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    Die Theorie von Allem
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    3,3
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    Kinobengel
    Kinobengel

    437 Follower 527 Kritiken User folgen

    3,5
    Veröffentlicht am 1. November 2023
    tot oder lebendig


    1962: Johannes Leinert (Jan Bülow) entwickelt in seiner Doktorarbeit eine Theorie über Parallelwelten. Doktorvater Dr. Strathen (Hanns Zischler), der ihn zu einem Physikerkongress in die Schweiz begleitet, reagiert deswegen sehr aufgebracht. Einzig der ausschweifende Prof. Blumberg (Gottfried Breitfuss) zeigt positives Interesse. Später geschehen unerklärliche Dinge, denen Johannes nicht entfliehen kann.

    Der zweite Langfilm von Timm Kröger führt das Publikum in eine schwarzweiße Welt. Das betrifft nicht nur Farben, sondern Zustände, die wegen der offensichtlichen Gegensätze mit der Realität nur schwer vereinbar sind.

    Kröger baut eine faszinierend bedrückende Atmosphäre auf, die zunächst das angespannte Verhältnis zwischen Leiner und Dr. Strathen transportiert. Es kribbelt, wenn Prof. Blumberg dazwischenfunkt. Das schneebezuckerte Alpenpanorama ist wie das liebevoll eingerichtete Hotel eine begeisternde Kulisse. Dann ein Toter, der Kopf zerschmettert. Vielleicht ist Blut neben herumliegenden Schädelstücken ohne Farbsättigung für FSK 6 machbar. War es Mord? Nun ist der Kinosaal in einem Edgar-Wallace-Film angelangt, der recht bald Lovestory- sowie SciFi-Komponenten erhält, dazu Verwirrung wie in „Lost Highway“ oder „Mulholland Drive“ (1997, 2001 von David Lynch). Die Stimmung springt auf bedrohlich um. Spannung ist vorhanden, aber durch das schier Unbegreifliche kaum haltbar. Der Unterhaltungsfaktor fällt jedoch nicht bedingungslos ab, denn der Filmemacher erzwingt über Andeutungen ständig Versuche, das Unverstandene durchblicken zu wollen, allerdings nicht ohne weitere Fragen zu provozieren. Letztendlich ist der Stoff mehr als geeignet für eine spätere Besprechung, in der Begriffe wie Quantenmechanik und die Viele-Welten-Interpretation des Gedankenexperiments „Schrödingers Katze“ vorkommen könnten. Ist es ein Zufall, dass Erwin Schrödinger ein Jahr vor dem oben genannten fiktiven Zusammentreffen der Wissenschaftler verstarb? Einfacher erscheint ein Blick auf „Everything, Everywhere, All at Once“ (2022 von den Daniels): Das turbulent inszenierte kunterbunte Multiversum-Spektakel setzt auf Erleuchtung im Finale. Dennoch werden auch hier genügend Werte gestreut, die einer anregenden Diskussion bedürfen.

    „Die Theorie von Allem“ besticht durch die stringente Rätselhaftigkeit in einer ergreifenden Umgebung.
    FILMGENUSS
    FILMGENUSS

    570 Follower 942 Kritiken User folgen

    3,0
    Veröffentlicht am 24. November 2023
    DAS TRAURIGE LOS VERKANNTER PHYSIKER

    Johannes Leinert (Jan Bülow), seines Zeichens Physikstudent und unter der Fuchtel eines herrischen Doktorvaters, wäre wohl ein Kandidat für das Goldene Brett vorm Kopf gewesen. Pseudowissenschaftlicher Unfug, reinste Spekulation, nichts Handfestes; nicht mal eine Theorie, vielleicht eine Hypothese, doch mit Hypothesen kann niemand etwas anfangen. Was wohl den Inhalt seiner Arbeit darstellt: Nichts Geringeres als eine Formel zur Erbringung der Theorie von Allem – den mathematischen Schlüssel zur Welt, den Zahlenstairway to Heaven, und wenn das nicht hinhaut, dann zumindest der Beweis für die Existenz von Multiversen, die nicht nur neben, sondern innerhalb der uns bekannten existieren. Dieser Leinert, dem wird nicht nur einmal gesagt, er soll die Klappe halten und rechnen, denn Mathematik ist schließlich die Sprache der Wissenschaft. Sein Mentor, Dr. Julius Strathen (Hanns Zischler), hat den eifrigen Jungspund in die Schweizer Alpen mitgenommen, zu keinem futurologischen, aber physikalischen Kongress, an welchem bahnbrechende Erkenntnisse offengelegt werden sollen, die womöglich die Welt verändern könnten.

    Nur: besagter Redner kommt nicht, die Veranstaltung verzögert sich, Leinert und Strathen entschließen sich zu warten. Ein Fehler? Ja und nein, zumindest für den Studenten verkompliziert sich die ganze Sache, denn nicht nur bekommt dieser seine Doktorarbeit zurückgeschmissen – er trifft auch auf eine rätselhafte junge Frau, die ihm seltsam bekannt vorkommt und die wiederum Dinge von ihm weiß, die sie nicht wissen kann. Der seltsamen Tatsache nicht genug, ziehen apokalyptisch anmutende Wintergewitter über Graubünden dahin, gesäumt von seltsamen Wolkenformationen. Das ließe sich vielleicht noch irgendwie erklären, aber nicht der Umstand, dass einer der Physiker, ein gewisser Dr. Blomberg, eines Tages tot aufgefunden wird, während er gleichzeitig andernorts aufschlägt. Wie kann das sein? Welche Anomalien sind da im Gange? Und was rumort denn so, unter dem Hotel?

    Diese Mystery fängt so gut wie alle Motive ein, die in den letzten Jahren so im Dunstkreis trendiger Mindfuck-Science-Fiction Mode war. Portale in andere Welten, Multiversen, Zeitreisen und Personen, die doppelt oder gar dreifach verfügbar sind. Wer Dark gesehen hat, wird den Knoten im Kopf vielleicht noch gar nicht gelöst haben. Everything Everywhere All at Once trieb die Paralleluniversen-Hypothese bis zum ermüdenden Exzess, und das MCU lässt Loki und die TVA an den Zeitsträngen herumschrauben. Die beschauliche Kleinstadt Hawkins (Stranger Things) wiederum hat sich selbst als düstere Kehrseite zu bieten, mit allerlei Monstern darin. Timm Kröger ist aber nicht danach, xenomorphen Schrecken auf die Menschheit loszulassen. Ihm gefällt es, all diese Überlegungen lediglich anzudeuten und ein großes Mysterium daraus zu machen, dass als neoexpressionistischer Quantenkrimi im Sixties-Look klassische Paranoia-Motive bemüht, die in den Werken eines Franz Kafka zu finden wären. Seltsame Männer mit Hut, die grimmig dreinblicken, darunter ein dubioser Inspektor mit heller Stimme, dargestellt von Ex-Blechtrommler David Bennent, der bei Josef K‘s Prozess vermutlich dabei gewesen war. Ein bisschen Lovecraft, ganz wenig Lynch und ganz viel Conny & Peter-Albtraum in kontrastreichem, mitunter gruseligem Schwarzweiß, erdrückt vom dominanten Score eines Big Band-Orchesters, das mit der Tür ins Haus fällt.

    Kröger liebt es, seiner Theorie von Allem diesen wilden Retro-Schliff zu verpassen und sich vor Alain Resnais Letztes Jahr in Marienbad auf die Knie zu werfen. Dieser zugegeben sperrige Kultfilm lässt sein Verwirrspiel ebenfalls in einem Hotel stattfinden, und auch dort sind so manche Identitäten längst nicht mehr mit sich allein. War der Stil dort aber von unterkühlter Ordnung geprägt, herrscht in diesem Film hier verwirrtes Chaos, und das Werk mag so tun, als trüge es die Offenbarung, die nicht mehr lange geheim gehalten werden kann, unter einem dicken, schwarzen Wintermantel. In Wahrheit aber sind all die gängigen Versatzstücke zu Zeit und Raum längst durchgewunken worden, während Kröger nicht wirklich viel davon mitbekommen hat. Ganz beglückt von seiner wuchtigen Bildsprache, in die er sein Herzblut leitet, merkt er kaum den Fahrtwind, den all die anderen Filme und Formate verursacht haben, die an ihm vorbeigerauscht waren. Was bleibt, ist ein nettes, atmosphärisch allerdings stimmiges Retrospektakel mit Film Noir-Romantik und schrägen Subjekten, viel zu dominanter Musik und einem kolportiertem Verständnis für Quantenphysik. Manch Mysteriöses scheint dabei weniger zu verbergen, als es den Anschein hat.

    Die Schwurbeleien mal außen vorgelassen, könnte Die Theorie on Allem als Ballade vom verkannten Physiker noch viel besser funktionieren. Dieses traurige Los, der Wahrheit so nahe gekommen zu sein wie Ikarus der Sonne, und dabei nicht über den Tellerrand geblickt zu haben, ist vielleicht ein Umstand, den so einige Vertreter der Wissenschaft bisweilen schlaflose Nächte bereitet.
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    beco
    beco

    56 Follower 333 Kritiken User folgen

    3,5
    Veröffentlicht am 30. Oktober 2023
    Schwarz-Weiß-Filme haben ja immer einen besonderen ästhetischen Reiz und das gilt auch für diesen Film, der in seiner Ausstrahlung ein wenig an "The Lighthouse" erinnert.
    In den Schweizer Bergen begibt sich der Physiker (?) Johannes Leinert auf eine düstere Fahrt in gefährliche Gefilde. Allerdings verlieren sich zu viele Wege im Ungewissen. Ohne ein sinnvolles Drehbuch, wird es schwierig einen sinnvollen Film zu drehen. Auf was kann man sich, soll man sich einlassen. Ist Leinert nur jemand, der sich in seinen Theorien verliert und vergeblich versucht, sich durch sein Buch zu finden? Es bleibt ein zwiespältiger Eindruck, trotzdem ...
    viel sehenswerte Unsicherheiten im Schneegestöber.
    sommer
    sommer

    18 Kritiken User folgen

    4,5
    Veröffentlicht am 31. Oktober 2023
    Dass es diesem Film nicht darum geht, logisch-stringent zu erzählen, wird schon mit der Rahmenhandlung klar. Leinert, der Protagonist, arbeitet an einer physikalischen Doktorarbeit, die keinen mathematisch nachvollziehbaren Prozessen folgt. Daher wird sie von seinem Doktorvater (Hanns Zischler) auch verworfen. Das ist auch nicht verwunderlich: Denn Leinert hat die Idee für seine Untersuchung einem Traum entnommen - er ist vollkommen überzeugt, dass sie wahr ist - nur kann er sie leider nicht mit den gängigen Rechenprozessen beweisen. Eine Idee, die den Surrealisten gefallen hätte. Später wird er diese Arbeit in einem Roman niederschreiben und um die Vorstellung dieses Romans geht es zu Beginn des Films (der einzige Teil, der in Farbe gedreht wurde und 1974 spielt). Wir sehen also den Protagonisten als Akteur in seinem eigenen Werk. Dieses Motiv der Selbstreferenz wird am Ende wieder aufgenommen: Leinert schaut sich im Kino die Verfilmung seines Romans an, der zu einem ziemlichen Schmachtfetzen verwurstet wurde.
    Dazwischen wird eine Geschichte erzählt, die wie ein Krimi beginnt, eine Liebesgeschichte enthält und allerlei rätselhafte und geheimnisvolle Vorkommnisse, die sich am Ende auch nicht auflösen oder erklären lassen. Durch das Motiv des radioaktiven Erzurans, das im Bergwerk schlummert und am Ende dazu führt, dass das Gebiet gesperrt wird und die Ordnungskräfte mit originellen Gasmasken herumlaufen, durch die Einführung dieses Motivs wird zumindest eine mögliche Ursache angeboten, um die irrealen, traumhaften und grausamen Geschehnisse zu erklären.
    Im Grunde aber ist der Film ein Film über das Erzählen selbst,über die Freiheit des filmischen Erzählens, über seine unerschöpflichen Möglichkeiten und über das Abenteuer des Filmedrehens. Insofern ist es auch folgerichtig, dass er eine Hommage an zahlreiche Schwarzweiß-Filme der Hochzeit des Kinos ist, vor allem an Hitchcock (vor allem auch die Musik erweist ihm seine Referenz), an Truffaut, an Buñuel, an Louis Malle, aber auch an Fellini und viele andere, die das Kino zu einem aufregenden Erzählmedium gemacht haben. Darüber hinaus wird aber immer wieder auch auf antike Mythen angespielt, also an zeitlose Erzählungen, die uns Menschen immer wieder begegnen und unsere psychologische Tiefenstruktur offenlegen. So erinnert das Hinken Leinerts, seine starke Mutterbeziehung sowie seine Überwindung des (Doktor)Vaters an Ödipus. Die Karin-Beziehung verweist auf den Mythos von Orpheus und Eurydike usw. Und jeder wird an andere Mythen und andere Filme sich erinnert fühlen. Sein vielfältiges Referenzsystem macht diesen Film zu einer Hommage an das Kino selbst,aber auch zu einem melancholischen Film, leben wir doch in einer Umbruchzeit, in der ein ganz neues, anderes Kino geboren wird.
    TyeJ
    TyeJ

    11 Kritiken User folgen

    3,0
    Veröffentlicht am 31. Oktober 2023
    Visuell wirklich überragend, die Kamera war toll. Der Score ebenso, die ganze Zeit fühlte man sich jn einen Film aus den 50ern versetzt. Die Schauspieler wussten auch zu überzeugen.
    Leider hat mich der Film sonst irgendwie nicht gepackt. Ab der 90. Minute hab ich immer wieder auf die Uhr geschaut, wielange der Film noch geht - es war halt leider nicht spannend. Schön anzusehen aber schon.
    Bis zum Ende leider zu wirr und es wurde auch nicht besser bis zum Abspann, da einfach nicht wirklich was aufgelöst wurde.
    Patrick Schwill
    Patrick Schwill

    1 Kritiken User folgen

    0,5
    Veröffentlicht am 18. September 2023
    Mann hat von anfang nix verstand und meine Sitz nachbarn haben mich besser unterhalten als der Film.
    Ona
    Ona

    1 Kritiken User folgen

    5,0
    Veröffentlicht am 24. April 2024
    Der Film an sich hat mir gefallen, auch die schwarz/weiss Aufnahme passt gut zu dem Thema. Was mich allerdings maßlos genervt hat, war die musikalische Untermalung. Viel zu laut, so dass man die Dialoge kaum verstehen konnte - falls man mit der grauenhaften Musik Spannung erzeugen wollte - da kann ich nur sagen, dass es nicht notwendig war. Der Film und die Handlung sind für sich schon spannend genug.
    Filmisch 5 Sterne / musikalisch ein halber…
    Timm Kröger
    Timm Kröger

    1 Kritiken User folgen

    5,0
    Veröffentlicht am 26. Oktober 2023
    Hammer. Freundin hat mich mitgenommen es war strange aber irgendwie richtig gut. Das Ende hat mich an meinen Onkel erinnert traurig aber richtig gut.
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