Zwar haben die Zäune hier nicht ganz so grellweiße Latten und abgeschnittene Ohren finden sich auch keine im ohnehin viel zu grünen Gras. Aber angesichts der Vorstadthölle, die die italienischen Regie-Brüder Damiano und Fabio D'Innocenzo („Boys Cry“) in ihrem satirischen Drama „Bad Tales“ evozieren, fühlt man sich dennoch unweigerlich an die offensichtlichen Vorbilder von David Lynch, Sam Mendes oder Ulrich Seidl erinnert. Aber diese Vorbilder bleiben unerreicht, dafür verläuft die entlarvende Erzählung trotz gewisser postmoderner Sperenzchen (der Film wird von einem nie genau zuordbaren Erzähler als elegische, von zwei Selbstmorden und einem ertränkten Baby gerahmte Rückblende inszeniert) dann doch in zu schlichten, harmlosen und bekannten Bahnen. Im Zentrum der vielstimmigen Erzählung steht die Familie Placido, bestehend aus Vater Bruno (Elio Germano), Mutter Dalila (Barbara Chichiare...
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