Mein Konto
    Über die Unendlichkeit
    Durchschnitts-Wertung
    3,0
    8 Wertungen
    Deine Meinung zu Über die Unendlichkeit ?

    3 User-Kritiken

    5
    0 Kritik
    4
    0 Kritik
    3
    1 Kritik
    2
    1 Kritik
    1
    1 Kritik
    0
    0 Kritik
    Sortieren nach:
    Die hilfreichsten Kritiken Neueste Kritiken User mit den meisten Kritiken User mit den meisten Followern
    FILMGENUSS
    FILMGENUSS

    554 Follower 942 Kritiken User folgen

    3,5
    Veröffentlicht am 13. September 2020
    WO DER MENSCH NICHT WEITER WEISS
    von Michael Grünwald / filmgenuss.com

    Wer einmal schon einen Film vom Schweden Roy Andersson gesehen hat, wird wissen, was auf ihn zukommt. Alle anderen hingegen werden feststellen – zum eigenen Leidwesen oder in staunender Verzückung – dass Filmemachen auch komplett anders funktionieren kann. Über die Unendlichkeit lässt sich mit nichts vergleichen, was außerhalb des Roy Andersson-Universum sonst noch im Kino oder Stream läuft. Roy Andersson muss man mögen, andererseits aber auch nicht zwingend ablehnen. Einlassen muss man sich drauf, sonst wird das nichts. Denn einen roten Faden hat das Ganze nur sekundär.

    Dabei hat Andersson in seinen Filmen immer nur eins zum Thema: die Irrfahrten einer ratlosen Menschheit durch den Alltag. Die verlorenen, ausgezehrten, blassen Gestalten in ebenso blassen Kleidern, eingebettet in einer grauen, bis in alle Ferne detailverliebten Umgebung, hadern mit dem Glauben, mit der Liebe, mit rosigen Aussichten auf die Zukunft. Andersson gibt sie aber nicht auf. Er lässt sie zu Miniaturen werden, zu kleinen Häufleins der Gattung Homo sapiens, die er in Pop-Up-Bilder bettet, die wie Guckkastenbühnen statisch verharren und alle Auftritte ins Bild stolpern lassen. Doch nicht nur das – manchmal sind sie auch längt da, sind genauso statisch wie das akkurat arrangierte Bild und sind Teil des Interieurs oder der Straßenszene. Anderssons Film Songs from the Second Floor ist ein Meisterwerk – später war der Alltagsphilosph nie mehr so radikal. Im Gegenteil. Seine Filme werden immer kleiner, nüchterner, verlieren ihre eigentliche Pointe. Manchmal mag das ein unglücklicher Schachzug sein. Dann verweilt man als Zuseher vor tristen Gemälden, in denen sich ganz plötzlich ganz wenige Komponenten in Bewegung setzen. Eine Stimme aus dem Off, die eines Mädchens, sagt, was sie sieht. So, als wäre sie ein Engel, eine Entität über dem Geschehen. Dadurch wird die Verzweiflung des Einzelnen noch kleiner, und das angesichts völlig banaler Situationen, die uns selbst immer wieder schon passiert sind. Am Bahnhof nicht abgeholt zu werden, weinend im Bus zu sitzen. Am Grab eines geliebten Menschen stehend. Zwischendurch dann ganz andere Probleme: der Ehrenmord an die eigene Tochter, Hitlers letzte Momente im Bunker, eine Karawane Kriegsgefangener durch die Ödnis Sibiriens. Was genau, so fragt Andersson, ist des Menschen Problem? Und ist er in der Lage, sich und sein Leben entsprechend zu differenzieren? Sein Glück in Relation zu setzen zu dem, was sonst noch passiert auf diesem Planeten?

    Ein Priester, der seinen Glauben verloren hat, der geistert immer wieder mal durch die scheinbar wahllos arrangierten, oft nur minutenlangen Szenen. Hinter jeder steckt ein enormer inszenatorischer Aufwand. Es ist eine Kunst, Schauspiel und Film dermaßen formelhaft wiederzugeben, wie eine Spieluhr, deren Szenen immer wieder ablaufen, bis der volle Tag vorüber ist und die Vögel weiterziehen. Über die Unendlichkeit ist zwar längst nicht so stark und akzentuiert wie Anderssons Vorgänger, es bleibt aber immer noch genug Restgedanke über, um einen Prolog zu seinem bisherigen Schaffen zu kollektivieren, der ähnliches zu sagen hat wie alles Bisherige. Ein Bewegtbilderbuch auf großer Leinwand, karg und gleichzeitig opulent – jedenfalls eines: die absolute Kehrseite des Mainstreams.
    __________________________________________
    Mehr Reviews und Analysen gibt´s auf filmgenuss.com!
    beco
    beco

    56 Follower 328 Kritiken User folgen

    2,5
    Veröffentlicht am 23. September 2020
    Was für ein eigenartiges, filmisches Etwas.
    Kein Film im eigentlichen Sinn, auch kein richtiger Episodenfilm, obwohl man viele Episoden geboten bekommt, eher bewegte Stillleben, zum Leben erweckte Photos, die Menschen in absurden, depressiven und verstörenden Szenen zeigen.
    Der Mensch in ein depressives Dasein geworfen, in dem nur die eine Episode mit jungen Menschen Lebensfreude möglich erscheinen lässt.
    Ratlos verlasse ich das Kino und bin gespannt, ob und wie dieses filmische Etwas auf mich im Nachhinein wirken wird.
    Zwiespältig, rätselhaft
    Kino:
    Anonymer User
    1,0
    Veröffentlicht am 13. Oktober 2020
    Schade um die Zeit, die das Schauen dieses Filmes mich gekostet hat. Völlig sinnlose Aneinanderreihungen, völlig hässliche Darsteller und Kulissen, keine Handlung und das soll Filmpreise erhalten haben? Wofür?
    Möchtest Du weitere Kritiken ansehen?
    Back to Top