm zu viel was an dem Film nagt. Er lehrt uns sogar eher wieder etwas zu entschleunigen und sich Zeit zu nehmen für die Dinge, die wirklich wichtig sind. Gleichzeitig beweist er aber auch, dass das heutige Kino immer noch funktioniert wenn nicht ständig etwas in die Luft fliegt. Handwerklich perfekt gemacht ist auch die Geschichte selbst etwas besonderes, den "Call Me By Your Name" zeichnet sich eben nicht dadurch aus, dass es eine Liebesgeschichte zwischen zwei Männern ist, die zudem noch eine große Altersspanne trennt. Der Film ist ein einfaches zwischenmenschliches Drama, das sich um das Erwachsenwerden dreht. Natürlich steht das Thema Homosexualität auch im Mittelpunkt und der Film schafft es auch dieses Thema sensibel anzupacken und es auf eine sehr ergreifende, anzügliche, stellenweise sogar erotische Art anzupacken. Aber im Grunde geht es nicht einmal direkt darum dass es eben zwei Männer sind, es geht einfach um die Liebe. Die Liebe eines Jungen, der auf der Suche nach seinem Ich ist und wissen muss, wo hingehend seine Bedürfnisse und Neigungen gehen. Der Film ist ein waschechtes Gefühlskino, dass den Traum vom Kino lebt und transportiert. Hierzu muss man auch den Drehbuchautoren danken, die einen fantastischen Job gemacht haben und eine perfekte Adaption des Romans abgeliefert haben. Sie schaffen es sogar, die meiner Meinung nach, beste Liebesgeschichte der Filmgeschichte hinzulegen. Dies hat auch eine bestimmte Ursache: Die grandiosen Darsteller. Und gerade bei denen muss man Timothée Chalamet herausheben, der den jungen Elio spielt und eine Performance abliefert, die über jedem Maße steht. Elio ist schüchtern, aber gebildet. Gleichzeitig hat er aber ein hohes Maß an Selbstbewusstsein, dem er sich selbst nicht ganz bewusst ist. Im Haftet auch eine gewisse Romantik an. All dies bringt der erst 22 jährige perfekt auf den Punkt. Chalamet schafft dabei auch etwas, was seinen hochgelobten Kollegen des gleichen Alters misslingt, er geht an Grenzen heran, an die sich viele nicht heranwagen. Zum Einen kann er die Emotionen Elios so authentisch transportieren und in jeder Einstellung sieht man ihm förmlich an was in dem Jungen vorgeht. Die emotionalen Szenen spielt er so überzeugend. Gerade in der letzten Einstellung, die mehrere Minuten lang einfach nur das Gesicht von Timothée Chalamet zeigt wird deutlich wie viel Talent in dem Star liegt. Aber auch eine andere Sache schafft er, was ihn endgültig von Schauspielern wie Lawrence, Holland, Egerton oder Ridley abhebt. Er spielt die zwischenmenschliche Szenen, die auch in eine intim, sexuelle Handlung ausschlagen so authentisch und einfach ohne Angst. Dabei dreht er eben nicht nur mit einem älteren Darsteller, sondern eben auch mit den gleichen Geschlecht. Hier gilt einfach großer Respekt, den Chalamet überschreitet Grenzen, die man eben so nicht kennt, von Darstellern seines Alters. Ich hoffe dass man von dem "Interstellar" und "Lady Bird" Star noch sehr viel öfters etwas hören wird. Sein großartiger Konterpart ist Armie Hammer als Oliver, der ebenfalls dafür sorgt, dass hier eine authentische und echte Liebesgeschichte entsteht. Hammer spielt so gut wie nie und verkörpert mit seiner Rolle, das genaue Gegenteil von Elio. Dabei haftet auch ihm etwas zärtliches an und seine selbstbewusste Art fesselt das Publikum. Immer etwas Untergehen tut dabei der großartige Michael Stuhlbarg (A Serious Man, Shape Of Water, Arrival"), der Elios Vater spielt und eine so liebevolle, und warmherzige Figur spielt, die man sofort ins Herz schließt. So mal ihm einer der besten Monologe gehört, die es je gab und der einfach zu tränen rührt. Diese Szene gehört zu den stärksten des ganzen Films.
    Kurz: "Call Me By Your Name" ist ein absolut authentisches und warmherziges Meisterwerk, das den Fokus nicht auf die gleichgeschlechtliche Liebe legt, sondern auf die Liebe im ganzen und dabei ein berührendes Gesamtwerk abliefert, dass durch ein perfektes Handwerk, wie auch Drehbuch überzeugt. Dennoch steht der Film auch für ein hohes Maß an Toleranz, dass sich dem Grundthema des Erwachsenwerdens, sowie der Selbstfindung, unterordnet. Dabei sind es die herausragenden Leistungen der Darsteller, die den Film tragen und eine überragende Chemie transportieren. Gerade Timothée Chalamet sticht heraus und geht an schauspielerische Grenzen, an die sich kaum jemand in seinem Alter herantrauen. Ein echtes Meisterwerk.
    Kino:
    Anonymer User
    3,5
    Veröffentlicht am 4. März 2018
    Ruhiger Film, welcher weitgehend auf äußere Handlungen verzichtet, um die langsame Annäherung der Protagonisten zu verfolgen. Insbesondere ist dem Film zu Gute zu halten, dass er seine Szenen nicht nur als Zuspitzung des Flirts zwischen den beiden Hauptfiguren begreift, sondern sich tatsächlich Zeit nimmt, die Charaktere mit ihren Eigenheiten zu verstehen. Leider kann der Film aber nicht darauf verzichten, diesen romantischen Konflikt mit allerlei bürgerlichen Klischees zu überhäufen, sodass Call Me By Your Name durch seine allzu sanften impressionistischen Bilder, die nichtssagende Musik, die Masse an Fahrradausflügen, Gärten, alten Häusern, Marktplätzen und weiteren stereotypen Urlaubsbildern zum billigen Eskapismus verkommt. Ebenso forciert der Film etwas zu sehr seine Nebenhandlungen, wenn er etwa darauf besteht, dass der Protagonist nicht nur in den Neuankömmling verliebt ist, sondern nebenher auch noch einen weiteren Urlaubsflirt navigieren muss. Gleichermaßen unnötig wirkt der unvermittelte Vortrag des Vaters am Ende. All diese Szenen sind nicht an sich schlecht, sind aber fehl am Platz, und können mit den hervorragenden Szenen zwischen Timothee Chalamet und Armie Hammer nicht konkurrieren.
    Luke-Corvin H
    Luke-Corvin H

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    3,5
    Veröffentlicht am 18. März 2018
    Der 17 jährige Elio verbringt seine Sommerferien in Italien. Seine Familie lädt jedes Jahr ein Student ein und so kommt es das Elio den 25 jährigen Student Oliver kennenlernt.

    Luca Guadagnino hat sich darauf spezialisiert sich mit dem Thema “Begehren” auseinanderzusetzen. Und nachdem er bei seinem letzten Film “A Bigger Splash” eine ordentliche Arbeit geleistet hat habe ich mir sehr viel von dem Film erhofft. Ich weiß nicht ob ich zu Doof bin oder ob es wirklich an dem Regisseur liegt. Aber ich konnte nicht den Gefühlschaos erkennen was in Elio oder Oliver vorgegangen ist. Was ich eher gesehen habe ist eher Provokation von Elios aus. Ich habe wohl was gesucht in den Film was wahrscheinlich nicht existierte. Ich hatte teils Problem die versteckte  Bedeutung in dem Dialogen zu finden. Aber wenn man sich die spezielle Feinheiten des Film beiseite legt. Hat man am Ende ein typischen Liebesfilm in Arthaus-style. Jop und das kann einen langweilen. Aber ich will nicht immer das negative sehen und habe mich an die zwei Hauptdarsteller erfreut die den Film einen speziellen und wunderschöne Atmosphäre geschaffen haben.
    Bauch J
    Bauch J

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    3,5
    Veröffentlicht am 20. April 2018
    Ja auch ich habe diesen Film gesehen und ich finde ihn auch durchweg schön. Doch mir war der Film etwas zu märchenhaft. Der Film spielt ja in den achtzigern. Glaubt irgendjemand das 2 Männer in der italienischen Provinz in den achtzigern einfach so händchenhaltend durch die Gegend laufen konnten, ohne zumindest Aufmerksamkeit zu erzeugen? Es ist zwar toll, das der Vater so verständnisvoll ist, aber auch das gab es in den achtzigern höchst selten. Hier hätte ich mir mehr Realismus gewünscht und keine Schönfärberei. Trotzdem ist es ein schöner Film geworden, mit guten Darstellern. Aber mit mehr Realismus hätte ich dem Film 4,5 Punkte gegeben, so nur 3,5.
    Das Kulturblog
    Das Kulturblog

    21 Follower 107 Kritiken User folgen

    2,5
    Veröffentlicht am 14. Februar 2017
    Mit Timothée Chalamet (Elio) und Armie Hammer (Oliver) hat der Film in den Hauptrollen zwei vielversprechende Talente des US-Kinos zu bieten: der eine war nach einer Serienrolle in „Homeland“ als Sohn im Sci-Fi-Hit „Interstellar“ (Kritik) zu sehen, der andere fiel 2010 in „The Social Network“ in einer Doppelrolle als Gegenspieler von Mark Zuckerberg auf.

    Dass der Film aus meiner Sicht kein großer Wurf ist, liegt nicht an den beiden, sondern an den Schwächen des Drehbuchs, das Regisseur Guadagnino gemeinsam mit James Ivory und Walter Fasano geschrieben hat: Die Liebesgeschichte zwischen Elio und Oliver wird sehr konventionell erzählt. Die beiden lernen sich im Sommer 1983 in einer Villa in Norditalien kennen. Der 17jährige Elio langweilt sich auf dem großzügigen Anwesen seiner Eltern, Oliver ist 24 und soll Elios Vater, einem Archäologieprofessor, assistieren.

    spoiler: Die erste Annäherung ist frostig, die beiden kommen sich doch näher, landen im Bett, trennen sich nach kurzer sommerlicher Affäre und führen bei Schnee im Winter ein tränenreiches Abschiedstelefonat. Sehr kitschig ist auch das Gespräch auf der Couch zwischen dem unter Liebeskummer leidenden Sohn und seinem verdständnisvollen Vater (Michael Stuhlbarg).
    Kinobengel
    Kinobengel

    428 Follower 523 Kritiken User folgen

    5,0
    Veröffentlicht am 7. März 2018
    Luca Guadagnino hat nach dem Roman von André Aciman und dem Oscar-prämierten Drehbuch des 89-jährigen James Ivory „Call me by your Name“ geschaffen.

    Anfang der 1980er: Elio (Thimotée Chalamet) ist der 17-jährige Sohn eines Archäologie-Professors (Michael Stuhlbarg), spielt leidenschaftlich Klavier und spricht mehrere Sprachen. Die Ferien, verbunden mit archäologischen Arbeiten, verbringt die Familie in der Nähe des Gardasees. Als Oliver (Armie Hammer) aus den USA als Assistent für den Professor eintrifft, erregt er das Interesse von Elio, der bis dahin nur Augen für die Französin Marzia (Esther Garrel) hatte.

    Der italienische Regisseur erzählt die Liebesgeschichte zwischen zwei jungen Männern. Die Parallelen zu „Blau ist eine warme Farbe“ (2013 von Abdellatif Kechiche) sind unverkennbar, denn in den zwei Geschichten um die gleichgeschlechtliche Liebe trifft Reife auf Orientierung. Während Kechiche seinen Zuschauern drei Stunden Aufmerksamkeit für das starke Drama abverlangt, schafft es Gudagnino in 130 Minuten, seinem Werk eine subtilere und nuanciertere Note zu verleihen. Der entscheidende Vorteil liegt in dem Verhältnis zwischen Spielzeit und Erzählzeit: „Call me by your Name“ deckt lediglich sechs Wochen ab, „Blau ist eine warme Farbe“ dagegen mehrere Jahre. Doch auch diese Nützlichkeit muss mit kreativer Filmemacherkunst gefüllt werden, wenn Vollkommenheit entstehen soll. Guadagnino hat hier brillante Arbeit geleistet, indem er den Charakteren Natürlichkeit verliehen und den Plot insbesondere im vorderen Teil nicht überladen hat. So sieht das Publikum einen 17-Jährigen, der trotz seines Intellekts nachvollziehbar kein Erwachsener ist, und eben den erfahrenen, größeren, älteren Oliver aus Übersee. Allmählich nähern sich die beiden im Rahmen ihrer so sehr unterschiedlichen Möglichkeiten an, die durch die Gegebenheiten der 1980er mitbestimmt sind. Das Ergebnis ist außerordentlich gefühlvolles und dennoch unprätentiöses Kino, somit das genaue Gegenteil einer konventionellen Liebesschnulze, die mit einem hastig anschwellenden Dramaturgiebogen und gefühlten 20 Wendungen die Leinwand zu zerstören versucht.

    Die Musik und die Bilder in der mediterranen Umgebung sorgen mit Zurückhaltung für Sinnlichkeit und Atmosphäre, eine meisterliche Anleitung der Akteure darf sich Gudagnino auf sein Konto schreiben. Die Schauspieler gehen in ihren Rollen auf. Thimotée Chalamet strahlt eine bewundernswerte Jugend aus und Michael Stuhlbarg besticht durch Wandelbarkeit.

    „Call me by your Name“ ist Beziehungskino aus einem Guss. Perfekt.
    dannemie
    dannemie

    12 Follower 15 Kritiken User folgen

    5,0
    Veröffentlicht am 30. März 2018
    Wunderschön, bewegend, mit grandiosen Darstellern und einer tollen Aussage! Von Anfang bis Ende voller Emotionen, Humor und Gefühlen. Dabei aber auch nicht plump oder aufgesetzt. Für mich ein Geheimtipp 2018.
    Andreas S.
    Andreas S.

    7 Follower 167 Kritiken User folgen

    5,0
    Veröffentlicht am 17. Januar 2019
    Eigentlich gar nicht mein Thema, Menschen in der Pubertät dabei zu beobachten, wie sie ihre Sexualität, einen ersten Hauch sinnlicher Liebe und sich selbst entdecken. Habe den Film trotzdem mal geschaut und muss sagen, ich bin froh, dass ich es getan habe. Eine spannende, mitreißende Reise in Gefilde, in denen zumindest ich mich nie bewegt habe. Ein Ode an die Freizügigkeit und ein Appell an uns alle, unser Leben nicht zu vergeuden, sondern den Mut und die Courage aufzubringen, zu lernen, wer wir wirklich sind und was uns umtreibt, auch wenn es schon auch wehtun kann. Wenn man sich auf diesen herrlich entschleunigten Film einlässt, dann wird man beschwingt und froh sein, sich etwas Zeit genommen zu haben. Ich war es jedenfalls. Romantik und Lebensfreude pur. Der Dialog zwischen Vater und Sohn zum Ende hin sagt alles über das Gesehene aus und rührt zutiefst, wohl weil unweigerlich der Wunsch aufkeimt, ein solcher Vater oder ein solches Kind gewesen zu sein und schmerzlich an eigene verpasste Möglichkeiten erinnert. Toller Film.
    BrodiesFilmkritiken
    BrodiesFilmkritiken

    10.117 Follower 4.929 Kritiken User folgen

    4,0
    Veröffentlicht am 24. August 2018
    Urlaub im Film, zumindest von der Atmosphäre her: der Film spielt im Sommer des Jahres 1983 auf einem Anwesen auf dem eine Familie mehrere Wochen verbringt und diese sommerliche Atmosphäre atmet der Film in jeder Szene, vor allem durch das dauerhafte Zirpen der Grillen im Hintergrund. In dieser Umgebung wird dezent die Geschichte einer traurigen Liebesbeziehung  geschildert – eine die nicht sein kann und nicht sein darf, dabei mit allen Höhen und Tiefen geschildert wird und plausibel und ehrlich endet. Hoch anzurechnen ist daß es dabei eigentlich egal ist dass es eine homosexuelle Bezeihung ist – natürlich wird das so hervorgekehrt, aber ich sehe es als nicht so wichtig,. Zwei  kreisen umeinander, möchten zusammen sein, können es aber nicht und dürfen es auf eine gewisse Weise auch nicht.  In diesen Stimmungen schwelgt der Film und es passiert im Grunde nicht wahnsinnig viel – aber eben der geschilderte Alltag der Figuren reicht auch schon.
     
    Fazit: Sensibel geschilderte Liebesgeschichte mit bitteren und süßen Momenten in hitziger Urlaubsatmosphäre!
    Sebastian Schlicht7
    Sebastian Schlicht7

    3 Follower 128 Kritiken User folgen

    5,0
    Veröffentlicht am 27. Januar 2024
    Eine bildstarke und ehrliche Liebesgeschichte!

    Luca Guadagnino hat mich 2018 schon mit seinem Remake zu „Suspiria“ umgehauen, doch „Call Me by Your Name“ war einer dieser Filme, die mich von Anfang an gereizt haben, auch ohne, dass ich den Regisseur kannte. Nun endlich konnte ich das Werk von 2017 sehen und bin (fast schon unerwartet) hin und weg. Selten sieht man einen Film, der eine Geschichte erzählt, die völlig ohne Klischees und Kitsch daherkommt, besonders wenn es um eine Liebesgeschichte geht.

    „Call Me by Your Name“ spielt im Jahre 1983: In einer norditalienischen Gegend verliebt sich der junge Elio und den reifen und erwachsenen Amerikaner Oliver, der bei Elios Familie für einige Wochen aufgenommen wird und dort mit Elios Vater an archäologischen Ausgrabungen arbeitet.

    Der Film basiert auf dem gleichnamigen Roman (2007) von André Aciman und ist ohne Zweifel ein stilles, aber kraftvolles Kunstwerk in meinen Augen. Ein Film, der sich in keinster Weise damit rühmt, dass er eine Liebe zweier homosexueller Männer darstellt. Es geht einfach um eine Liebesgeschichte zweier Menschen und diese wird mit viel Ehrlichkeit, aber auch Schönheit erzählt. „Call Me by Your Name“ erschafft eine warme, beruhigende Atmosphäre inmitten des wunderschön, sonnigen Italiens und inmitten dieser friedlichen Welt entsteht etwas Beeindruckendes.

    Ähnlich wie „Manchester by the Sea“ überzeugt dieser Film hier durch eine Ehrlichkeit, die man nur selten in Filmen findet. Der junge Elio zum Beispiel ist noch voll in seiner jugendlichen Findungsphase. Er weiß oftmals nicht wohin mit seinem Körper, was Guadagnino auch immer wieder zeigt. Die Kamera hält kleine, intime Momente fest, die anfangs vielleicht überflüssig wirken, aber in meinen Augen erzählen sie viel über Elio und seine Mitmenschen. Auch das Thema der Sexualität fängt der Film unfassbar schön, aber auch realistisch ein. Und das Beste: Es gibt keine unnötigen Dramen, die das Ganze zerstören, kein plötzlicher Zwischenfall oder irgendeine Lüge, die am Ende alles ruiniert. „Call Me by Your Name“ ist eine Geschichte aus dem Leben ohne Hollywood-Zuckerzusatz.

    Getragen wird der Film neben dem tollen Drehbuch und der starken Regie von zwei grandiosen Hauptdarstellern: Timothée Chalamet und Armie Hammer. Chalamet ist in meinen Augen auf dem besten Weg ein grandioser Charakterdarsteller zu werden und zeigt mit seinen jungen Jahren unfassbar viel Talent! Er ist das ungestüme Herz des Films und lässt den Film leben. Armie Hammer hingegen ist der erwachsene Kontrast und überzeugt mit einer ebenso gefühlvollen Darstellung. Find ich klasse ihn in so einer Rolle zu sehen, nachdem ich ihn nur aus dem schwachen „Lone Ranger“ kannte.

    Erwähnung sollten aber auch die Nebendarsteller finden. Michael Stuhlbarg und Amira Casar etwa sind wunderbare Eltern, und zwar auch im wörtlichen Sinne.

    Der Film glänzt mit einer bildstarken Kameraarbeit von Sayombhu Mukdeeprom. Der Film wurde unter anderem auch in Italien gedreht und die sonnige Schönheit des Landes mit seinem blauen Wasser und den saftigen, grünen Wiesen wird bildschön eingefangen. Dazu schwebt ein interessanter Soundtrack von Sufjan Stevens über allem, der mit viel Bezug zur Story eingesetzt wird, was ich wirklich toll fand.

    Fazit: „Call Me by Your Name“ ist ohne Zweifel einer der besten Filme 2017 in meinen Augen. Einer der ehrlichsten Liebesfilme der letzten Jahre, der vor allem jungen Menschen (nicht nur Männern!) viel über das Erwachsenwerden beibringen könnte. Absolut empfehlenswert!
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