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    Me, We
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    Patrick N.
    Patrick N.

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    1,0
    Veröffentlicht am 15. Oktober 2022
    Nee, war nix, Das Thema ist ernst und wichtig. Wieso wird dann jedes erdenkliche Klischhe bedient? Das Eintrittsgeld ist woanders besser investiert.
    FILMGENUSS
    FILMGENUSS

    571 Follower 942 Kritiken User folgen

    3,0
    Veröffentlicht am 20. August 2021
    DIE QUADRATUR DER NÄCHSTENLIEBE
    von Michael Grünwald / filmgenuss.com

    Angesichts der Lage in Afghanistan ist das Thema wieder in aller politischer Munde: wie den Menschen helfen, die dem Taliban-Regime entfliehen wollen? Aufnehmen? Ablehnen? Überhaupt keine Hilfe leisten, weil das Boot voll ist? Bei der Sache mit der Hilfe – mit dem sogenannten Altruismus oder dem Beistehen des schwächer Aufgestellten – ist die Bereitschaft der anderen meist eine, die sich mit dem eigenen Ego vereinbaren lassen soll. Mit zu viel Selbstlosigkeit würde man die Komfortzone der eigenen Existenzblase verlassen. Wer will das schon? Wer kann das schon? Wer hat nicht schon genug Probleme? Alles interessante Fragen, die der aus Paraguay stammende Filmemacher David Clay Diaz in seinem vierteiligen Episodenfilm aufwerfen will, dabei aber mit diesen vier Teilen ordentlich durcheinander gerät. Was aber die Relevanz seiner Arbeit zumindest inhaltlich nicht schmälert. Denn da sind starke Momente dabei, die allesamt den gleichen Schluss ziehen.

    Wir haben in einer Episode die diesjährige Buhlschaft aus Salzburg, Verena Altenberger, die als freiwillige Helferin nach Lesbos reist, um sich gestrandeten Flüchtlingen aus dem nahen Osten anzunehmen. Wir haben andererseits Lukas Miko als Leiter in einem österreichischen Asylantenheim, der mit einigen Insassen so seine Probleme hat. In erster Linie mit einem Afrikaner, der die errichtete Harmonie vehement stört. Andernorts gibt es einen jungen Österreicher (vielversprechend: Alexander Srtschin), der sich mit einigen Freunden zusammentut, um als „Schutzengel“ junge Mädchen sicher nach Hause zu eskortieren. Zu guter Letzt holt sich eine liberale Single-Frau mittleren Alters – einfach, weil es andere auch tun – einen Flüchtling ins Zuhause. Wer weiß, wofür dieser noch gut sein kann.

    Alle vier Ansätze sind mal grundverschieden. Altenbergers Figur der um alles in der Welt helfen wollenden Mittelschichts-Bürgerin sucht in ihrem Tun genauso eine Selbstbestätigung wie der junge Österreicher, der den Helden der Nacht spielt. Lukas Miko als erfahrener Heimleiter müsste mit dem provokanten Afrikaner Aba eigentlich gut umgehen können. Dennoch scheitert er an seinem Ich-Konzept und hütet sich davor, das, was er bisher erreicht hat, aufs Spiel zu setzen. Auch Barbara Romaner als die alleinstehende Lady will nicht länger alleine sein, darüber hinaus entspricht es dem Trend. Alle vier nutzen, völlig unbewusst oder auch zum Teil bewusst oder aber auch nur verdrängt, die Not der anderen, um das eigene Ego auf variable Weise zu bereichern. Dabei allerdings sei ihnen auf alle Fälle zugestanden, dass sie ihr Tun aus einer hehren Bereitschaft heraus umsetzen. Clay Diaz gibt der Bedeutung des Altruismus wieder seinen Ursprung zurück – demnach lässt sich dieser ohne Eigennutz und biographischem Kolorit kaum ausleben. Am Elegantesten schließt Altenbergers Griechenland-Episode dabei den Kreislauf des Helfens und vertauscht beinahe schon die Rollen.

    In Me, We – dem kürzesten Gedicht überhaupt und von Muhammad Ali – steckt ganz schön viel Selbstreflexion, zumindest Reflexion für den Zuseher, der als Dritter klar sieht, wonach all die helfenden Hände greifen wollen. Me, We sagt ja im Grunde auch schon alles – und hinterlässt mit dem fehlenden You die größte Lücke.

    Lücken gibt es auch im szenischen Konzept des Films – und das ist der eigentliche und einzige Stolperstein. Während andere, wie zum Beispiel Jim Jarmusch, ihre Episoden in ihrer kompakten Gesamtheit ins Werk einbinden, sieht Clay Diaz einen Vorteil darin, seine Geschichten zu zerschnipseln und all diese kurzen Szenen abwechselnd zu arrangieren. Das Ergebnis ist ein ruheloser, durchaus enervierender Zickzackkurs durch vier Episoden gleichzeitig, die mit dem, was sie auszusagen hätten, unter mehr Bedachtsamkeit wirksamer gewesen wären.
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    CineMoenti
    CineMoenti

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    4,5
    Veröffentlicht am 3. Oktober 2022
    Oft wollen wir es ja nicht wahr haben, aber jedem helfenden Impuls wohnt ja auch ein großes Stück Selbstbezogenheit inne: man will gebraucht werden und sich damit selbst aufwerten. Wie überaus schwierig es ist, Gutes tun zu beabsichtigen und es dann auch wirklich zu erreichen, stellt Diaz glasklar heraus.

    Es ist eine euphorisierende Freude zu erleben, dass heute noch derart gewiefte und pointierte Drehbücher derart wunderbar und sensibel umgesetzt werden können. Der Film fesselt mit perfidem Witz und ist dabei - das ist die große Überraschung - nie wirklich vorhersehbar. Hier gibt es so viele Grautöne, wie ich es schon lange nicht mehr erlebt habe; keine der Figuren wird zur Gänze verurteilt oder auf ein Podest gestellt. Es menschelt halt, und es menschelt humorvoll-berührend.

    Ein kluger, tragikomischer Zeitgeist-Film von stiller Eleganz und Zeitlosigkeit.
    Definitiv ein Highlight des Kinojahres.

    www.cinemoenti.blogspot.com
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