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    Nomaden der Lüfte
    Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
    3,5
    gut
    Nomaden der Lüfte
    Von Morton Gudmonsdottir

    Dem Lauf der Jahreszeiten folgend, zeigt "Nomaden der Lüfte" Zugvögel auf ihrer Reise von einem Breitengrad zum nächsten. Auf ihren Wegen müssen sie eine Vielzahl von Gefahren überwinden, die jeden Flug zum letzten machen können: das Wetter, die endlosen Weiten der Ozeane, riesige Bergmassive, glühende Wüsten und Raubtiere aller Art.

    Das Abenteuer beginnt zu Frühlingsanfang in unseren Breiten der gemäßigten Klimazone, wenn sich viele der gefiederten Wanderer in den hohen Norden aufmachen, wo sie riesige und unberührte Landstriche finden, wie z.B. die arktische Tundra, die sie zum Nisten bevorzugen. Andere zieht es in tropische Gebiete und bis ins ferne Australien, während wieder andere den Weg über den Äquator bis in die Antarktis finden. Über atemberaubende Landschaften geht die Reise der Vögel und der Kamera, die so dicht an ihnen dran ist, als würde sie mit ihnen fliegen, bis der Planet einmal von Pol zu Pol umrundet ist.

    Nach dem Erfolg der Dokumentation "Mikrokosmos" geht das Team um Regisseur Jaques Perrin diesmal in die Luft. "Nomaden der Lüfte" ist eine faszierende Reise mit betörenden noch nie zuvor gesehenen Bildern. In einer eigenen Vogelschule züchtete Perrin seine Hauptdarsteller selbst heran. Isoliert von außen aufgezogen, gewöhnte er die Tiere an die Modelflugzeuge, Minihubschrauber und Segelflieger, die seine Kameras trugen. In drei Jahren Drehzeit, die die Crew in 25 Länder führte, beobachtete das Team 44 verschiedene Vogelarten.

    Erklärt wird in "Nomaden der Lüfte" mit Bildern nicht mit Worten. Der Off-Kommentar ist angenehm sparsam eingesetzt. Das hat zum Nachteil, dass man sich manchmal ein wenig mehr Informationen über die bestimmten Tiere gewünscht hätte. Trotzdem glaubt man eine Stunde lang, in einer anderen, vollkommenen Welt zu sein - immer in Kopfhöhe mit dem Federvieh. Der Glaube daran, dass es diese heile (Vogel)Welt noch gibt, wird dann aber jäh zerstört: Von Jägern, die reihenweise Gänse vom Himmel holen oder bedauernswerten Kreaturen, die im Giftschlamm der Industrie-Dreckschleudern verenden. Damit Perrin die Zuschauer nicht frustiert, gibt es noch eine halbe Stunde Naturschönheiten in voller Bilderpracht, die wieder an den Beginn anknüpfen. Sehenswert!

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