Wie der britische Filmemacher Ken Loach kämpft auch der französische Regisseur und Drehbuchautor Robert Guédiguian mit seinen Filmen unnachgiebig für eine sozialere, gerechtere Welt. Aber wo Loach sich regelmäßig ein konkretes Problem herauspickt, zuletzt etwa das britische Sozialsystem in „Ich, Daniel Blake“ oder die prekäre Lage von selbstständigen Paketauslieferern in „Sorry We Missed You“, wirft Guédiguian speziell in seinem neuen Film „Gloria Mundi“ ein sehr viel weiteres Netz: Anhand der Mitglieder einer Familie der Arbeiterklasse in Marseilles erforscht er, wie sehr das Geld beziehungsweise die Abwesenheit davon wirklich alle Aspekte des Lebens (mit-)bestimmen kann. Das Finanzielle spielt quasi in jeder Szene in der einen oder anderen Form eine Rolle – und es ist allein Guédiguians erzählerischer Meisterschaft zu verdanken, dass „Gloria Mundi“ trotzdem nie didaktisch wirkt, sonder...
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