Holocaust, Sterbehilfe, Familiendrama, Generationenkonflikt, Stadtportrait - und das alles in nur 79 Minuten! Was sich Regisseur Anatol Schuster in seinem zweiten Spielfilm nach seinem Debüt „Luft“ vorgenommen hat, grenzt in der Theorie fast schon an Größenwahn. Noch dazu hat Schuster „Frau Stern“ ganz ohne Fördermittel und mit jeder Menge Improvisation gedreht. Herausgekommen ist ein faszinierendes Indie-Projekt, bei dem es fast an ein Wunder grenzt, wie gefühlvoll all die genannten Themen zu einer ebenso melancholischen wie lebensfrohen Charakterstudie verdichtet werden. „Ich will sterben!“, sagt die titelgebende Frau Stern (Ahuva Sommerfeld) zu Beginn des Films. Wenig später begleiten wir die 90-Jährige durch ihre Heimat in Berlin Neukölln, wo sie sich eine Waffe besorgen möchte, um ihr Leben zu beenden. Während im Kinojahr 2019 vornehmlich ältere Herren wie Robert Redford („Ein Gaun...
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