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    Beau Is Afraid
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    Cursha
    Cursha

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    3,5
    Veröffentlicht am 16. September 2023
    "Beau Is Afraid" wird der für mich wohl größte "?" Film des Jahres bleiben. Fand ich gut was ich da gesehen habe? Oder fand ich es doch schlecht? Obwohl ich die letzten Tage mehrfach über diesen Film nachgedacht habe finde ich keine genaue Antwort, den der neue Streifen von "Hereditary" und "Midsommar" Regisseur Ari Aster ist wirklich ein ganz eigener Fall und entzieht sich jeder Konvention. Darstellerisch brauch ich nicht zu meckern, Joaquin Phoenix macht das großartig und der Film sieht auch toll aus, aber er ist vollgestopft mit Ideen, von denen man manche am Ende hätte streichen können. Der Film ist mit 3 Stunden einfach zu lang und rechtfertig nicht die Handlung. Gerade im Mittelteil im Wald, hätte man ordentlich kürzen können und auch der extreme Fokus am Ende auf die Mutter hätte man anders lösen können, da hier der Kern der Geschichte, nämlich Depression und Angststörungen etwas unbefriedigend aufgelöst werden. Dass Aster solch mentale Themen gut verpacken kann hat er in seinen Vorgängern schon bewiesen und auch hier schimmert es, gerade in der ersten, sehr anarchischen ersten Hälfte, immer wieder durch. Letztlich steckt einfach zu viel in dem Film drin und ist eben vollgestopft mit solchen grotesken Ideen (ein riesiger Penis, samt Gesicht und riesige Hoden daneben, war dann später der absolute Höhepunkt der Seltsamheit), aber es hätte nicht alles gebraucht um einen guten Film daraus zu machen. Letztlich muss dieser Film jeder selbst erleben um sich ein Urteil zu fällen. Ich selbst finde es tatsächlich so schwer, wie bei kaum einem anderen Film.
    FILMGENUSS
    FILMGENUSS

    565 Follower 942 Kritiken User folgen

    2,0
    Veröffentlicht am 27. November 2023
    DIE FURCHT VOR DER ÜBER-MUTTER

    Ich fühl‘ mich gut, ich fühl mich toll, ich fühl mich wundervoll. Wer sich noch erinnern kann: Mit diesem Mantra hat sich Bill Murray allmorgendlich auf den kommenden Tag vorbereitet – so gesehen in der genialen Komödie Was ist mit Bob. Er gab dort einen von Angstzuständen zerfressenen Neurotiker, der sich letzten Endes an seinen Therapeuten hängt, obwohl sich dieser im Urlaub wähnt. Diese verzagte Schreckhaftigkeit, verbunden mit selbstironischem Humor, taugt zur komödiantischen Sternstunde, jedoch ohne fehlenden Respekt vor Leuten, die mit Angststörungen tatsächlich zu tun haben. Und nun, einige Zeit später, fürchtet sich Joaquin Phoenix wie nicht blöd. Als Beau, einem Mann mittleren Alters, hat er schon unzählige Sitzungen bei seinem Therapeuten absolviert, um sich danach wieder nach Hause zu kämpfen, denn auf offener Straße unterwegs zu sein, ist in der Welt von Beau mit einer Art Selbstmord gleichzusetzen. Komprimiert auf einen einzigen Straßenzug, finden wir uns in Hieronymus Boschs Weltgericht wieder, nur heruntergebrochen auf den grindigen Schrecken urbaner Endzeit zwischen Messerstecherei, Raubüberfällen und halbverwesenden Leichen, die mitten auf der Straße liegen. Ari Aster, Macher von unangenehmen Horrorknüllern wie Hereditary oder Midsommar, lässt diesen Beau in subjektiver Panik auf eine verzerrte Welt blicken. Alles scheint hier im Argen zu sein – und noch schlimmer. Visionen vom Worst Case werden zur Realität – daheim angekommen, muss sich das Häufchen Elend noch mit einer eigentümlichen, schlaflosen Nacht herumschlagen, bevor es am nächsten Tag per Flieger zur heißgeliebten Mama gehen soll. Wie zu erwarten, geht auch das schief – Koffer und Schlüssel werden gestohlen, und Wasser für die Tabletten ist auch keines da. Der eine Haken folgt dem anderen, und Beau verliert, dem heiligen Hiob gleich, nahezu alles, was er hat.

    Das Pech jagt den von einer Vielzahl an Ängsten Gepeinigten von einer Prüfung zur nächsten. Davor davonzulaufen, scheint nichts zu bringen. Tod, Verderben und Wahnsinn begleiten ihn. Killer stechen auf ihn ein, psychisch kranke Kriegsversehrte werfen drohende Blicke. Die Mutter stirbt, erschlagen von einem Kronleuchter. Nun muss Beau so schnell wie möglich zum Begräbnis, der Druck von außen steigt. Und der Druck ganz woanders ebenso, trägt doch Beau ein Trauma mit sich herum, das mit dem Tod seines Vaters zusammenhängt, starb der doch just im Moment seiner Zeugung.

    Gut, angesichts dieses Dilemmas sollte man mal ordentlich durchschnaufen. Geht aber nicht. Die Odyssee von Joaquin Phoenix, bestehend aus Albträumen, irren Zeitgenossen und Instant-Paranoia in Brauseform, setzt sich selbst unter Druck, ohne irgendwo Luft abzulassen. Ari Aster buttert alles in seine epischen drei Stunden hinein, dem er nur habhaft werden kann. Darunter die Freud’sche Psychoanalyse, Schuldgefühle und einen satten Mutterkomplex. Alles, was da so in den Niederungen des Unterbewusstseins eines Menschen kreucht und fleucht, formt sich zu dem Schreckensbildnis einer Übermutter zusammen, unter deren Stöckelschuhen sich die im Seidenpyjama herumgeisternde, stets entsetzte männliche Jungfrau winden wird. Beau Is Afraid ist ein aus dem Ruder laufendes und zutiefst unentspanntes Unikum an Film, ein in die Länge gewalzter, durch und durch unbequemer Psychohorror ohne rettende Ufer, ohne Zuversicht und ohne Humor – auch wenn Phoenix seine Rolle so anlegt, als würde er sich von einer aussichtslosen Lage nur nächsten kaspern. In Wahrheit tut er das nicht, seine Rolle hat keinen Anfang und kein Ende – weder entwickelt sich dieser Charakter des Beau in irgendeiner Weise weiter, noch schenkt ihm Aster jene Form von Erkenntnis, die jenen, die sich mit ihrer Angst auseinandersetzen, zwangsläufig widerfahren muss.

    Zugegeben, diese satten drei Stunden sind nie langweilig. Das unberechenbar Bizarre macht neugierig, erschöpft aber gleichermaßen. Letztlich bleibt alles eine undefinierbare, erzählerische Pustel, konfus und ungeordnet, surreal und beliebig: Der Flickenteppich einer kruden Selbstfindung ohne Ziel, aufgrund der Menge an Ideen erschreckend dumpf und lähmend wie ein langsam steigendes Fieber. Der Kopf glüht, die Glieder schmerzen. Ein Zustand, den niemand will.
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    CineMoenti
    CineMoenti

    12 Follower 191 Kritiken User folgen

    4,5
    Veröffentlicht am 6. Mai 2023
    BEAU IS AFRAID ist ein Ausnahmefilm, der sich keiner Kategorie beugt. Ihn zu erzählen, macht kaum Sinn; seine Deutung bietet dutzende Möglichkeiten. Mir schien er wie ein (Alp)Traum, wie eine Vorhölle, aus der es kein Entrinnen gibt. Diesen Film zu sehen, setzt Ausdauer und Leidensfähigkeit voraus und den Mut, in dunkle Abgründe zu schauen, die sich teils als fröhlich-bunte Bühnenwelten tarnen. Es ist wahrscheinlich, dass der Film ob seiner Radikalität die Geister scheidet wie kaum ein anderer.

    Ich halte diese Arbeit allerdings für eine wohl kalkulierte, bemerkenswert innovative und niederschmetternde Abhandlung über's Mensch-Sein - in Form einer tour de force. Und was kümmert es einen Meilenstein schon, was seine Betrachter von ihm halten?

    www.cinemoenti.blogspot.com
    Sebastian Schlicht7
    Sebastian Schlicht7

    4 Follower 137 Kritiken User folgen

    3,0
    Veröffentlicht am 25. Februar 2024
    Ein zu langer Fiebertraum mit tollen Darstellern und starker Optik!

    Kaum ein Regisseur sorgt für so viel Aufsehen, wie Ari Aster. Seit „Hereditary“ und „Midsommar“ ist Aster ein großer Name in der Filmwelt geworden und das auch zurecht. Auch wenn ich seine Filme extremst unangenehm finde (auf eine gute Art), so sind sie doch großartig gemacht und bieten eine besondere Erfahrung. 2023 kam nun Asters dritter und neuster Film: „Beau is Afraid“. Das Projekt war das teuerste unter der Produktion von Studio A24 und wartete mit Joaquin Phoenix als Hauptdarsteller auf. Und die Idee klang fantastisch: Ein surreales Werk über Paranoia mit Horror und Comedy unter der Regie von Ari Aster? Perfekt! Denn ich wollte nach „Midsommar“ unbedingt, dass er mal etwas anderes ausprobiert. Und „Beau is Afraid“ ist anders. Sehr anders.
    Gleich vorweg: Dieser Film ist ein Erlebnis, das sich über knapp drei Stunden zieht. Das sollte man vorher wissen. Man sollte auch wissen, dass dies ein sehr abstrakter Film ist, der schockierend und verwirrend sein kann.
    Und so sehr ich solche Filme auch liebe, so sehr bin ich enttäuscht, wenn das Ganze nicht richtig umgesetzt wird. „Beau is Afraid“ ist so ein Film: Es gibt wahnsinnig viele starke Aspekte, aber gleichzeitig auch so viele Dinge, die einfach nicht funktionieren (zumindest in meinen Augen).

    Die Geschichte beginnt recht simpel: Der schüchterne und ängstliche Beau will seine Mutter besuchen. Doch als sein Hausschlüssel verschwindet, ist Beau gezwungen zuhause zu bleiben. Er will die Reise trotzdem so schnell wie möglich nachholen, doch ein tragisches Ereignis ändert alles…

    Ich will nicht zu viel verraten, aber gleichzeitig denke ich nicht, dass man hier etwas verraten kann, denn „Beau is Afraid“ ist ein wildes Erlebnis, das man nur schwer in Worte fassen kann.

    Wie gesagt, ich liebe normalerweise solche abstrakten Filme. Filme, wie etwa „Poor Things“ (ebenfalls 2023), „Der Leuchtturm“ (2019) oder nahezu alle Charlie Kaufman-Projekte. All diese Filme sind auf einer visuellen und narrativen Ebene (zu einem gewissen Teil) sehr frei von jeglicher Logik. Und dennoch erzählen sie eine Geschichte, die oftmals durch Emotionen und abstrakte Bilder erzählt wird. In „Beau is Afraid“ ist das ebenfalls so und die erste halbe Stunde hat mich auch sehr gefesselt. Das liegt vielleicht daran, dass die Ziele vom Protagonisten Beau sehr simpel sind, während die Umsetzung dieser durch sein Umfeld immer schwerer wird. Soweit so gut. Doch dann aber dem zweiten Drittel, wenn Beau bei der Familie mit dem rebellischen Teenie-Girl aufwacht, beginnt das Ganze langsam zu zerfallen. Und spätestens im Wald, wenn Beau auf eine Theatergruppe trifft, verliert sich der Film in einer aufdringlichen Bedeutungsschwangerschaft, die mich auch in anderen Werken sehr nervt! Währenddessen passieren immer wieder verrückte und seltsame Ereignisse, die mal mehr mal weniger Sinn ergeben im Kontext der Story. Doch mehr und mehr bekam ich das Gefühl, dass der Film einfach nur seltsam und verstörend sein will. Der böse Begriff „Artsy-Fartsy“ schwirrt mir im Kopf herum… Und das ist sehr schade, denn obwohl Ari Aster viel mit schwarzem Humor spielt, so verlangt er doch im Laufe der Geschichte immer mehr Empathie zu seiner Hauptfigur. Aber irgendwann weiß man, was Beau passieren wird und es ist leider nichts Gutes. Das ist für Ari Aster schon fast typisch: Das schlimmste Szenario, was man sich vorstellen kann, passiert auch. Dementsprechend konnte mich auch dann nichts mehr schocken am Ende und es gab einige Bilder, die mehr als skurril waren (ich sage nur die Szene mit dem Monster auf dem Dachboden).

    Ich glaube, dass in dem Ganzen ein wirklich toller Film steckt, aber das Endergebnis ist halt drei Stunden lang. Das ist gerade ein Trend in Hollywood, gefühlt jeder große Film geht drei Stunden. Bei manchen ist das gerechtfertigt (siehe „Killers of the Flower Moon“) und manche ziehen sich wie Kaugummi (siehe „Batman“). Und auch „Beau is Afraid“ ist einfach zu lang! Man hätte das Ganze auch locker in zwei Stunden erzählen können. Eine Laufzeit von drei Stunden ist selten gerechtfertigt, das ist beim Theater so und auch eben beim Film.

    Doch kommen wir zum Guten, denn davon gibt es trotzdem eine Menge! „Beau is Afraid“ ist alles andere als ein schlechter Film und jeder wird ihn anders aufnehmen. Doch was sich nicht bestreiten lässt, ist die visuelle Meisterleistung, die Ari Aster und sein Team wieder mal vollbracht haben. Die starke Kamera (Pawel Pogorzelski), der rasante Schnitt (Lucian Johnston) und auch der wunderbare Score von Bobby Krlic sind allesamt fantastisch. Die VFX-Effekte sind ebenfalls toll, immerhin wurde das Ganze mit 350 Millionen Dollar finanziert, was für ein derartiges Projekt völlig abstrus ist. Doch das Geld wurde gut genutzt und besonders die Momente, in denen Animationen und sogar Stop Motion-Techniken genutzt werden, sind optisch wunderschön anzusehen.

    Auch im schauspielerischen Teil kann man nicht meckern, im Gegenteil. Joaquin Phoenix hat zwar in letzter Zeit viele Projekte gemacht, die meinen Geschmack nicht getroffen haben („Joker“ oder „Napoleon“), aber seine schauspielerischen Qualitäten sind unbestreitbar. Auch hier gibt er alles und liefert eine der besten und mutigsten Rollen seiner Karriere ab! Die Nebenfiguren sind mit Nathan Lane, Amy Ryan und Patty LuPone ebenfalls klasse besetzt.

    Fazit: „Beau is Afraid“ ist ein Film, der etwas zu sagen hat und das auch auf seine ganz eigene Art macht. Das schätze ich sehr. Zudem ist er technisch und schauspielerisch ein großartiges Werk. Doch es zählt eben das ganze Paket und das holt mich leider nicht wirklich ab. Ich war schon interessiert daran zu erfahren, was das alles nun im Detail bedeuten soll, doch diesen Film nochmal sehen? Das ist etwas, was ich mir gerade nicht vorstellen kann, dafür gibt es zu viele andere spannende Filme zu schauen. „Beau is Afraid“ wird sicherlich viele Zuschauer nicht besonders fesseln, für die breite Masse ist das Werk zu abstrakt, da bin ich mir sicher. Und trotzdem gibt es sicherlich auch viele Menschen, denen dieser Film viel bedeuten und erzählen wird. Wer Lust auf einen wilden Fiebertraum hat, der sollte definitiv mal hinein schauen!
    Annivy
    Annivy

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    3,5
    Veröffentlicht am 28. März 2024
    Schade! Nach Hereditary war ich noch so begeistert von Ari Asters Handwerk. Von da an wurde es aber leider kontinuierlich schlechter. Finde seinen dritten großen Film bisher am schwächsten und hoffe sehr, dass es wieder aufwärts geht mit seinen nächsten Filmen. Ich vermute, dass Ari Aster die Originalität seiner Filme unbedingt mit jedem nächsten Film zu übertreffen versuchte aber das führte meiner Meinung nach zu einem Schuss der bisher eher nach hinten losging.
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