Als der 1941 geborene Schweizer Markus Imhoof noch ein kleiner Junge war, nahmen seine Eltern ein Flüchtlingskind bei sich auf. Eigentlich hatte er sich ja einen großen Bruder gewünscht, aber am Bahnhof wurden vom Roten Kreuz schon Listen angefertigt, damit die Verteilung nicht wie im Tierheim abläuft, und so kam das italienische Flüchtlingsmädchen Giovanna in die Familie. Es ist diese ganz persönliche Geschichte, die den 76-jährigen „More Than Honey“-Regisseur dazu bewegt hat, mit „Eldorado“ einen Dokumentarfilm zu drehen, in dem er die Erfahrungen heutiger Flüchtlinge mit seinen eigenen Erinnerungen an Giovanna zusammenbringt. Das klingt vielversprechend, aber das Ergebnis ist zumindest in der ersten halben Stunde ziemlich ernüchternd. Wenn Imhoof zu Beginn auf einem Marineschiff mitfährt, das vor der lybischen Küste bis zu 1.800 Bootsflüchtlinge an Bord nimmt und nach Italien bringt,...
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