Das Partyspiel „Reise nach Jerusalem“ wird fast überall auf der Welt gespielt. In den Niederlanden wird es „Stuhltanz“ genannt, in Rumänien „Vöglein, such dein Nest“ und in weiten Teilen der englischsprachigen Welt ist es als „Musikalische Stühle“ bekannt. Dieser Begriff hat sich in manchen Ländern zudem als geflügeltes Wort durchgesetzt, um ironisch zu kommentieren, wenn Leute sinnlos von einer Station zur nächsten weitergereicht werden. Etwa, wenn Manager innerhalb einer Firma ihre Fantasietitel und Positionen tauschen, um Bewegung innerhalb des Unternehmens zu suggerieren. Oder aber, wenn in einer instabilen Regierung Politikerposten ständig umbesetzt werden. Die seit 2005 in Berlin lebende, ursprünglich aus Italien stammende Regisseurin und Autorin Lucia Chiarla („Bye Bye Berlusconi!“) dagegen nutzt in „Reise nach Jerusalem“ das Stuhl-Spiel als Metapher für die Arbeitssuche: Es gibt...
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