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    Attack Of The Killer Donuts
    Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
    3,0
    solide
    Attack Of The Killer Donuts
    Von Asokan Nirmalarajah

    Mit „Angriff der Killertomaten“ brachte Regisseur John De Bello 1978 eine Low-Budget-Parodie der amerikanischen B-Horror- und Sci-Fi-Filme der 1950er Jahre in die Kinos. Der betont trashige Gemüse-Horror mit dem einprägsam albernen Titel führte zunächst viele Listen der schlechtesten Filme aller Zeiten an, bis ihn B-Movie-Fans schließlich zum Kultfilm erklärten. Die Popularität des Titels zog sogar drei Fortsetzungen nach sich („Die Rückkehr der Killertomaten“ von 1988; „Die Killertomaten schlagen zurück“ von 1990, und „Killer Tomatoes Eat France!“ von 1991). Im ersten Sequel war zudem ein damals noch unbekannter George Clooney zu sehen. Neben der Umsetzung seines Franchises als Zeichentricksendung („Killertomaten“ lief von 1990 bis 1991 im Kinderprogramm) versuchte De Bello seit den 1990ern zudem vergeblich, die Killertomaten-Saga auch im Kino fortzuführen. Stattdessen huldigt Visual-Effects-Experte und B-Movie-Regisseur Scott Wheeler („Transmorphers 3“) den Killertomaten nun zumindest mit einem geistigen Sequel: „Attack Of The Killer Donuts“ ist eine ähnlich alberne und drollige Low-Budget-Produktion mit genug entwaffnendem Charme und amüsanten Einfällen gut zu unterhalten.

    Johnny (Justin Ray) führt eigentlich ein entspanntes Dasein. Er wohnt noch bei seiner Mutter Emma (Kassandra Voyagis), er hat die blonde Highschool-Schönheit Veronica (Lauren Compton) zur Freundin und er arbeitet mit seiner besten Freundin Michelle (Kayla Compton) in einem Donut-Schuppen, der immer nur von derselben Handvoll Kunden aufgesucht wird. Seine geruhsame heile Welt bricht allerdings in sich zusammen, als eine von seinem einsiedlerischen Erfinderonkel Luther (Michael Swan) entwickelte Tinktur durch eine Reihe von Zwischenfällen in der Donut-Fritteuse landet. Die gefährliche (natürlich giftgrüne) Mischung bringt es mit sich, dass Kunden, die einen Donut verspeisen, anschließend zu tödlichen Flatulenzen neigen, während andere Donuts direkt selbst zu bezahnten Menschenfressern mutieren. Johnny sieht sich gezwungen, sein geballtes Donut-Wissen gegen die schnell überhandnehmende Teigwaren-Plage aufzufahren…

    In der ersten Stunde macht „Attack Of The Killer Donuts“ vieles richtig, selbst wenn er mit seiner sparsamen Produktion, die billigen Kulissen und der hölzerne Dialogarbeit der Darsteller manchmal wie eine Porno-Parodie anmutet. Aber der Cast, der zur Hälfte aus den üblichen Modelgesichtern und zur anderen aus schrägen Exoten besteht, beweist eine ansteckende Spielfreude und eine gesunde Portion Selbstironie, die gut zum albernen Sujet des Films passt. Überhaupt wirkt der Film zu Beginn wie eine recht gelungene Kombination aus den 80er-Jahre-High-School-Romanzen von John Hughes („Pretty In Pink“, „Sixteen Candles“) und dem neckischen Creature Horror von Joe Dante („Gremlins“). Die Dreiecks-Liebesgeschichte um einen trotteligen Helden (Johnny), der einer blonden oberflächlichen Schönheit (Veronica) hinterherläuft, die ihn nur ausnutzt, wo er doch die besten Chancen bei seiner ihn anhimmelnden brünetten Freundin (Michelle) hätte, kennt man aus zahlreichen Highschool-Romanzen. Und das monströs mutierte Fastfood steht in einer Tradition mit Creature-Horror-Vorbildern von H.R. Gigers Aliens bis hin zu James Gunns pfiffiger außerirdischer Plage in „Slither“ (2006). „Attack Of The Killer Donuts“ erfindet das Genre in keiner Sekunde neu, kombiniert seine Vorbilder aber auf unterhaltsame Weise.

    Erst im letzten Drittel gehen der Horrorkomödie merklich die Ideen aus und das zuvor so schwungvolle Tempo lässt spürbar nach. Im ersten Drittel reiht sich noch ein spleeniger Einfall an den nächsten: 80er Jahre-Star C. Thomas Howell als pupsender, tanzender Streifenpolizist; ein Bio-Bauer, der einen gesunden Donut auf den Markt bringen will; ein übergewichtiges Diätopfer, das am Cheatday einen Balztanz um die Donut-Packung veranstaltet, bis sie von ihr zerfleischt wird; das Schattendasein von Johnnys Mutter als MILF und Verführerin minderjähriger Knaben. Aber dieser betont absurde Einfallsreichtum weicht schließlich dem verzweifelten Versuch, die Situation in einem actionlastigen Finale kulminieren zu lassen. Aber das gibt das geringe Budget leider nicht her – nicht einmal dann, wenn man sich mit billigsten Trash-Effekten zufriedengibt.

    Fazit: „Attack Of The Killer Donuts“ ist eine überraschend nahrhafte Mahlzeit für Trashfans! Wer Lust auf eine unterhaltsame Low-Budget-Parodie auf B-Movies mit Charme und Einfallsreichtum hat, der ist hier zumindest in der ersten Stunde wirklich gut bedient.

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