Frage: Was kommt dabei raus, wenn sich ein deutscher Regisseur und Drehbuchautor, zudem noch aus Berlin, die Schreckgespenster Gentrifizierung und Entmietung vorknöpft? Wer jetzt auf „rührseliges Betroffenheitskino mit steil gerecktem Zeigefinger“ tippt, ist entschuldigt, die Vermutung ist ja auch nur allzu naheliegend. Doch wundersamerweise ist bei „Der letzte Mieter“ das exakte Gegenteil der Fall: Gregor Erler beweist mit seinem ersten Kinofilm eindrucksvoll, dass Sozialkritik nicht unbedingt zur faden Lehrstunde verkommen muss, sondern durchaus in einen packenden, druckvollen, erstaunlich kompromisslosen Thriller eingewoben werden kann, der eineinhalb Stunden prächtig unterhält, einen aber auch mit einem - völlig gerechtfertigten - Schlag in die Magengrube aus dem Kinosaal entlässt. In einer schicken Berliner Wohngegend soll das letzte unsanierte Haus geräumt werden – die alten Miete...
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